Montag, 15. Mai 2023

Am 14. Mai ist Modder-Tag in Werl

 

Und das nehmen wir zum Anlass mal wieder ins Gelände zu fahren. Dieses Mal sind wir zu Besuch auf der Strecke vom MSC Werl. Dort wo sonst Motorcross-Maschinen durch die Luft fliegen und auf der Suche nach Bestzeiten ihre Bahnen ziehen, sind ab und zu auch Geländewagen und SUV  willkommen. Da niemand weiß wann die nächste Gelegenheit für einen Besuch ist, nehmen wir den Termin unbedingt war. So nah vor der eigenen Haustür gibt es sonst keine Alternativen.



Im Gegensatz zu fast allen anderen Parks die wir in der Vergangenheit besucht haben, gibt es hier einzelne durchgängige Rundstrecke (bzw. Rennstrecke) die ohne großartige Ausweichmöglichkeiten befahren werden muss. So weiß man einfach immer ganz genau was nach dem nächsten Hügel kommt und muss sich keine Sorgen machen die Orientierung zu verlieren. Natürlich wird die Strecke dadurch schneller eintönig, aber zur Halbzeit wird die Drehrichtung gewechselt und schon sieht die Sache wieder anders aus. 

 


Da die Strecke für offizielle Rennen genutzt wird, muss sie immer einen konstanten Untergrund bieten. Irgendwelche neuen Löcher oder Spurrillen sind dabei nur begrenzt akzeptabel. Genau aus dem Grund dürfen Geländewagen nur darauf fahren wenn der Boden fest und trocken ist. Darum konnten wir im letzten Jahr bereits den geplanten Besuch nicht wahrnehmen da am Vortag die Vernstaltung abgesagt werden musste. In diesem Jahr haben wir deutlich mehr Glück mit dem Wetter. Auch wenn vereinzelt doch Schlamm und Pfützen auf der Piste sind, dürfen wir drauf fahren. Aber erst nachdem das Startgeld von 20€ und die Verzichtserklärung an der Einfahrt abgegeben wurden. 

 


Der zweite große Unterschied zu den üblichen Offroadveranstaltungen, zu denen wir in den letzten Jahren gefahren sind, ist das wir heute kein zweites Fahrzeug dabei haben. Somit gäbe es keine Bergehilfe oder taktischen Support aus den eigenen Reihen. Realistisch erwarten wir heute auch keine wirklichen Herausforderungen die das eine oder andere Erforderlich machen sollten. Aus dem selben Grund sparen wir uns auch die Montage der MudTerrain Reifen. Auf dem zu erwartenden Untergrund sollten wir selbst mit den normalen Straßenreifen erfogleich durchkommen. Und nur um auf Nummer sicher zu gehen packen wir zumindest das elastische Bergeseil ein. Haben ist besser als brauchen. 

 


Punkt 12 Uhr stehen wir auf der Start/Ziel geraden und legen den Allradantrieb ein. Vor uns stehen ein ordentlich umgebauter Jeep Cherokee und Ford Ranger. Hoffentlich haben wir uns nicht völlig verschätzt was die Bodenverhältnisse angeht. Die kurz nach uns angekommenen Dacia Duster, VW Touareg und Mitsubishi Pajero mit Straßenreifen stimmen uns dann doch wieder etwas zuversichtlich. In der ersten Runde fahren wir ganz gemächlich im ersten Gang und schauen uns alles ganz genau an. Die Bremse müssen wir nicht ein einziges Mal benutzen, selbst wenn man einen der beiden steileren Hügel hinunter fährt - die Motorbremswirkung ist ausreichend. 

 

 

Auf den folgenden Runden steigern wir das Tempo ein wenig (wobei das allgemeine Tempolimit Schrittgeschwindigkeit verlangt) und fahren alles im zweiten Gang. So erreichen wir teilweise Geschwindigkeiten bei denen der Jimny auf den vielen kurzen Wellen richtig zu hüpfen beginnt. Spätestens bei der Bergabfahrt müssen wir entweder zurückschalten oder die Abfahrhilfe benutzen. Im Zweifelsfall gehen wir die Sache lieber ein bisschen langsamer an und machen nichts kaputt - zumal wir die nächsten vier Stunden Zeit haben. 

