Montag, 29. Mai 2023

Stromlos unterwegs im Normalpassat

 

Nicht erst seit der umfangreichen Renovierung seines Zuhause sind der Normalpassat samt Fahrer viel unterwegs. Egal ob für die Arbeit, für die Freizeit oder für Andere, wann immer es etwas oder jemanden zu transportieren gibt, wird der blaue VW hinzugezogen. Im Zweifelsfall hat man noch immer alles irgendwie mitbekommen, egal ob im Kofferraum auf dem Dach oder im Anhänger hintendran. Darum schmerzt es jetzt ganz besonders wenn der Wagen wegen eines Elektrikfehler ausser Betrieb gesetzt ist.


 

Das Problem bzw. seine Symptome ergab sich ganz spontan als der Passat samt Fahrer ein bisschen weiter weg von Zuhause waren (wo auch sonst). Nachdem der Motor gestartet wurde ging die rote Warnleuchte für die Lichtmaschine erstmal nicht wie gewohnt aus. Erst nachdem der Motor ein bisschen auf Drehzahl gebracht wird beginnt sie zu flackern und geht irgendwann aus. Der Anfangsverdacht lautet rutschender Keilriemen, wobei man den eigentlich ziemlich deutlich im Innenraum am typische quietschgeräusch hören müsste. 

 


Nach ein paar Kilometern leuchtet die Ladekontrollleuchte erneut auf und bleibt dauerhaft an. Mit dem Vertrauen in den Ladezustand der Batterie und weil es nur ein paar Kilometer sind, wird die Heimreise dennoch fortgesetzt. Im Zweifelsfall kann der Motor tatsächlich ziemlich lange weiterlaufen, man sollte natürlich alles tun um Strom zu sparen also Licht aus, Lüftung aus, Radio aus und so weiter. Ohne Messgeräte oder Bordspannungsanzeige kann man leider nur raten wie weit der Saft noch reichen wird. Letztendlich reicht es bis nach Hause und sogar noch für einen weiteren Startversuch auf dem Garagenhof. 

 


Hier haben wir jetzt auch ein Multimeter zur Hand um mal die Spannung direkt am Generator zu messen; bei laufendem Motor sind es nichtmal 11V also deutlich zu wenig. Da des wohl nicht an einem rutschenden Keilriemen liegt, kontrollieren wir als nächstes die Anschlüsse an der Lichtmaschine und den Gegenpart am Kabelbaum, vielleicht hat sich hier nur (wieder) etwas gelockert oder ist abgefallen. Im Zweifelsfall ist diese LiMa schon so lange im Einsatz wieder Normalpassat im SZK und das sind mittlerweile auch schon neun Jahre. Nach einem weiteren Startversuch ist die Kontrolleuchte plötzlich wieder aus und die Spannung liegt bei 14V. Und nach weiteren zehn Minuten bei Leerlaufdrehzahl ging sie wieder an. 


 

Möglicherweise hat sich der integrierte Laderegler verabschiedet. Alternativ wären verschlissene Kohlebürsten eine beliebte Fehlerursache bei Lichtmaschinen, wobei die dann normalerweise einmal kaputt gehen und dann auch so bleiben. Eine spontane Selbstheilung passt besser zum Laderehler. Um das genauer zu Überprüfen soll der Generator erstmal ausgebaut werden. Leider bricht dabei der Anschluss für das B+ Kabel ab. Somit hat sich die Fehlersuche relativ schnell erledigt. Anstelle eines neuen Laderegler, muss eine komplette LiMa her. Laut unseren Recherchen war das Teil mindestens 15 Jahre im Einsatz, insofern ist eine Teilreparatur vielleicht nicht so sinnvoll.

 


Das passende Ersatzteil zu bekommen war wider Erwarten gar nicht so einfach. Trotz eines fähigen Teiledealers, vorliegendem Fahrzeugschein und dem alten Teil als Muster. Erst mit dem Stammdatenblatt und der Ausstattungsliste vom Neufahrzeug (90 Amp Generator) konnte mit relativ hoher Gewissheit ein geeigneter Ersatz rausgesucht werden. Wichtig sind neben den Anschlüssen und der Leistung die Aufnahme zum Halter und die Riemenscheibe also Durchmesser und Rippenzahl. Wenn das alles passt sollte es auch funktionieren. Im Zweifelsfall lieber die Alte gleich mitbringen und vor Ort vergleichen. 

 


Da die originale Lichtmaschine im Austausch zurückgeschickt werden muss, kommt man um diesen Arbeitsschritt sowieso nicht herum. Augenscheinlich sieht das neue Teil ein bisschen anders aus, aber nicht an den Punkten wo es für uns wichtig ist. Lediglichbei der Montage am Motor musste ein bisschen getrickst werden da LiMa ziemlich lose auf ihrem Bolzen sitzt und erst durch ein paar Unterlegscheiben ausreichend fest wurde. Jetzt nur noch die Stromkabel wieder anschließen, die Spannrolle vom Flachriemen zurückdrücken (am besten mit einem langen Schraubendreher als Hebel) und den Riemen auf die Orgel werfen. 

 


Bevor der Motor gestartet werden kann muss unbedingt kontrolliert werden ob der Riemen auf allen Umlenkrollen richtig sitzt. Dann kommt die Stunde der Wahrheit; Schlüssel rum drehen und schauen ob die Kontrolleuchte ausgeht. Und sie tut es! Gemessene Batteriespannung bei laufendem Motor 14,3V und bei eingeschalteter Beleuchtung immernoch 14,1V - damit können wir sehr gut leben. In der Hoffnung das die neue LiMa wieder 15 Jahre  durchhält, kaufen wir nicht sofort eine weitere. Die 135€ sparen wir uns lieber, auch auf die Gefahr hin das sie irgendwann wieder ohne Vorwarnung kaputt geht und dann vielleicht kein passender Ersatz über Nacht lieferbar ist.

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