Beim SZK versuchen unseren automobilen Horizont immer zu erweitern und keine bestimmten Marken oder Herkunftsländer auszuschließen. Egal ob englische Geländewagen, deutsche Sportwagen oder japanische Kleinwagen, wir schauen uns so ziemlich alles an. Vom Tunertreffen auf einer Autobahnraststätte bis zum Nutzfahrzeugveteranten Ausflug im Grünen. Inoffizieller Favorit sind aber nach wie vor die Veranstaltungen für amerikanischen Fahrstahl. Und wenn sich nur wenige Kilometer von der Heimat entfahrt eben solch ein Termin ergibt, müssen wir unbedingt dabei sein.
Leider haben wir selbst (noch) kein geeignetes Fahrzeug um selbst aufs Gelände fahren zu dürfen (Amerikaner bis Baujahr 1977 und alle anderen Oldtimer bis Baujahr 1969), somit bleibt uns nichts anderes übrig als draußen vorm Zaun zu parken, die 19€ Eintritt zu entrichten und zu Fuß aufs Gelände zu gehen. Dieses Jahr steht die Ostwestfalenhalle aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten leider nicht als Ausstellungsraum für die vielen anwesenden Händler zur Verfügung so das auf eine Leichtbauhalle ausgewichen werden musste. In Summe sorgt beides dafür das in diesem Jahr noch weniger Parkplätze als sonst zu Verfügung stehen. Umso wichtiger ist es am Samstag direkt früh einzutreffen und einen guten Platz zu ergattern.
Aus dem näheren und weiteren Bekanntenkreis sind in diesem Jahr ein 63er Mercury, ein 74er Excalibur und ein Chevrolet Pickup von 1983 vor Ort. Damit sind schon mal verschiedene Epochen und Fahrzeugarten abgedeckt. Nur mit dem Parkplatz war das Timing nicht ganz so glücklich so das alle Autos mehr oder weniger weit weg von einander abgestellt werden mussten. Ein Gruppenfoto kriegt man so jedenfalls nicht zusammen. Dafür kann jetzt erstmal ordentlich gefrühstückt werden. Stilechte Pancakes sind heute genau das richtige Fundament für alles was noch so kommen mag.
Noch während die Essensreste verstaut werden hat sich der kleine vordere Parkplatz an der Einfahr klammheimlich und vollständig aufgefüllt. Alle Fahrzeuge die jetzt noch eintreffen werden direkt durchgelotzt auf die Fläche neben und hinter der Festhalle. Dort hat man leider keine festen Wege sondern nur einen groben Schotterstreifen von dem jede Menge Staub hochgewirbelt wird wenn die Autos darüber fahren. Echt schade aber leider nicht anders möglich am heutigen Tag. Wir drehen auch hier unsere Runden und betrachten alles was seinen Weg nach Kaunitz gefunden hat. Das Spektrum reicht dabei vom mehr als perfekt restaurierten Wagen bis zum stark patinierten Exemplar das anderswo schon als Ratte bezeichnet werden würde.
Was jetzt besser ist und was dem Begriff Originalzustand am ehesten gerecht wird, führt zu einer längeren Grundsatzdiskussion über Authentizität, Lackqualität, Wirtschaftlichkeit und persönliche Vorlieben die bei mehr als einem Bier ausgefochten wird. Auch dafür ist so ein Oldtimertreffen mit vielen und verschiedenen Teilnehmern genau richtig; man kommt mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch. Ansonsten kann man immernoch nach neuen Klamotten oder Dekoration für die Wohnung bzw. Garage schauen. Wir drehen derweil weiter unsere Runde über die angrenzende Wiese die als Überlaufbecken für alle weiteren historischen Fahrzeuge genutzt wird.
Nachdem auch hier lange geschaut und gequatscht wurde ist die imaginäre Wunschliste von Fahrzeugen die irgendwann mal in der eigenen Garage stehen sollten wieder ein paar Punkte länger geworden. Ausserdem macht sich so langsam doch Hunger breit. Mit Pommes, Crepes und Burgern in der Hand geht es zurück zum Parkplatz wo der gelbe Chevy Pickup spontan zur Sitz- und Essecke umfunktioniert wird. So eine große Ladefläche ist echt sehr praktisch. Zwischenzeitlich ist noch ein wohlbekannder Landrover Serie 2a eingetrudelt und findet dank der im vergleich zu fast allen anderen heute anwesenden Autos sehr kompakten Abmessungen problemlos noch eine Parklücke.
Am späten Nachmittag wird eine letzte Platzrunde mit vollbesetztem Auto gemacht und dann reicht es für heute erstmal. Morgen setzen wir das Programm an gleicher Stelle mit neuer Besetzung fort. Dieses Mal als Beifahrer des Excalibur Roadster. Auch wenn das sehr altmodische Design mit freistehenden Kotflügeln und großer Staukiste an der Rückwand es nicht erwarten lässt, steckt unterm Blech (bzw.Glasfaser) die Technik einer Corvette - inklusive 7,4l V8 Bigblock. Letzterer ist fast baugleich zum Aggregat das unter der Haube des Chevy Pickup sitzt, nur mit Vergaser statt Einspritzanlage.
Dank des Gewichtsvorteil fühlt sich die Maschine im Excalibur bedeutent kräftiger an. Dabei ist das gar nicht nötig weil der Fahrtwind schon bei moderater Reisegeschwindigkeit ordentlich um die Köpfe der Insassen weht. Die kaum 20cm Hohe Windschutzscheibe wird ihrem Namen wirklich nur sehr bedingt gerecht. Auf längeren Strecken oder bei schlechtem Wetter muss man sich entweder tief ducken oder besser noch eine Schutzbrille und Haube tragen. Heute scheint die Sonne und dann muss das auch so funktionieren. Offensichtlich ist am Sonntag ein bisschen weniger los bzw. sind viele Teilnehmer schon frühzeitig auf den Heimweg gestartet so das wir problemlos einen schattigen Parkplatz ergattern können.
Damit die Reihen sich trotzdem gut füllen und die zahlreichen Besucher was zu gucken haben, wird heute deutlich weniger streng an der Einfahrt kontrolliert und deutlich mehr jüngere Autos dürfen aufs Hauptgelände fahren. So ist es definitiv besser als wenn irgendwann mehr klassisches Blech vorm Zaun als dahinter parkt. Hoffentlich ist die Halle bis zum nächsten US Car Treffen 2024 fertig renoviert und die Parkplatzsituation wieder etwas entspannter - wir werden definitiv vorbeikommen und schauen. Und welches Auto hat mir am besten gefallen und dürfte sofort mit nach Hause kommen? Vermutlich müsste die Entscheidung zwischen einem Ford F350 Abschleppwagen und dem Chevrolet Caprice Streifenwagen ausgewürftelt werden. Wobei der GMC Lieferwagen mit 2Takt Dieselmotor auch sehr interessant wäre.
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