 

 

Besonders für Menschen die noch nie im Leben abseits asphaltierter Straßen unterwegs waren, gibt es hier die Möglichkeit schnell und einfach ohne großes Risiko herumzuspielen. In den Überhöhten Spitzkehren kann man die Schrägfahrt austesten und an den vielen Hügeln das Anfahren am Berg auf mehr oder weniger griffigem Untergrund üben. Darum machen wir jetzt einen Fahrerwechsel und geben das Steuer ab. Sobald die wichtigsten Grundlagen besprochen sind geht es wieder raus auf die Strecke. Inzwischen haben sich ein aktueller Dodge Ram und Chevrolet Silverado Pickup dazugesellt. Für derartig lange Fahrzeuge wird es an manchen Stellen schon knapp die Kurve in einem Rutsch zu durchqueren. 

 

 

Damit der Tag nicht zu monoton wird, gibt es heute tatsächlich doch einen Bergungseinsatz; der Pajero ist von der Strecke abgekommen und steckt mit der Vorderachse in einem Entwässerungsgraben neben der eigentlichen Piste. Der Motor ist noch nicht abgesoffen, aber eine Weiterfahrt oder Befreiung aus eigenenm Antrieb ist so nicht möglich. Zunächst versucht der Silverado mit einem kurzen Seil den Mitsubishi rückwärts raus zu ziehen. Da es hier direkt den nächsten Hügel hoch geht gelingt die Bergung nicht. Bevor jetzt das Handtuch geworfen und der Trecker geholt wird, wollen wir zumindest einen letzten Versuch mit dem Bergeseil wagen. Damit ist ein fliegender Start möglich und der zweite Wagen kann ein Stück weiter weg stehen wo der Boden griffiger ist. 

 

 

Tatsächlich gelingt es dem Chevrolet das feststeckende Auto aus seiner Lage zu ziehen. Nur passt der Angriffswinkel vom Seil nicht um das Heck zurück auf die Strecke zu bekommen. Darum muss nochmal umgeparkt und in die andere Richtigung gezogen werden. Damit klappt es dann tatsächlich und der Pajero ist wieder auf festem Boden. Ausser ein bisschen wasser im Innenraum ist nichts passiert und die Fahrt geht gleich weiter. Genau so machen wir es auch und drehen weiter munter unsere Runden. Zwischendurch wird mal an der Steigung angehalten und neu gestartet. Solange man nicht vorher durch den weichen Matsch gefahren ist, schafft es der Jimny auch mit Straßenreifen ohne viel Theater weiterzufahren.

 


Erst kurz vor Ladenschluss haben wir genug und machen uns auch auf den Heimweg. Leider gibt es vor Ort keine Möglihkeit das Auto zu waschen und so wie die Quadfahrer einfach das schmutzige Spielzeug auf den Anhänger packen und nach Hause ziehen können wir leider nicht. Darum muss in der Not etwas Wasser aus der Flasche genügen um zumindest das Nummernschild und die Beleuchtung wieder sauber zu machen. Den Rest erledigen wir dann Zuhause. Wären wir nicht mitten durch die paar Schlammlöcher gefahren, wäre das Auto vermutlich ziemlich sauber geblieben, aber wo ist da der Sinn. 

 


Als Fazit lässt sich sagen das gemessen an den Kosten und dem Aufwand der Spaß heute absolut ausreichend war um die Aktion zu wiederholen. Für Menschen die schon viel im Gelände unterwegs waren und ein entsprechend taugliches Fahrzeug haben, gibt es hier nicht wirklich viel neues zu erleben, aber um auf eigenen Faust zu testen was das eigene Auto so schafft, genau das Richtige.

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