Alle Jahre wieder ist es plötzlich Frühling. Und das ist auch gut so. Markiert er doch das Ende des kaltstartenden und oftmals salzig klammen Winters. Einer Zeit, in der insbesondere die dienstbeflissen älteren Fahrzeuge im Fuhrpark - gefühlt - schneller altern als im restlichen Lauf der Jahreszeiten. Den Anfang macht der rote Corolla E11. Eigentlich sollte nur der reguläre Ölwechsel durchgeführt werden. Öl und Filter sind immer auf Lager, falls gerade Bedarf oder Gelegenheit ist.
Doch bereits auf der kurzen Runde zur Erreichung der Motor-Betriebstemperatur mit intensivem Gebrauch der Bremse wird deutlich: irgendwas stimmt hier nicht. Der Wagen rollte schon mal deutlich besser aus. Zurück auf dem Hof erstmal weiter Plan A und fix die 3,4 Liter Öl raus, Filter ersetzen, neues 10W-30 einfüllen und den Rest einmal nachsehen, ob noch alles in Ordnung ist. Zusätzlich wird nach der ersten viertelmillionen Kilometer ein neuer Verteilerläufer und eine entsprechende Kappe spendiert - die passenden Kerzen direkt dazu. Dann gehts auf die Bremse zu zerlegen und die Ursache der Schwergängigkeit festzustellen.
Die Bremse wird bei diesem Fahrzeug im allgemeinen eher zu wenig als zu viel genutzt. Das tut zwar dem Verbrauch gut, nicht so sehr dem Tragbild. Daher auch die Versuche dieses durch intensiveren Einsatz auf der Aufwärmrunde etwas aufzubessern. Wie sich rausstellt ist der Bremssattel auf einer Seite fest. Das kann so nicht bleiben. Also Kolben so weit möglich aus dem Sattel betätigen und dann den Sattel zur Reinigung vom Fahrzeug lösen und auf die Werkbank damit. Die Überholung der MR2 Sättel damals verlief im Grunde genau so. Alles reinigen, penibel säubern, auf Beschädigungen kontrollieren und mit der Sattelpaste wieder montieren. Aufgrund mangelnder Zeit die andere Seite erst zwei Wochen später gleich behandeln.
Dazu wurden noch vier Winter- und zwei der Sommerreifen ersetzt. Nach einigem Starkregen fiel das rechte Rücklicht durch ein paar Tropfen Kondensat im Inneren auf. Also Rücklicht demontiert, Anlageflächen und Dichtung gereinigt. Rücklicht wieder eingebaut. Bisher alles ok. Aber Falls sich das nicht auf Dauer bestätigt, muss nochmal mit Dichtmasse nachgeholfen werden. Als nächstes ist die silberne T20 Celica an der Reihe. Auch dieses Alltagsgefährt mit seinen 29 Jahren hat eine gute Viertelmillionen Kilomenter auf der Uhr. Als das Aggregat nach einer Urlaubswoche ohne Nutzung morgens beim Starten zwar kurz anspringt, aber auch gleich wieder stehen bleibt, wird direkt am späteren Nachmittag ein Checkup durchgeführt.
Morgens war der Motor schlicht abgesoffen, konnte durch ziehen der EFI Sicherung aber zügig freigeorgelt werden und dann seinen Arbeitsweg hin und zurück ohne Probleme bestreiten. EinBlick auf den Zündverteiler offenbart einen schlechteren Zustand der Komponenten als beim Corolla, der Läufer zeigt bereits richtige Ausbrüche auf der Übertragungsfläche. Zum Glück kann hier mit dem Gebrauchtteil des Corolla die Zeit bis zur Ersatzteilbeschaffung Überbrückt werden. Einer primären Automarke in der Familie den Vorrang zu gegeben zahlt sich mal wieder aus. Zusätzlich wird noch der Ventildeckel abgenommen und das Spiel der Ventile kontrolliert. Zum Glück ist hier alles in Ordnung. Es fällt aber auf, dass die Dichtungen des Deckels sowohl zum Kopf als auch zu den Kerzenschächten ziemlich ausgehärtet sind. Also mehr Teile für die Beschaffungsliste. Aus dem Fundus gibt es aber direkt nochmal neue K20R-U Kerzen.
Praktischerweise die gleiche Sorte wie beim E11. Das erleichtert die Lagerhaltung. Die später gelieferten Teile baut der lernfähige Fahrer der Celica übrigens ohne Probleme selbst ein. Super Entlastung für eine Ein-Mann Garagenwerkstatt. Dann fehlt noch der obligatorische Service am Lexus Kombi. Geplant ist eigentlich nur das Öl und den Filter zu ersetzen. Am Ende dauert die Aktion trotzdem drei Stunden. Anwendertip: wenn man sich nicht sicher ist, ob man sechs Liter Öl kleckerfrei ohne Trichter (läuft ja so langsam durch) in den Motor bekommt, einfach eben die beiden leicht zugänglichen Abdeckunge vom Motor montieren und ausreichend Lappen um die Einfüllöffnung legen. Das erspart die anschließende Reinigungsaktion, bei der die Ölpfütze aus dem Tal zwischen den Nockenwellen entfernt werden muss.
Leider stehen in diesem Tal auch die drei Zündspulen, welche widerum von der Drosselklappe überragt werden. Es muss also schon einiges aus dem Weg geräumt werden, bis die Reinigung überhaupt starten kann. Auch hier hat Toyota aber wieder mitgedacht. Bei den alten 4A-GE Motoren war die Gestaltung des Kopfes insofern ähnlich, als das auch hier ein tiefes Tal zwischen den Nockenwellen liegt. Der 2JZ Kopf hat aber einen eingegossenen Kanal, der bei der Endbearbeitung der Kerzenschächte zu den drei Abteilungen des Tals geöffnet wurde. Der Kanal endet zwar umweltbelastend hinten am Kopf im Freien, aber eine Weiterfahrt wäre trotz Öl Eintritt trotzdem möglich. Oder zumindest wahrscheinlicher als ohne diese Einrichtung.
Alles wieder zusammenbauen. Starten. Läuft. Weiter im Text. Aber erst nächste Woche,
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.
Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen
Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!
Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.