Freitag, 2. Juni 2023

Des Lastenesel neue Schuhe: Reifenupgrade für Nissan Navara

 

Gefühlt war es erst letzte Woche als wir für den blauen Nissan Navara D40 einen Satz neue Reifen besorgen mussten weil die Alten restlos abgefahren waren. In der Realität war es Anfang 2020 als der Pickup neu besohlt wurde. Jetzt sind die Gummis schon wieder ziemlich weit runter und müssen mal wieder erneuert werden. Das ist ein Gestaltungsanlass und bietet die Chance für ein Upgrade das nicht nur besser aussieht sondern auch noch besser funktionieren sollte.

  

 

Der Reifenverschleiß ist, gemessen an der Laufleistung immernoch ziemlich hoch, auch wenn der Nissan meist mit einem schweren Anhänger am Haken und einem schweren Fuß auf dem Gaspedal bewegt wird. Selbst wenn das Fahrwerk (an der Vorderachse) korrekt eingestellt ist, neigen die Reifen zur einseitigen Abnutzung da der Wagen bei flotterer Fahrweise schnell untersteuert und über die Vorderachse schiebt. Durch regelmäßiges durchwechseln von Vorder- und Hinterreifen kann man das zwar ein bisschen rauszögern aber nie ganz verhindern. Nur ein Reifen mit härterer Gummimischung könnte sowas länger durchstehen. 

 


Zusätzlich kam der Wunsch nach einem nochmal etwas gröberen Reifenprofil auf da der Navara trotz Allradantrieb manchmal an die Grenzen kommt wenn ein schwerer Anhänger (bzw. Anhänger samt Zugfahrzeug) über eine nasse Wiese oder Baustelle gezogen werden muss. Und zu Guter letzt müssen unbedingt wieder Reifen mit weißen Buchstaben auf der Flanke ans Auto, weil es einfach besser aussieht. Leider grenzt dieser Punkt die Auswahl möglicher Reifen die eine passende Tragfähigkeit, Höchstgeschwindigkeit und Winterreifenzulassung haben doch stark ein. Für kleines Geld ist bei diesem Format sowieso nichts zu bekommen, also kann man auch richtig tief in die Tasche greifen und nach einer größeren Dimension schauen. 

 


Teilweise kommt man damit sogar günstiger weg weil diese Reifengröße zum Beispiel bei einem anderen Fahrzeug als Seriengröße genutzt und entsprechend viel angeboten wird. Nach unseren Recherchen können wir statt der originalen 255/65R17 maximal auf 265/70R17 aufsteigen (+cm Bodenfreiheit) bevor es mit der Karosserie nicht mehr klappt (Freigängigkeit und Radabdeckung) bzw. die Tachoanzeige ausserhalb der Toleranz liegt (Voreilung 0-4%). Weil einfach nur neues Gummi langweilig wäre und die Felgen vom permanten Bremsstaub an der Vorderachse ohnehin meistens schwarz/grau sind wurde beschlossen selbige direkt neu zu lackieren - in schwarz glänzend. 

 


Damit die Lackierei genügend Zeit zum Arbeiten hat bringen wir die Räder am Montag morgen zur Werkstatt wo die alten Reifen abgezogen werden. Anschließend kommen die Felgen zur Lackierei wo sie drei Tage später abgeholt werden können. Nach ein bisschen Trocknungszeit und viel Schweiß für den Monteur sind die neuen AllTerrain Reifen zum Wochenende abholbereit. Jetzt nur noch alles zum Auto schaffen und drauf stecken. Für einen Moment dachten wir es würde zu eng im Radhaus an der Vorderachse doch der Reifen hat ausreichend Platz. Für eine Spurverbreiterung oder noch dickere Räder müsste man vermutlich ein bisschen was von der Stoßstange und Radhausschalte abschneiden - oder der Pickup bekommt noch eine Höherlegung. 

 

 

Dank eines Prüfbericht für diese Navara/Pathfinder Generation brauchen wir uns zumindest wegen den Felgen und Reifen selbst keine sorgen zu machen. Ansonsten wäre es Aufgabe des Sachverständigen zu prüfen ob diese Konstellation so zulässig ist oder nicht. Auf die Gefahr hin das es abgelehnt wird, empfiehlt es sich in Anbetracht der Kosten unbedingt vorher schon mal nachzufragen ob das Projekt aussicht auf Erfolg hat bzw. im Internet zu recherchieren ob andere Fahrzeuge dieses Typ schon einen derartigen Umbau erfolgreich abgenommen bekommen haben. Ein bisschen Fleißarbeit im Vorraus kann am Ende sehr viel Zeit und Nerven ersparen.  



Auf der ersten Probefahrt sind wir besonders gespannt wie laut das neue Profil wohl sein wird und ob der Tacho passt. Letzteres ist für die zwingend erforderliche Änderungsabnahme ein kritischer Punkt. In unserem Fall sind die Windgeräusche durch den Dachgepäckträger und die Zusatzscheinwerfer ab Tempo 80 definitiv lauter als die Reifen so das es hier keine Verschlechterung gibt. Der Tacho zeigt auch noch korrekt an so das wir ziemlich siegessicher zum TÜV fahren können. Letztendlich hat die Aktion nur an Material und Arbeitslohn für die Lackierei und Autowerkstatt knapp 2000€ verschlungen, ob es das wirklich Wert ist muss jeder selbst entscheiden. 

 

 

Wir finden das es jedenfalls keine Fehlinvestition war. Möglicherweise bekommt demnächst noch ein Wagen diese Behandlung. Und sobald mal wieder etwas Zeit ist werden die rostigen Bremstrommeln und silbernen Bremssättel auch nochmal neu schwarz lackiert. Je nachdem wie es gefällt könnten die Chromteile am Nissan komplett schwarz werden, aber das ist noch in Verhandlung.

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