Montag, 12. Juni 2023

Oldtimer Biathlon im Emsland

 

Auf zwei Hochzeiten zu tanzen ist schon nicht einfach. Aber auf zwei automobilen Veranstaltungen am gleichen Tag  aufzutauchen ist auch nicht viel besser. So wie am letzten Wochenende als der 40. Bockhorner Oldtimermarkt und das 12. Kult am Turm in Meppen stattfanden. In der Vergangenheit waren wir schon bei Beiden, aber das Wochenende ist kurz und die Entfernung groß. Eine Entscheidung muss getroffen werden wie möglichst  viel von beiden Events mitgenommen werden kann. 


 

Letztendlich sieht unser Schlachtplan so aus das wir am Samstag früh in der Heimat starten, einen kurzen Zwischenhalt in Osnabrück machen wo der Fahrer des weißen Mazda RX7 (samt Auto) zu uns stößt um dann in Kolonne weiter zum Kult am Turm zu fahren. Am Abend ziehen wir weiter in die Nähe von Bockhorn wo wir übernachten können um am Sonntag morgen nur eine ganz kurze Anreise zu haben. Idealerweise können wir dann viel miterleben und am frühen Nachmittag wieder nach Hause fahren um noch unseren sozialen Verpflichtungen nachzukommen.

 


In jedem Fall muss der kleine weiße Fiesta zeigen was in seinem 50PS Nähmaschinenmotor steckt und innerhalb von zwei Tagen rund 550km abreißen. Abgesehen von Staus und der sommerlichen Hitze erwarten wir keine wirklichen Probleme, von leeren Akkus und der garantierten Reizüberflutung einmal abgesehen. Aber dafür machen wir das ja - um in kurzer Zeit möglichst viel zu sehen, zu hören und zu riechen. Bis wir mal wieder Zeit für einen derartigen Ausflug haben kann es schnell mehrere Monate dauern. Darum wollen wir auch unbedingt an beiden Veranstaltungen an diesem Wochenende teilnehmen. 

 


Damit der Fiesta bestmöglich vorbereitet ist, fuhren wir vor der Abreise noch zur Hauptuntersuchung um uns idealerweise eine frische Plakette abzuholen. Das klappte wie erhofft, wobei schon angedroht wurde dass der Rost rund um den Tankdeckel und am Scheibenrahmen langsam kritische Ausmaße annimmt. Darum müssen wir uns wohl wirklich spätestens nach Ende dieser Saison richtig kümmern. Ansonsten nur nochmal Öl Pegel, Luftdruck und Proviant kontrollieren und schon geht es los. Mit gemütlichen 110kmh gondeln wir über die A33 und A30 nach Osna. Dort wartet schon Team Wankel auf uns. Abgesehen davon das beide Autos weiß lackiert und aus dem letzten Jahrtausend sind haben sie wirklich nicht viel gemeinsam, aber das hält uns nicht auf. 

 

 

Knapp 90 Minuten später stehen wir an der Einlasskontrolle vorm Funpark in Meppen. Vor uns stehen ein Opel Kapitän und davor eine Corvette. So wie es aussieht brauchen wir uns um Abwechslung und Modellvielfalt heute garkeine Gedanken zu machen. So lange das Fahrzeug von 1998 oder früher ist, darf es auch aufs Gelände. Eintrittsgeld wird nicht erhoben, weder von den Teilnehmern noch von den Besuchern, nur die Campingwiese kostet extra. Die angrenzende Rennstrecke ist heute ebenfalls geöffnet und die Sandgrube wird ebenfalls fleißig genutzt. Abgesehen davon besteht das Treffen in erster Linie darin sein Auto zu parken und mit den anderen Besuchern tiefschürfende Gespräche zu führen. Der eine oder andere Händler für Werkzeug, Autoteile und Pflegemittel hat seinen Verkaufsstand aufgebaut, aber der Rest vom Gelände ist mit Autos, Mofas und Wohnwagen gefüllt.

 

 

Mein persönlicher Favorit ist vermutlich der Mercedes Kurzauber welcher vom Feuerwehrauto zur Sattelzugmaschine mit passendem Tieflader umgebaut wurde. Ansonsten sind hier viele (auch junge) Leute in alten (und weniger alten) Autos die mehr oder weniger original und mehr oder weniger gut gepflegt sind. Jeder ist hier willkommen. Insgesamt macht hier alles einen relaxten und ungezwungenen Eindruck. Das macht für uns den Reiz aus und lässt uns bis zum späten Abend vor Ort verweilen. Kurz vor Sonnenuntergang starten wir weiter Richtung Norden wo wir unser Nachtlager nach einigen Irrungen und Wirrungen doch noch erreichen konnten.

 


Nach einer kurzen aber ausgesprochen erholsamen Nacht starten wir am Sonntag vormittag die letzte kurze Etappe nach Bockhorn. Offenbar haben wir heute die Rushhour verpasst und können wirklich ohne Wartezeit bis auf die hintere Parkwiese durchfahren. Zugegebener Maßen wären wir gerne schon wesentlich früher hier gewesen, aber dafür hätten wir deutlich früher aufstehen und lange Zeit in der Warteschlange stehen müssen. In der Hoffnung das trotzdem noch ausreichend viele und interessante Fahrzeuge hier herumstehen werden, sind wir eben etwas später aufgelaufen, im Zweifelsfall sparen wir uns mit einem Auto das mindestens 25 Jahre alt ist schon mal die Parkgebühr und den Eintritt für eine Person. 

 


Da wir keine großen Ambitionen haben irgendwas auf dem großen Teilemarkt zu kaufen, ist das nicht wirklich kritisch wann wir ankommen. Ansonsten müsste man natürlich am Samstag morgen gleich ganz früh aufs Gelände stürmen und alle Stände abgrasen. Uns reicht es schon überal einmal entlang geschländert zu sein und die Fahrzeuge zu betrachten. Mein Favorit des Tages ist ein kantiger Mercedes 811 als Abschleppwagen, sowas wäre bestimmt echt praktisch. Das Spektrum ist hier um einiges größer, mit sortierten Bereichen zu bestimmten Nationen oder Typen. Egal ob Motorrad, Nutzfahrzeug, Landmaschine, Wohnwagen, Pkw oder Mofa. In Verbindung mit der großen Anzahl von Getränke und Essbuden wirkt diese Veranstaltung deutlich größer, organiserter aber eben auch kommerziell. Darum heißt es auch Oldtimermarkt. 

 


Ob jetzt die eine oder andere Veranstaltung besser ist wollen wir nicht beurteilen. Im Zweifelsfall haben wir beides Besucht und jeweils Dinge gesehen die uns gut gefallen oder eben nicht. Der Plan fürs nächste Jahr sieht tatsächlich wieder so aus jeweils einen Tag nach Bockhorn und einen nach Meppen zu fahren, nur ob dann die Termine für Samstag und Sonntag getauscht werden können wir noch nicht entscheiden. So oder so geht es am späten Nachmittag zurück gen Heimat. Mit dem Zeitdruck im Nacken muss der Fiesta jetzt deutlich mehr Rennen, zwischenzeitlich stehen auch mal 140kmh auf dem Tacho. Der Verbrauch hält sich über das ganze Wochenende mit exakt 6,0l noch im Rahmen. Und Defekte gab es zumindest bei uns auch nicht.

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