Manche Fahrzeuge sind echte Fehlkonstruktionen. Das heißt sie sind so komplex oder fragil konstruiert, dass sie bei normaler und halbwegs vorsichtiger Benutzung ziemlich bald kaputt gehen werden. Oder wenn man auch nur einmal die Wartungsarbeiten vergisst direkt auf Lebenszeit Folgeschäden verursacht. Am anderen Ende des Spektrum einer solchen Überzüchtung stehen Autos die so solide sind das man einfach gar nicht mehr daran denkt sich um sie zu kümmern. Mit der Konsequenz das nie jemand nach dem Motoröl oder Kühlwasser geschaut hat - und die Kiste trotzdem irgendwie fährt.
Der rote Opel Movano hat, nachdem die Hürden der Hauptuntersuchung überwunden wurden, die letzten Wochen und Monate fast nur untätig auf dem Parkplatz herumgestanden. Jetzt ist endlich wieder Arbeit (und ein Fahrer) da, so das der Lieferwagen wieder eine Aufgabe hat und dafür durch die Weltgeschichte tourt. Das heißt unsere bisher investierte Arbeit war nicht völlig umsonst (und unsere mehr oder weniger improvisierten Reparaturen können ihre Haltbarkeit unter Beweis stellen). Was offensichtlich nicht von großer Lebensdauer war, ist eine der H7 Glühlampen vom Abblendlicht.
Immerhin ist das noch einer von den Defekten am Auto der sich wirklich schnell und einfach beheben lässt (sofern man passenden Ersatz zur Hand hat). Alles was wir tun müssen ist die Motorhaube öffnen, den Drehverschluss am Scheinwerfergehäuse abnehmen, den Stecker abziehen, den Sicherungsbügel aushaken und wegklappen, Lampe rausziehen und mit der Neuen alle Schritte in umgekehrter Reihenfolge wiederholen. Leider sind wir jetzt noch lange nicht durch mit unserem Tagespensum. Als nächstes ist die Anhängersteckdose dran. Die sah schon im Januar nicht mehr wirklich gut aus und offensichtlich war unser Reparatur an selbiger nicht dauerhaft.
Jetzt haben wir eine nagelneue Dose zur Hand und können alles richtig machen und haben dann hoffentlich endlich ruhe in dieser Sache. Selbst wenn das heißt das wir draußen auf der Straße und auf den Knien arbeiten müssen, machen wir alles an Ort und Stelle fertig. Ansonsten müsste erst ein passendes Zugfahrzeug organisiert werden um den vollbeladenen Anhänger zurück nach Hause zu ziehen (vielleicht sollten wir doch langsam mal über die Anhängelasterhöhung beim Jimny nachdenken). Immerhin haben wir gutes Wetter und alle Zeit der Welt. Sobald das alte Steckdosengehäuse abgeschraubt und zerlegt ist, schneiden wir alle Kabel ab.
Theoretisch könnte man auch mit einem Auspinwerkzeug arbeiten und die Kontakte in ein neues Gehäuse transplantieren. Das Problem dabei ist nur das wir kein passendes Gehäuse für Steckkontakte haben sondern nur eines für geschraubte Anschlüsse. So brauchen wir neben einem Seitenschneider auch noch Abisolierzange, Crimpzange und Aderendhülsen. Ein kleiner Vorteil aus unserer Sicht ist, das die abgeschnittenen Kabelreste im alten Gehäuse uns zweifelsfrei vorgeben an welche Stelle die einzelnen Kabel gehören. Sofern man nichts durcheinander bringt und alles korrekt festschraubt, sollte unser Beleuchtungsproblem damit erledigt sein.
Eine funktionierende Beleuchtung am Auto und Anhänger ist defintiv wichtig, aber sehen zu können was neben und hinterm Auto los ist, erscheint uns noch ein bisschen wichtiger. Dafür wären ein paar Intakte Aussenspiegel absolut lebensnotwendig. Aber wie das Leben so spielt ist die Straße manchmal ein bisschen Eng und die Bäume sehr nah neben der Fahrbahn. Dann knallt es nur einmal kurz und schon ist der Spiegel abgerissen. Genauergesagt das Spiegelglas rausgefallen und die Abdeckung abebrochen. Immerhin scheint es so als ob das Gehäuse selbst und die Befestigung zur Tür noch in Ordnung sind. selbst die Kabel für die Spiegelheizung sehen noch gut aus. Das heißt wir müssen nicht den kompletten Spiegel erneuern.
Trotzdem haben die Ersatzteile mindestens einen Tag Lieferzeit und ob sie noch bis zum Wochenende eintreffen kann niemand garantieren. Das heißt die nächsten zwei Tage muss der Movano irgendwie über die Runden kommen. Ganz ohne linken Spiegel zu fahren ist nicht nur verboten sondern auch echt störend. Ohne ständig den Schulterblick zu machen, kann man überhaupt nicht wissen was links neben dem Auto los ist. Zum Glück ist der kleine Weitwinkelspiegel heile geblieben, jedoch wird durch das asphärische Glas alles so verzerrt das man keine Distanzen einschätzen kann. An dieser Stelle kommen eine Hand voll Kabelbinder und unser unerschöpflicher Teilefundus zum Einsatz. Ein alter Caravan-Zusatzspiegel wird provisorisch festgebunden und erlaubt eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr.
Natürlich werden wir alles nochmal richtig reparieren wenn die passenden Teile eingetroffen sind. Bis dahin hoffen wir einfach nur das der rechte Spiegel nicht auch noch hopps geht.
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