Ostern markiert für uns den Start der Offroad-Saison. Dann begibt sich unsere kleine Suzuki-Karave auf den Weg nach Stadtoldendorf zum Mammutpark. Dort erwartet uns ein langes Wochenende mit hoffentlich gutem Wetter, viel Spaß und vielleicht auch der Osterhase.
Am Karfreitag Nachmittag ist der Anhänger mit allem vollgepackt was man so braucht um drei Tage draußen in der rauen Wildnis zu überleben, in der Zivilisation, in einem Hotelzimmer (Kaserne). Also Pavillon, Grillzeug, Feuerschale und Getränke. Und natürlich das übliche Offroad Gerödel in Form von Geländereifen, Bergeseilen und Schaufeln. Selbstverständlich hoffen wir möglichst nichts davon wirklich zu benutzen, aber haben ist besser als brauchen und solange Heini nicht unter der Last zusammenbricht ist alles in Ordnung.
Nach knapp zwei Stunden Anreise über Land- und Bundesstraßen sind wir endlich am Ziel und bauen, nachdem die Zimmer in unserer Unterkunft bezogen sind das Camp im eigentlichen Park auf. Um uns herum stehen schon jetzt eine beträchtliche Anzahl von mehr oder weniger sauberen (und modifizierten) Geländewagen. Trotzdem gelingt es uns noch einen guten Stellplatz (mit Stromanschluss) zu ergattern. Anschließend werden nur noch die gut gebrauchten MudTerrain-Reifen auf dem Jimny montiert und dann ist auch schon Feierabend. Zum Abendessen gibt es leckere Mammutburger im Restaurant. Die Autos übernachten im Camp und wir gehen zu Fuß zur Kaserne zurück.
Karsamstag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück und anschließendem Fußmarsch ins Dorf um Proviant für die nächsten Tage aufzunehmen. Auch wenn über dem gesamten Areal noch dichter Nebel hängt, erwarten wir gutes Wetter und halbwegs gute Bodenverhältnisse. Wirklich trocken werden die Schlammlöcher im Mammutpark ja eh nie. Ebenfalls nicht richtig trocken waren die Insassen eines grünen Vitara hinter dem wir direkt beim ersten Wasserloch anstehen mussten bis er von der anderen Seite aus abgeschleppt werden konnte. Diese schmalen und tief ausgefahrenen Spuren lassen es aber auch nicht zu einfach am Havaristen vorbeizukommen. Der Fahrer eines Mercedes G-Modell erbarmte sich und zog den Suzuki letztendlich aus dem Weg.
Auf der anderen Seite vom Wald liegt das weitläufige Gelände des Mammutpark vor uns. Besonders die kleine Hügellandschaft mit Auffahrten, Kuppen und Wasserlöchern übt ganz offensichtlich nicht nur auf uns einen besonderen Reiz aus. Vom ehemaligen Feuerwehrauto bis zum Fernreise-Landcruiser ist so ziemlich jede Fahrzeuggattung vertreten. Nachdem auch wir hier unseren Spaß hatten ging es noch einmal durch den Wurzelweg (der mittlerweile soweit beigefüllt wurde dass der Jimny ohne zu tunneln durchkommt) und dann im großen Bogen zurück zum Camp für eine kleine Mittagspause. Der Durchschnittsverbrauch liegt jetzt bei 30L/100km und höhere Werte kann die Anzeige offensichtlich nicht darstellen. (Beim Nachtanken auf der Rückfahrt ergab sich ein echter Verbrauch von 32,6l/100km, das heißt in zwei Tagen 14l und 5km/h Durschnittsgeschwindigkeit)
Im Gegensatz zu den extrem hochgezüchteten Buggys und Prototypen mit V8 Motor immer noch akzeptabel. Und sofern der Spritverbrauch unsere einzige Sorge an diesem Wochenende ist, können wir uns glücklich schätzen. Andere Teilnehmer müssen schon wieder das Werkzeug herausholen um ihre Karre flott zu machen. Beim benachbarten Jeep CJ5 ist die Steckachse samt Radlager und Schrumpfring aus dem Achsrohr gerutscht so dass der Wagen mit Müh und Not zurück ins Camp fahren konnte. Leider ist damit das Wochenende gelaufen. Sehr ärgerlich das Ganze, besonders wenn es am Ende vermutlich nur an einem Montagefehler der Werkstatt gelegen hat.
Frisch erholt und mutiger als vor der Pause wollen wir jetzt unser Glück rund um die Panzerinsel versuchen. Dort ist der Boden wieder sehr schlammig und alles mit Wassergräben durchzogen. Selbst die besten Reifen kommen dort irgendwann an die Grenzen und dann hilft zumindest in meinem Fall nur mehr Anlauf. So schafft man es auch auf Kuppen hinauf wo man sonst vielleicht hängengeblieben wäre. Apropos hängengeblieben, die rechte Schwellerverkleidung ist offenbar schon mehrfach irgendwo hängengeblieben so das sie jetzt endgültig abgebrochen ist. Daraufhin laufen die Überlegungen wie man das Problem dauerhaft lösen kann und den Wagen dabei noch ein bisschen besser machen könnte.
Zum Abschluss des Tages fahren wir nochmals die große Runde durch fast alle Sektionen und das ohne stecken zu bleiben. Ob es am guten Wetter oder Zufall lag das wir heute fast überall so durchgekommen sind, können wir auch nicht sagen. Echt schade das der Tag für heute durch ist. Immerhin wartet im Camp schon der Holzkohlegrill auf uns. Beim anschließenden Sitzen am Lagerfeuer geht auch dieser Tag zu ende. Für Sonntag planen wir im großen und ganzen nochmal ein identisches Programm. Letztendlich kommt noch der Fahrer des defekten CJ5 mit und lotst uns durch eine ehemalige Trialsektion die selbst für ein relativ kleines Auto wie den Rappelmann ziemlich eng ist und nur unter Einsatz von Seilwinde und Differentialsperre überhaupt durchquert werden kann ohne anzuecken.
Sowas muss man im Jimny gar nicht erst versuchen. Dafür kann ich als persönliches Highlight verkünden den Prinzessinnenweg ohne Schäden durchquert zu haben. Ehrlicherweise muss man aber dazu sagen das diese sonst relativ tückische Strecke seit dem letzten Besuch ziemlich entschärft wurde um ein paar Bäume zu fällen. Aber das ist egal. Wichtig ist das der Wagen ein weiteres Stück im Mammutpark erreicht hat. Nach der verdienten Mittagspause wühlen wir nochmal ein wenig in der Hügellandschaft herum und finden zwei Stellen die für mein Auto gar nicht zu schaffen sind weil die Bodenfreiheit fehlt. An anderer Stelle gelingt es doch noch im zweiten Anlauf aber nicht ohne wenigstens einmal mit der Seilwinde geborgen zu werden.
Der Sonntagabend klingt wieder mit gegrillten Würstchen und Lagerfeuergeschichten aus. Morgen früh müssen die Zimmer geräumt, das Camp abgebaut und die Autos gewaschen werden. Auf Letzteres freuen wir uns am wenigsten, aber das ist nun mal der Preis dafür wenn man als erwachsener Mensch noch im Dreck spielen will. (Wobei bei unseren Autos zumindest die Insassen in der Regel sauber bleiben)
Ach ja und den Osterhasen haben wir tatsächlich auch noch zu Gesicht bekommen. Warten wir mal ab was uns die restliche Offroadsaison 2023 noch zu bieten hat.
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