Freitag, 8. September 2023

Verkuppelt! Episode 16.5: Sprinter 906 AHK nachrüsten


Es ist kein Deja-Vu wenn wir wissen das diese Situation vor gut einer Woche exakt so schonmal stattgefunden hat. Jetzt steht der nächste Mercedes Sprinter W906 in der Garage und möchte einen Agrarhaken nachgerüstet haben. Abgesehen vom Baujahr (2016 vs. 2013) und der Länge sind beide Fahrzeuge identisch. Insofern sollte dieser Umbau ziemlich zügig erledigt sein - wenn nichts schief geht. 



Die rund 68cm mehr Fahrzeuglänge helfen uns schon direkt weiter wenn es darum geht die hintere Stoßstange mit Trittstufe abzubauen; wir brauchen das Reserverad nicht anzufassen, der Platz reicht auch so um das Werkzeug anzusetzen. Dafür dauert alles wieder deutlich länger weil nicht nur die Abschleppöse sondern die komplette mittlere Stoßstange inkl. Stufe und PDC Sensoren vom Fahrzeug getrennt werden muss. Der Stecker für die Sensoren befindet sich offen zugänglich neben dem Reserveradhalter. 



Die Stoßstange ist mit drei Schrauben (TX40) an der Karosserie festgeschraubt und zusätzlich links und rechts mit den Eckteilen über Laschen verbunden. In Anbetracht der Größe und dem Gewicht, empfehlen wir dringen die Demontage mit zwei Personen durchzuführen bevor irgendwas runterfällt. Ganz besonders wenn wie in diesem Fall auch noch Radarsensoren verbaut sind die über ein Kabel das in der Stoßstange verläuft zusammenhängen. Hier müssen die ganzen Haltklammern gelöst werden bis die Leitung frei ist. 



Damit die neue Stoßstange ohne Trittstufe montiert werden kann, muss auch noch die Verstärkung dahinter ausgewechselt werden, und das geht nur wenn wenigstens eins der Eckstücke auch angelöst wird. Dafür entfernen wir die hinterste Seitenverkleidung (nur Clips und ein Stecker für die Seitenmarkierungsleuchte) um an die drei Spreizclips zu gelangen. Noch eine Schraube beim Türscharnier lösen und das Teil sollte sich soweit wegziehen lassen dass die Verstärkung rausgezogen werden kann. Das neue Teil bauen wir in gleicher weise wieder ein und montieren die umliegenden Stoßstangen und Seitenverkleidungsteile wieder.



Bevor die neue Stoßstange jetzt ans Auto darf müssen noch die vier PDC Sensoren rübergetauscht werden. Dafür öffnen wir die Plastikbügel der Halterungen und ziehen die Sensoren vorsichtig samt Kabelbaum nach hinten raus. Eigentlich sollte der Einbau in die neue Stoßstange jetzt in gleicher Weise erfolgen. Jedoch ist die Leitung zwischen den Sensoren zu kurz so das nicht alle 4 gleichzeitig ihre jeweiligen Löcher erreichen können. Da müssen wir wohl ein Stück Kabel zwischenlöten. Aber das geht auch später noch, jetzt kommt erstmal die Kupplung ans Auto. 



Auch das klappt bei diesem Auto nicht so geschmeidig wie wir erwartet haben; eine nachgerüstete Laderaumentlüftung blockiert den Zugang zu einem Schraubenloch an das wir unbedingt ran müssen. Nur mit viel Fummelei, dem Druckluft-Winkelschleifer und etwas Gewalt schaffen wir es den Weg frei zu machen. Ab jetzt läuft der Einbau dann auch endlich so wie er sollte; Halteplatten mit vier Schrauben am Rahmen befestigen, Quertraverse einsetzen, Kugelstrange dran schrauben und alles mit dem erforderlichen Drehmoment anziehen. Hätten wir nicht so viele Rückschläge gehabt, ist das eine 30 Minuten Aktion. 



Und hätte der Fahrer dieses Sprinter nicht explizit den Entfall der hinteren Trittstufe gewünscht, könnten wir uns viele der Arbeitsschritte ersparen und diese AHK von GDW aus Belgien einfach trotz Stufe montieren. Aber so ist das Leben als Verkuppler einfach. Hauptsache der Elektrosatz ärgert uns heute nicht so sehr. Jetzt wo wir wissen wie das geht mit dem Kabeldurchgang unterm Fahrersitz und den Anschlüssen im Armaturenbrett. Tatsächlich klappte das alles ziemlich reibungslos, nur der Kanal vom Fahrersitz zur Batterie war ziemlich störrisch und ließ sich nicht weit genug hochziehen. 



Unsere Lösung sah so aus das wir erstmal das Pluskabel mit fliegendem Sicherungshalter verlängert haben damit die Sicherung nicht durch den Kanal gestopft werden muss sondern unterm Fahrersitz verleibt. Als nächstes wurde das Steckergehäuse für die rotschwarze Leitung ausgepinnt und nur die zusammengeklebten Leitungen mit etwas Schweißdraht durchgeangelt. Das hat tatsächlich gut funktioniert und kaum Zeit gekostet. Anschließend wieder alles durchs Armaturenbrett rüber nach links ziehen. Dort die Can-Bus Leitung am Verteilerpunkt mit anschließen und das rotschwarze Kabel für die PDC Funktion am Stecker auspinnen und die Leitung vom neuen Elektrosatz dazwischen anschließen.



Sobald auch die Steckdose hinten bei der AHK sowie das Plus- und Massekabel vollständig angeschlossen ist, stöpseln wir das neue Zusatzsteuergerät ein und montieren den Fahrersitz wieder. Wenn alle Stecker zusammen sind, wird die Batterie wieder angeschlossen und der abschließende Funktionstest kann losgehen. Alles klappt auf Anhieb und die neue Abfahrtkontrolle-Automatik funktioniert ebenfalls. Einfach Zündung einschalten, Warnblinker an und den Anhänger einstöpseln. Dann wird jede einzelne Funktion der Beleuchtung am Anhänger einzeln durchgeschaltet. Blinker links, Blinker rechts, Standlicht links, Standlicht rechts, Bremslicht, Nebelschlussleuchte und Rückfahrlicht. 

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