Freitag, 15. Dezember 2023

Kaputte Scheiben am Auto (oder Bagger) reparieren

 

Manchmal hat man einfach Pech. Dann gehen Sachen kaputt und müssen repariert werden. Die Frage ist nur; wer soll das machen und was kostet es uns am Ende? Viele Dinge kann man mit etwas Wissen und dem richtigen Werkzeug selbst erledigen. Aber dann gibt es noch Sachen für die braucht man mehr Fachwissen und das eine oder andere Spezialwerkzeug ohne das es einfach nicht gut geht, zum Beispiel beim Umziehen und Auswuchten von Autoreifen. Wo in diesem Spektrum ein kaputtes Glas am Auto einzuordnen ist, wollen wir heute selbst herausfinden. 


 

Vor knapp fünf Monaten hatten wir schon einmal einen ganz ähnlichen Fall; am Takeuchi Minibagger hat es "irgendjemand" aus Versehen die Tür nicht richtig eingerastet so das diese beim Arbeiten hin und her schlagen konnte bis das Glasfenster einen Sprung bekam. Bis dieser Riss größer wurde und das Sicherheitsglas letztendlich in tausend kleien Krümel zersprungen ist, hat nicht mal bis zum Feierabend des selben Tag gedauert. Bis das Ersatzglas mit der Post eintraf musste die Maschine bei jedem Regenschauer mit einer Plastikplane abgedeckt und Nachts immer in der Garage geparkt werden. Da die Tür lediglich mit zwei Schrauben an ihren Scharnieren festgemacht ist, haben wir uns das Leben einfach gemacht. 

 


Tür ausbauen und in den Anhänger laden. Neues Glas ordentlich einpacken und ebenfalls in den Anhänger verfrachten. Auf zur Autowerkstatt des Vertrauens, die auch Autoglasreparaturen anbietet, und abwarten bis der Anruf kommt das alles Erledigt ist und wir die Tür wieder abholen kommen sollen. Der Wiedereinbau geht fast genau so schnell wie die Demontage. Man sollte nur einen Helfer dabei haben damit die Tür nicht runter fällt wenn man die Schraubn ansetzt. Zum Abschluss noch die Öse für den Fanghaken der Türverriegelung einstellen und schon kann die Maschine wieder raus an die Arbeit gehen. 

 


Am letzten Wochenende gab es dann das nächste Malheur. Dieses Mal musste das linke Fenster an einem Kubota Minibagger dran glauben. Wie es genau dazu kam kann leider niemand so genau sagen. Im Endeffekt ist es aber auch egal. Wichtig ist nur das die Scheibe möglichst schnell repariert wird. Dafür brauchen wir erstmal eine neue Scheibe. Mit den genauen Modellinformationen vom Typenschild der Maschine finden wir im Netz ganz einfach die entsprechenden Angebote. Die Preise sind mit über 200€ plus Versand zwar alles andere als günstig, aber wir haben keine Zeit nach Rabatten zu suchen. Hauptsache die Post liefert möglichst schnell (und heile). 

 


Das betroffene Fenster ist fest mit dem Bagger verbunden und die Werkstatt hat aktuell weder die Zeit noch den Platz das wir die Maschine einfach dort abstellen und darauf warten können. Dann müssen wir uns jetzt wohl doch selbst ans Werk machen. Unsere bisherige Erfahrung beschränkt sich darauf einmal Nic bei seiner MR2 Windschutzscheibe geholfen zu haben. Und das ist schon wieder über sechs Jahre her. An die wesentlichen Arbeitsschritte können wir uns dennoch erinnern und für den Rest recherchieren wir wieder im Netz nach den nötigen Informationen. Das richtige Material und die richtige Verarbeitungstechnik sind das wichtigste für ein gutes Endergebnis. 

 


Bevor wir uns um das Ende Gedanken machen, müssen wir jetzt erstmal die Trümmer der Gegenwart beseitigen. Nicht nur das die ganze Kabine voll mit kleinen Glasstücken liegt. Auch die alte Klebenaht muss entfernt werden damit der neue Kleber wieder gut anhaften kann. Das Zeug ist verdammt widerspenstig, darum setzen wir auf stumpfe Gewalt und einen Plastikmeißel und Gummihammer. So prügeln wir einmal ringsherum die Reste weg. Anschließend nehmen wir einen Ceranfeldschaber um die verbliebene Klebenaht auf ungefährt einen halben Millimeter dicke runter zu schneiden. Dieser Rest bietet dem neuen Kleber einen haltbaren Untergrund auf dem er gut haften sollte. 

 


Damit sind wir beim Kleber selbst. Das Angebot an Herstellern und chemischen Eigenschaften ist groß, unser Wissen klein. Darum verlassen wir uns auf unseren lokalen Autoteiledealer der uns ein Mittel empfiehlt das auch unter widrigen Umständen und ohne Primer oder Aktivator funktionieren soll. Lediglich die Kontaktflächen am Glas und an der Kabine mit Silikonentferner gründlich entfetten, mit der Kartusche und spezieller Düse eine aufrecht stehende Klebenaht ringsherum aufbringen und dann ran mit der Scheibe. So zumindest die Beschreibung. Ob das klappt sehen wir dann erst später. 

 


Neben dem entfetten gibt es für uns noch einen zusätzlichen Arbeitsschritt; an der inneren Kante vom Fensterrahmen, also die Seite die man von Innen sehen kann, muss ein etwa fünf Millimeter hohes Moosgummi aufgeklebt werden. So sieht man zum einen nichts von der Klebenaht und zum anderen bleibt keine offene Fuge in die Schmutz und Dreck fallen können. Sobald das erledigt ist, kommt die Kartusche in die Handpresse und wir legen los. Ab dem ersten Öffnen bleiben uns ziemlich genau zehn Minuten um die Klebenaht aufzubringen und die Scheibe anzusetzen. Wir empfehlen das Glas einmal vorher zur Probe anzuhalten und direkt ein paar Streifen Klebeband vorzubereiten. 

 


Wenn alles vorbereitet ist kommt die Scheibe möglichst gerade und zielgenau an den Bagger. Einmal ringsherum mit moderatem Kraftaufwand aufs Glas drücken damit sich die Klebenaht etwas platt drückt und sie vollständig auf der Scheibe anliegt und die Haftfläche ohne Lufteinschlüsse ist. Sollte die Scheibe nicht auf anhieb perfekt sitzen, können wir sie jetzt noch einen kurzem Moment bewegen und zurecht rücken. Anschließend wird mit reichlich Klebeband alles an der gewünschten Position fixiert.

Abgesehen vom Zeitdruck hat diese Opertion tatsächlich ziemlich reibungslos geklappt. Trotzdem wollen wir hoffen das dieser Schaden nicht so bald wieder auftritt.

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