Die Winterzeit ist noch lange nicht vorbei, die meisten der Saisonkennzeichen-Fahrzeuge stehen noch in der trockenen Garage und wir können es trotzdem nicht erwarten wieder raus auf die Straßen zu kommen. Als kleine Einstimmung und Startschuss für 2023 sind wir heute mal wieder nach Osnabrück zur Halle Gartlage gepilgert um die erste (regionale) Oldtimerveranstaltung des Jahres zu besuchen. Für einen von uns hat es sich definitv schon gelohnt.
Der Fahrer des weißen Wankelmotor-RX7 hat seinen japanischen Exoten für diesen Tag extra aus der Garage geholt, das Motoröl gewechselt und sich auf die (relativ kurze) Reise hier her gemacht. Das dieser Start erfolgreich war lässt uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Vielleicht können wir dieses Jahr zur abwechslung ohne teure Defekte und langwierige Schrauberaktionen überleben - dann finden wir endlich die Zeit einige lange anstehenden Pläne umzusetzen. Aber noch können wir davon nur träumen und hoffen das der neue Motor auch wirklich durchhält.
Und wenn er doch Probleme machen sollte und der Wunsch nach einem anderen (zuverlässigeren) Untersatz besteht oder sonst ein weiteres Vehikel in die heimische Garage einziehen soll, müsste man heute durchaus etwas geeignetes finden können. Am Sonntag nachmittag findet wieder wie jedes Mal eine Oldtimerauktion statt. Offiziell sind wir nicht hier her gekommen um irgendwas (ausser Pommes und vielleicht Werkzeug) zu kaufen, aber in der Realität muss man einfach schauen was so auf die Verkaufsbühne gezerrt wird.
Da der Mazda bereits 26 Jahre jung ist, darf er auf den Parkplatz direkt beim Eingang fahren und sich mit teiweise noch deutlich älteren Fahrzeugen in die Reihe stellen. Zwischen einem Opel Calibra und Fiat X1/9 macht der RX7 eine gute Figur und beweist mal wieder wie zeitlos das Design von damals doch ist. Nachdem wir draußen in der Kälte ausreichend lange herumgelaufen sind, begeben wir uns aufs eigentliche Ausstellungsgelände. Auf dem Weg dorthin sehen wir einen Reo M35 (so einen wie wir im Mammutpark hatten) und den GMC Feuerwehrwagen der bei den letzten OsnaOldies zum Verkauf angeboten wurde.
Hinterm Einlass erwartet und gleich das nächste amerikanische Ex-Behördenfahrzeug, ein Ford CrownVictoria P71 der früher für die Capitol Police im Einsatz war. Nebenan parkt ein stark umgebauter Subaru Impreza, über mangelnde Abwechslung der Exponate kann sich heute wirklich niemand beschweren. Natürlich bilden deutsche Autos wieder den Großteil der Masse. Ganz vorne Porsche 911 und Mercedes. Aber die englischen, französischen und russischen Fahrzeuge kommen auch ihren Platz in der Halle. Uns interessierte zunächst der stark modifizierte Rennwagen mit VW Käfer Karosserie der auf unbefestigten Rundstrecken bewegt wird. Wenn das Reglement der Kreativität keine Grenzen setzt können wirklich wilde Konstruktionen dabei herauskommen.
Ganz am anderen Ende der Halle (und des automobilen Spektrum) standen diverse Ostblockfahrzeuge zusammen. Vom motorisieren Invalidenfahrzeug ala Krause Duo oder Velorex über Kompaktklasseautos wie den Saporoshez 966 bis hin zum Topmodell für Politgrößen in Form des Tatra 603 der mit seinem luftgekühlten V8 Heckmotor in jeder hinsicht aussergewöhnlich ist. Sowohl damals als auch heute gibt es keinen anderen Hersteller der etwas vergleichbares erdacht und auch noch in nennenswerter Stückzahl auf die Straße gebracht hat. Leider konnte die Maschine in der Halle nicht gestartet werden, der Sound hätte uns doch sehr interessiert.
Vorbei an den üblichen Ständen von Oldtimerhändlern, Versicherungen, Lackiererei- und Sattlereibetrieben, bahnen wir uns den Weg quer durch die Haupthalle zurück in Richung Auktionshalle. Hier warten, neben einem Haufen mehr oder weniger gut erhaltenen Autoersatzteile auch ein gutes Dutzen Young- und Oldtmer die heute unter den Hammer kommen sollen. Wirklich überrascht sind wir von gleich drei Yugos die mit in der Reihe stehen. Dafür das sie weder im Alltag noch in der regionalen Oldtimerszene irgendwie vertreten sind, stellt sich die Frage warum gleich drei Stück (Yugo 45, 60, 65 Cabrio) für die Auktion zusammengetrommelt wurden. Ob und für welchen Preis die drei jugoslawischen Kleinwagen versteigert wurden, haben wir leider nicht miterlebt.
Stattdessen sind wir rüber in die Zelthalle gegangen wo weitere Clubs und Händlerstände sind. Neben einem ziemlich einzigartigen VW Golf II Cabrio-Umbau, hat uns besonders ein kleiner Lloyd 600 und sein Fahrer fasziniert. Der Wagen ist seit über 40 Jahren in seinem Besitz und war schon samt passdendem Eriba Wohnwagen am Nordkapp und bei der Rally Monte Carlo. In Anbetracht der Größe und Leistung vom Auto wirklich bemerkenswert das jemand so leidensfähig ist und alles ohne ernste technische Probleme gemeistert hat.
Damit endet unser Besuch bei den Osna Oldies 2023. Wir sehen uns dann in einem Jahr wieder.
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