Ford Mondeo Mk2 Kupplung tauschen - zweiter Teil

 

Das Getriebe wurde erfolgreich vom Auto getrennt. Jetzt soll die Kupplung folgen. Dann beginnt schon wieder die Zusammenbau-Phase. Sofern es keine weiteren Probleme und Zwischenfälle gibt können wir schon sehr bald testen ob die neue Kupplung wirklich funktioniert.

***Exkurs Ford Mondeo Mk2 1.8l Kupplung tauschen und Getriebe einbauen***

 

Die Druckplatte von der Schwungscheibe (sechs Schrauben SW13) inklusive Mitnehmerscheibe lösen und entfernen. Schwungscheibe mit Bremsenreiniger abwaschen und mit feinem Schleifpapier oder Schleifvlies säubern. Im Getriebe die drei Schrauben (SW10) vom hydraulischen Ausrücklager lösen und selbigs demontieren. Das neue Ausrücklager in gleicher Weise einsetzen und die Schrauben mit 10Nm anziehen. Die neue Druckplatte und Mitnehmerscheibe auf die Schwungscheibe setzen und die Schrauben über Kreuz mit 30Nm anziehen. Damit die Teile alle passend sitzen und sich das Getriebe später wieder richtig einsetzen lässt, empfehlen wir dringend ein Zentrierwerkzeug zu benutzen. 

 

Sollten auf der Schwungscheibe tiefe Riefen oder Hitzerisse zu sehen sein, müsse die Scheibe entweder ausgetauscht oder glattgeschliffen werden. In unserem Fall sah alles gut aus. Das ist der Vorteil wenn man keine 10 Jahre mit einer verschlissenen Kupplung weiterfährt. Wären wir noch ein bisschen tiefer in die Technik eingestiegen, wäre jetzt die perfekte Gelegenheit den Kurbelwellensimmerring zu tauschen, dafür müsste jetzt noch die Schwungscheibe abgebaut werden. Darauf verzichten wir heute. 

 

Sobald die neue Kupplung final montiert ist kann auch das Getriebe samt Ausrücklager wieder zurück an seinen Platz. Wir benutzen dafür einen großen Werkstattwagenheber um das Getriebe langsam an seinen Platz zu bringen. Mit Stress und Gewalt sollte hier nichts zusammengeführt werden - damit macht man nur schnell irgendwas kaputt und hat am Ende mehr Arbeit als vorher. Einklemmte Kabel oder verkantete Führungshülsen machen das Leben schwer und verlangen behutsames Einfädeln. Wenn alles an seinem Platz sitzt werden die Schrauben der Kupplungsglocke und vom Anlasser mit 40Nm angezogen. 

 

 Das nächste große Bauteil ist der Vorderachskörper. Hier wird defintiv ein Helfer benötigt um das Teil an seinen Platz zu bewegen. Speziell die Verbindung zum Lenkgetriebe und die daran angeschlossenen Stahlleitungen machten uns das Leben wirklich schwer und kosteten viel Zeit bis alles an seinem Platz sitzt. Auch hier gilt; Gewalt ist keine Lösung. Und bevor die beiden großen Schrauben vom Lenkgetriebe nicht zumindest ein paar Umdrehungen ins Gewinde gepackt haben, sollte der Vorderachskörper noch nicht endgültig mit der Karosserie verschraubt werden. (Anzugsmoment 130Nmfür alle Schrauben).

 

 

Parallel wird das linke Getriebe/Motorlager sowie die vordere und hintere Drehmomentstütze vom Motor zum Vorderachskörper wieder eingebaut. Die kleinen Schrauben bekommen 50Nm und die großen 120Nm. Bevor jetzt noch viel mehr am Auto montiert wird empfehlen wir an dieser Stelle die Schaltseilzüge wieder einzusetzen und auf das alte Maß einzustellen. Ebenfalls kann jetzt die Kupplung entlüftet werden. Wir benutzen dafür ein normales Bremsenentlüftungsgerät und hatten damit keine Probleme. Einfach Druck aufbauen, Ventil am Ausrücklager öffnen und entlüften. 

 

Als nächstes werden die Federbeine und Achsschenkel inklusive Antriebswellen wieder eingebaut. Speziell auf der Fahrerseite hatten wir große Probleme den Federring wieder in seine Kerbe zu bekommen. Letztendlich half nur ein bisschen Feintuning mit der Zange um das Teil in die passende Form zu bringen. Die Domlagermutter wird mit 45Nm angezogen, die Spurstangenköpfe mit 50Nm und die Traggelenke jeweils mit 85Nm. Anschließend dürfen die Bremssättel auch wieder zurück an ihren Platz. Im nächsten Schritt wird das Getriebeöl durch das Schraubenloch vorne links nachgefüllt (75W90). Nun noch die Abgasanlage vom Krümmer bis zum Katalysator wieder einbauen. In unserem Fall konnten die alten Dichtungen wiederverwendet werden. Der Trocknerbehälter für die Klimaanlage lässt sich von unten am einfachten wieder festschrauben.

Sobald die Unterbodenverkleidung und Radhausschalen an ihrem Platz sind, geht es oben im Motorraum weiter. Die Motortraverse kann entfernt werden und alle Leitungen und Kabel oberhalb vom Getriebe zurük an ihren jeweiligen Platz. Nachdem der Luftfilterkasten inklusive Ansaugrohr zusammengebaut ist, darf die Batterie endlich wieder angeschlossen und die Absturzsicherung vom Kühler entfernt werden (die Niete in den oberen Kühlerlagern). 

***Exkurs Ende***

Mit der neuen Kupplung starten wir vorsichtig zur ersten Probefahrt. Speziell bis sich alles auf einander eingelaufen hat, sollten wir möglichst sanft anfahren und die Kupplung nicht springen oder lange schleifen lassen. Zusätzlich testen wir ob alle Gänge sauber eingelegt werden können oder irgendwas hakt. In dem Fall muss nochmal an den Seilzügen nachgestellt werden.