Eigentlich ist der Jimny was Motorleistung und Bremswirkung anbelangt schon ziemlich knapp kalkuliert. Manche würden sogar sagen das er gerne mindestens 30PS mehr unter der Haube haben dürfte und die winzige Scheibenbremse mit einem flotten Fahrstil ganz schnell an die thermische Belastungsgrenze gebracht werden kann. Trotzdem gibt es jetzt die Option noch schwerere Anhänger mit dem kleinen Suzuki Kastenbrot zu ziehen.
Dazu muss man wissen das die serienmäßige Anhängelast bei nur 1300kg liegt. Das klingt für einen Kleinwagen mit der Leistung eigentlich gar nicht schlecht und liegt immernoch höher als das was einige Elektroautos ziehen dürfen. Aber wenn man weiß das es sich um einen Geländewagen handelt und diverse andere Hersteller Autos bauen die nicht schwerer, größer oder stärker sind und dennoch mehr ziehen dürfen (und können), stellt sich doch die Frage ob die 1300kg wirklich das Limit sind.
Als wir unseren Jimny Anfang 2019 bekommen haben, wurde er bewusst ohne Anhängekupplung bestellt da vom Werk aus nur eine abnehmbare AHK angeboten wird und wir insgeheim darauf spekuliert haben das es im Zubehör eine verstärkte AHK zu kaufen geben wird mit der auch schwerere Anhänger gezogen werden dürfen. Leider gab es bis Anfang 2020 noch nichts derartiges zu kaufen, so das eine konventionelle, starre AHK montiert wurde. Erst einige Jahre später wird endlich (halbwegs) das angeboten worauf wir gewartet haben; ein Gutachten das mit der passenden AHK eine Anhängelast von maximal 1750kg erlaubt.
Da dieses Gutachten nicht direkt von Suzuki sondern von einem Privatunternehmen erstellt wurde, muss es für jedes Auto einzeln bestellt (und bezahlt) werden sowie in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Sofern bereits eine andere AHK montiert ist die nicht entsprechend stabil ist, muss diese ausgebaut und gegen eine Neue getauscht werden. Alles in allem kostet die Aktion inklusive Einbau und Änderungsabnahme über tausend Euro. Ob das für 450kg zusätzlich wirklich lukrativ ist, muss jeder selbst entscheiden. Andererseits ist so ein kleines Auto, auch wenn es auf dem Papier soviel Gewicht ziehen darf, einfach keine gute Lösung um damit weitere Strecken und höhere Geschwindigkeiten zu fahren.
Die Belastung für den Antriebsstrang und die Bremse nicht nicht von der Hand zu weisen, aber wenn man keine andere Wahl hat und nur bei mittleren Geschwindigkeiten und auf kürzeren Strecken fährt, hat ein kleines, wendiges Zugfahrzeug definitiv seinen Reiz. Bei unserem Jimny scheitert es aktuell vorallem daran das auf gar keinen Fall eine abnehmbare AHK montiert werden soll und (bis jetzt) keine passend dimensionierte starre Alternative erhältlich ist. Sobald das der Fall ist, werden wir sofort umrüsten. Und damit zumindest die Kupplung im Schaltgetriebe nicht frühzeitig abraucht haben wir auch schon eine Idee im Hinterkopf.
Dazu müssen wir das passende Kabel am Verteilergetriebe finden und einen Schalter einbauen um den Stromkreis zu unterbrechen. Dann können wir den Allradantrieb und die Untersetzung einlegen und über den zusätzlichen Schalter die Freilaufnaben an der Vorderachse betätigen. Das Ergebnis ist dann 2-Low, obwohl sich die vordere Kardanwelle noch dreht, kommt nichts an den Vorderrädern an. Somit kann auch auf festem Untergrund rangiert werden ohne die Antriebswellengelenke zu beschädigen. Theoretisch könnte man so auch auf der Straße fahren wobei die mögliche Höchstgeschwindigkeit dann doch stark reduziert ist.
Und wegen der Bremswirkung, besonders wenn noch größere und schwerere Reifen am Auto montiert werden sollen, existieren im Netz schon Pläne wie die Bremsanlage vom Suzuki Vitara adaptiert werden kann. Aber bis das Thema spruchreif ist, wird es wohl noch eine Weile dauern. Bis dahin muss eines der anderen Zugpferde im erweiterten SZK Fuhrpark den Job übernehmen.
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