Freitag, 28. April 2023

Landrover Serie 2a Vorförderpumpe tauschen

 

Die Geschichte vom kleinen Landrover der nicht mehr so wirklich laufen wollte geht in die nächste Staffel. Nachdem wir beim letzten Mal schon einige mögliche Ursachen für den akuten Leistungsmangel nach einer kurzen Fahrzeit gefunden haben und alles auf eine kaputte Vorföderpumpe hinweist, wollen wir diese heute einbauen und hoffentlich eine erfolgreiche Probefahrt machen. 

 


Das größte Problem in der Zwischenzeit war es tatsächlich so eine Pumpe zu bekommen. Beim Landrover händler vor Ort, von denen es gar nicht mal so viele gibt, konnte uns leider niemand weiterhelfen. Für so ein altes Fahrzeug gibt es offenbar keine Ersatzteile am Lager und auch keine Möglichkeit die richtige Teilenummer rauszufinden. So bleibt nur der Gang zu einem der spezialisierten Landrover Teilehändler und Werkstätten in der Region. Nach etwas hin und her gesuche, die nicht gerade erleichtert wurde weil es sich um einen Dieselmotor handelt der so relativ selten war in dem Baujahr, konnte tatsächlich eine Pumpe bestellt werden. 

 

 

Leider gibt es diese nicht mehr als Neuteil zu kaufen sondern nur als generalüberholte Gebrauchtteile. Da im innenren nur ein Kipphebel sowie die Membran und zwei Rückschlagventile sitzen und die Pumpe recht einfach zerlegt werden kann, spricht grundsätzlich nichts dagegen auf ein neues altes Teil zurückzugreifen. Die einzige andere Option wäre vermutlich der Umbau auf eine elektrische Kraftstoffpumpe, aber das widerspricht dem Wunsch nach möglichst exaktem Originalzustand und schadet langfristig der Zuverlässigkeit dieses Wagens - ausser der Vorglühanlage und dem Anlasser läuft an dem Motor wirklich alles rein mechanisch.   

 


Um das Arbeiten am Motor im Vergleich zu unserem ersten Besuch ein wenig bequemer zu machen, wird erstmal das Reserverad von der Motorhaube abgenommen (zwei Schrauben) und dann der Haubenaufsteller abgeschraubt so dass der Deckel bis zum Windschutzscheibenrahmen umgeklappt werden kann. Jetzt lässt sich ohne mit dem Kopf anzustoßen auch am hinteren Ende vom Motor arbeiten. Genau da müssen wir hin um die Vorföderpumpe zu wechseln. Dazu beide Dieselleitungen abziehen und die beiden Muttern lösen. Eigentlich kommt uns das Teil jetzt schon entgegen, wenn nicht klebt die alte Papierdichtung vermutlich etwas fest. Letztere geht beim Ausbau gerne kaputt und sollte erneuert werden. 

 

 

Mit der Pumpe auf der Werkbank bauen wir die beiden gebogenen Anschlussstutzen von der Alten zur Neuen um. Anschließend alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbringen und mit dem kleinen Hebel an der Unterseite von Hand pumpen bis das Sedimentglas wieder voller Diesel ist. Das haben wir auch gemacht - fast 30 Minuten lang - und keinen Diesel durch die Leitungen bekommen. Selbst nachdem wir versucht haben die Leitung zum Dieselfilter mit einer Hand-Vakuumpumpe anzusaugen, kam kein Tropfen Dinosaft oben an. So brauchen wir gar nicht erst versuchen dem Motor zu starten. Als nächstes testen wir eine fliegende Leitung von der Pumpe in einen Reservekanister Diesel den wir unter den Motor stellen. 

 

 

Selbst auf dieser kurzen Strecke kommt kein Diesel bis zur Pumpe. Irgendwas stimmt hier nicht. Aber die Pfeile auf dem Gehäuse stimmen mit der alten Pumpe überein und es gibt nur zwei Anschlüsse. Mit dem Finger auf dem Anschluss der Ausgangsseite pumpen wir einige Male und stellen fest das sich dort ein leichter Unterdruck bildet. Das sollte so definitiv nicht sein und erklärt auch warum kein Diesel nach oben gesaugt wird; die Pumpe arbeitet falschherum. Statt jetzt irgendwas umzustricken (Leitungen zu kurz) oder die Pumpe selbst zu reparieren (keine Chance auf Umtausch), bauen wir erstmal die originale Pumpe wieder ein und testen nochmal die Lösung mit dem separaten Dieselkanister. 

 


Tatsächlich gelingt es jetzt mit etwas pumpen die Leitung bis zum ersten Dieselfilter vollzumachen. Jetzt können wir einen Startversuch wagen. Der Motor geht kurz an und stirbt dann wieder ab. Offensichtlich war noch zu viel Luft in der Leitung. Mit einem Helfer im Innenraum orgeln wir den Motor und lösen gleichzeitig die einzelnen Leitungen von den Einspritzpumpe zu den Düsen bis dort Diesel ausläuft. Anschließend alles wieder festziehen und am nächsten Zylinder wiederholen. Mit etwas Probieren springt der Motor tatsächlich wieder an und läuft zumindest im Stand deutlich runder als er das jemal getan hat - laut Aussage des Besitzers. 



Leider können wir das Auto mit dieser provisorischen Konstruktion keinen Meter weit fahren (und das Regenwetter macht auch nicht wirklich Lust ohne Dach und Motorhaube zu fahren. Darum können wir lediglich im Stand etwas mehr Gas geben und beobachten was sich verändert. Tatsächlich sehen wir einiges; zum Beispiel das die ganze Zeit nahezu blasenfrei neuer Diesel aus dem Kanister in den ersten Dieselfilter gepumpt wird, auch bei längerer Zeit mit hoher Drehzahl bleibt es so. Dafür sieht man dann erst wenige und dann immer mehr Luftblasen in der Rücklaufleitung von der Einspritzpumpe zum Dieselfilter. Das spricht jetzt wieder dafür das die Vorförderpumpe nicht genug Diesel liefert und die ESP irgendwann leer läuft. Oder irgendwo gibt es eine (interne) undichte Stelle durch die Luft rein kommt und in den Dieselfilter geführt wird, wo sich irgendwann eine so große Luftblase gebildet hat bis gar kein Diesel mehr drin ist. 

 

Alles sehr unklar und spekulativ, aber bis auf einen undichten Dieselfilter haben wir ansonsten keinerlei Symptome oder Anzeichen irgendwo anders den Fehler zu suchen. Wir müssen wohl noch weiter Ursachenforschung betreiben. 

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