Unfall im Krümelmonster Mondeo: Die Arbeit nimmt kein Ende

 

Noch in der selben Woche nach unserem Besuch in Dresden sollte der blaue Mondeo uns zu einem wohlbekannten und ebenfalls blauen Möbel und Teelichter Laden in der nächsten Großstadt bringen. Dort wollten wir ein paar Sachen kaufen und anschließend HotDogs verspeisen. Soweit hat der Plan auch wunderbar funktioniert. Allerdings gab es auf dem Heimweg einen kleinen aber sehr unangenehmen Zwischenfall; wir hatten einen Auffahrunfall. Jetzt steht der Krümel kaputt in der Garage und wir müssen schauen wie die Reise weitergeht. 

 

Das wichtigste zuerst; uns geht es gut und wir haben keine Schuld. Unser Hintermann hat offensichtlich zu spät darauf reagiert das die Autos vor der roten Ampel stehen und so schnell auch nicht wieder losfahren würden. Darum fuhr er mit seinem Audi A3 auf das Heck vom Mondeo auf. Viel gespürt vom Aufprall haben wir eigentlich nicht. Unser Glück war das der andere Wagen nicht all zu schnell unterwegs war. Trotzdem ist die Heckklappe vom Ford stark deformiert und die Stoßstange in mehrere Teile zerbrochen. Jetzt heißt es erstmal aussteigen und die Lage überblicken. Immerhin stehen wir hier halbwegs mitten in der Stadt so das nicht mit schnell vorbeifahrendem Verkehr zu rechnen ist. 

 

Der Fahrer des Audi ist ebenfalls unverletzt ausgestiegen und nachdem die Personalien und Telefonnummern ausgetauscht sind machen wir nur noch ein paar Fotos vom Unfallort und beiden Autos und dann sind wir auch schon wieder unterwegs. Ach ja die kaputten Teile vom Auto haben wir natürlich auch noch eingesammelt. So viel nur an all die Autofahrer die wegen einem eindeutigen Auffahrunfall mit leichtem Blechschaden meinen eine vielbefahrene Straße in der Rushhour ewig lange zu blockieren bis endlich die Polizei vorbeikommt und den Unfall aufnehmen kann. 

 

Zuhause angekommen haben wir uns den Wagen nochmal genauer angeschaut. Aktuell geht der Kofferraumdeckel nicht mehr auf. Auch wenn von innen jemand dagegen drückt. Die Stoßstange hängt augenscheinlich nur noch deswegen am Auto weil sie halb unter der verbogenen Heckklappe hängt. Dafür ist das Heckfenster noch heile und die Rücklichter haben auch nichts abbekommen. Das ist schonmal gut falls der Wagen draußen parken muss oder irgendwo hin gefahren werden soll. Am selben Tag schicken wir noch eine Mail an die gegnerische Versicherung damit wir eine Schadennummer erhalten. Die ist wichtig um beim Schadengutachter einen Auftrag erteilen zu können und nicht erst die damit verbundenen Kosten auslegen zu müssen. 

 

Zwei Tage später haben wir Post von der Versicherung und die besagte Nummer. Als nächstes suchen wir uns einen Schadengutachter. Dabei haben wir freie Wahl und müssen nicht den nächstbesten nehmen. Die Kosten für den Gutachter muss sowieso die Versicherung des Unfallverursachers tragen. Auf Empfehlung unserer Autowerkstatt des Vertrauens wählen wir ein lokales Gutachterbüro aus das uns für den übernächsten Tag einen Besichtigungstermin anbietet. Da zuhause alles nötige vorhanden ist um den Mondeo zu inspizieren brauchen wir ihn nicht erst irgendwo hin bringen. 

 

Um etwas Zeit zu sparen und damit wir selbst schonmal abschätzen können ob es noch Sinn macht nach (gebrauchten) Ersatzteilen zu suchen. Zerlegen wir den hinteren Teil vom Kombi schon mal etwas. Solange wir ausreichend Fotos vom Ausgangszustand machen spricht nichts dagegen selbst aktiv zu werden. Mit einem Montierhebel befreien wir die zerbrochene Stoßstange von der Heckklappe. Mit etwas mehr als nur sanfter Gewalt lässt sie sich jetzt auch öffnen. Wir sind besonders gespannt ob das Bodenblech im Kofferraum verbogen ist. Dann wäre das vermutlich das Ende vom Krümelmonster.

 

So wie es jetzt aussieht hat das Heckblech nur im unteren Teil etwas abbekommen. Im Zweifelsfall sollte sich das mit einem großen Hammer wieder in Form bringen lassen. Das dahinter liegende Blechprofil müssten wir wohl am besten komplett rausschneiden und durch ein neues (selbstgebautes) Teil ersetzen. Nach unserer Kalkulation lohnt ein Wiederaufbau sich definitiv. Allein wegen der frisch getauschten Kupplung und Zahnriemen wollen wir den Wagen noch ein paar Jahre weiter fahren. Wäre der Unfall vor unserer umfangreichen Schrauberaktion passiert würde die Sache vermutlich anders aussehen. Wir sind gespannt wie der Gutachter den Wagen einschätzt.

 

Um es kurz zu machen, ja der Mondeo ist ein wirtschaftlicher Totalschaden. Aber da er eine halbwegs gute Ausstattung hat uns ansonsten (neben dem Rost) keine großen Macken hat stellt er immer noch einen erträglichen Wiederbeschaffungswert da. Abzüglich des Restwert der auf einer überregionalen Plattform für Unfallautos ermittelt wurde, ergibt sich eine knapp vierstellige Summe die von der gegnerischen Versicherung ausgezahlt werden muss. Aus unserer (leider) umfangreichen Erfahrung mit Autoversicherungen erwarten wir ziemlich sicher Widerstand wenns ums Geld geht. Darum nehmen wir uns sicherheitshalber gleich einen Rechtsbeistand hinzu - den muss übrigens auch die gegnerische Versicherung bezahlen.

 

Bis das Geld endlich auf dem Konto ist können wir aber nicht warten. Nach wie vor gibt es nicht genügend Autos für alle Fahrer der SZK Familie darum kann der Mondeo gar nicht schnell genug wieder auf die Straße kommen. Darum durchforsten wir schon mal das Internet nach passenden Ersatzteilen. Eine Heckklappe, zwar mit Macken aber immerhin im richtigen Farbton, bestellen wir bei einem Autoverwerter in Süddeutschland. Die Stoßstange kaufen wir als neues Nachbauteil und holen sie selbst im Ruhrgebiet ab. So springt bei dem ganzen Ärger wenigstens noch ein kleiner Roadtrip raus.

Beim nächsten Mal haben wir dann hoffentlich alles so weit wieder in Form gebracht und mit neuen alten Teilen wieder zusammengebaut. Auf die Lackierung des Stoßfängers warten wir noch ein bisschen, vielleicht lässt sich das mit ein paar weiteren Verschönerungsarbeiten verbinden. Wir werden berichten.