Freitag, 9. Juni 2023

Der Tag der Gartengeräte


 Wenn ein (Benzin)Motor drin ist oder Räder dran sind, wollen wir daran schrauben. So einfach sind die Kriterien zu beschreiben für alles was sich so in unsere Garage verirrt. Im Regelfall natürlich Autos und Motorräder, mal ein Anhänger und ganz selten sogar eine Baumaschine. Heute sind mal die etwas kleineren Kandidaten an der Reihe. Mit dem Sommerwetter kommt auch die Zeit der Gartengeräte und die sind leider nicht alle voll einsatzbereit. Das müssen wir ändern.


 

Patient Nummer eins ist ein gar nicht mehr so taufrischer Sabo Handrasenmäher mit Zweitakt-Motor der mindestens fünf Jahre lang nicht mehr benutzt wurde. Aus verschiedenen Gründen soll er jetzt wieder zurück in den aktiven Dienst befördert werden und dafür muss er erstmal laufen und dann soweit frischgemacht werden dass er seinen Job erledigen kann. Idealerweise natürlich mit wenig Zeit und Kostenaufwand. Da an so einem (alten) Gerät gar nicht viel dran ist was kaputt gehen kann, sind wir ziemlich zuversichtlich.

 


Bevor wir irgendeine Schraube anfassen, ziehen wir erstmal ganz langsam am Seilzugstarter, nur um sicher zu gehen dass der Motor nicht festsitzt. Je nachdem wo und wie die Maschine gelagert wurde kann die Luftfeuchtigkeit schon ausreichend sein dass die Kolbenringe an der Zylinderwand festrosten. So war es bei diesem Mäher glücklicherweise nicht, aber wenn doch hat man direkt deutlich mehr Arbeit vor sich um den Motor irgendwie wieder freigängig zu machen (Kriechöl ins Zündkerzenloch und viel Geduld) - und selbst danach kann es gut sein dass er schlecht läuft und kaum Kompression hat.

 


Als nächstes öffnen wir den Deckel vom Benzintank und prüfen ob noch alter Kraftstoff drin ist, wenn ja ist das ein Indiz wie lange der Motor nicht mehr gelaufen ist (je fauliger der Sprit riecht, desto älter). Ausserdem bedeutet das für uns automatisch mehr Arbeit weil der alte Treibstoff erstmal ausgeleert werden muss und die reele Chance besteht dass auch im Vergaser noch alter Sprit bzw. die Rückstände von selbigem ist. Also muss auch der Vergaser zerlegt und gereinigt werden. Wenn kein Sprit im Tank ist, kann es sehr gut sein, dass der Mäher vor seiner Einlagerung gut darauf vorbereitet wurde und der Vergaser leergelaufen ist. Somit hätten wir vermutlich weniger Arbeit.

 


Da dieser Mäher einen Zweitakt Motor hat, brauchen wir uns zumindest um den Zustand des alten Motoröl keine Gedanken zu machen, es gibt keins. Sofern die Zündung gut funktioniert und der Sprit irgendwie seinen Weg vom Tank in den Brennraum findet, sind wir ziemlich zuversichtlich dass dieser Mäher wieder laufen wird. Um unsere Chance zu verbessern drehen wir jetzt die alte Zündkerze raus und reinigen sie mit der Drahtbürste von groben Verschmutzungen. Langfristig ist sicher eine Neue nötig, aber für den ersten Probelauf genügt auch die Alte. Im Notfall wird der Abstand zwischen den Kontakten der Kerze nochmal nachgebogen (Abstand 0,6 bis 0,9mm im Regelfall).

 

 

Anschließend wieder alles zusammenbauen und ein wenig frisches Benzin und Zweitaktöl Gemisch in den Tank geben. Damit sollte alles Startklar sein. Handgashebel auf Choke stellen und dann ordenlich mit Schwung am Seilzug ziehen. Die ersten drei Versuche passiert noch nichts, aber beim vierten Mal springt der Motor tatsächlich an. Zunächst noch etwas undrund und mit stark blauer Abgaswolke, aber nach einer Minute Laufzeit wird es schon besser. Das verlangt nach einer Probefahrt im höheren Gras vor der Garage. Wenn er das packt, ist der Mäher wirklich in Ordnung. 

 

 

Leider explodiert schon nach wenigen Metern die Plastikverkleidung zwischen Messer und Motor. Ohne die wird das Messer nicht mehr festgehalten und dreht frei. Mit einem dicken Stapel Plastikscheiben auf der Welle vom Motor gleichen wir diesen Freiraum aus so dass das Messer wieder stramm sitzt. Bei der Gelegenheit wird das Messer auch nochmal mit der Flex angeschliffen. Damit ist dieser Apparat wieder am Start und wir können uns Kandidat zwei Zuwenden, bei diesem Vertikutierer ist der Griff abgebrochen. Kein Problem wenn man eine Schrottkiste und ein Schweißgerät hat. Erstmal die Bruchstelle blank schleifen, dann alles wieder in Form bringen und anheften. Ein Stück Flacheisen als zusätzliche Verstärkung drauf schweißen und lackieren. Fertig.

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