Spezialpassat Bremsenservice - volles Programm

In der Geschichte vom Spezialpassat ist es schon mehr als einmal vorgekommen das die Bremsanlage Probleme gemacht hat. Meistens dann wenn es gerade zeitlich überhaupt nicht in den Plan passt, klemmt mal wieder ein Bremssattel oder die Beläge sind urplötzlich verschlissen oder die Bremsscheibe hat irgendwie einen Schlag bekommen. Bisher wurden dann die Beläge und Scheiben getauscht, der Sattel gangbar gemacht und der Kombi wieder auf die Reise geschickt, in der Hoffnung vorerst keine Probleme mehr zur haben. Jetzt wollen wir die Sache gründlich aufarbeiten und garantieren das es in den nächsten Jahren ganz sicher nicht nochmal passieren wird. 

Das machen wir nicht einfach nur weil der VW uns jetzt oft genug geärgert hat, sondern auch weil der Spezialpassat in den nächsten Wochen und Monaten einfach immer und ständig voll einsatzbereit sein muss. Es gibt keine Rückfallebene und der Zeitplan ist so eng gesteckt das Verzögerungen schwer aufzuholen sind. Darum investieren wir lieber jetzt wo es gerade möglich ist ein bisschen unserer kostbaren Lebenszeit (und hart verdientes Geld) um die Bremsanlage an der Vorderachse komplett zu sanieren. Das heißt neue Bremsscheiben, Bremsbeläge, Bremssättel und Sattelhalterungen. 

Der Vorteil dieses Rundumschlag ist, das quasi keinerlei alte/originale Teile verbleiben und wir kaum zusätzlichen Arbeitsaufwand haben da für den Scheibenwechsel sowieso fast alle genannten Komponenten vom Auto abgebaut werden müssen. Und ob die rostige Halterung vom Bremssattel, die gleichzeitig als Führung für die Bremsbeläge dient, mühsam entrostet wird oder wir gleich eine komplett neue verbauen, dauert am Ende sicher nicht länger. Lediglich das Entlüften der Bremsanlage wenn die neuen Sättel befüllt werden, könnte ein bisschen Zeit beanspruchen. Aber dafür haben wir auch das passende Gerät um uns das Leben einfacher zu machen. 

***Exkurs Passat 35i Bremssattel Vorderachse tauschen***

Mit dem Auto auf der Hebebühne lösen wir die Radschrauben und nehmen beide Vorderräder ab. Anschließend mit einem 11mm Bremsleitungsschlüssel die Verschraubung vom Bremsschlauch zum Sattel anlösen. Im eingebauten Zustand geht das deutlich leichter, da sich sonst alles mitbewegen will. Sollte die Leitung nicht kooperieren, empfehlen wir ordentlich Kriechöl und in letzter Instanz ein Gasbrenner. Aber Achtung, durch die Hitze kann der Schlauch beschädigt werden und sollte deshalb sicherheitshalber ausgetauscht werden. 

Anschließend die beiden Schrauben der Führungsstifte zum Bremssattel lösen und selbigen samt Bremsbelägen abnehmen. Da die kleinen Haltewinkel und die kurzen Bremsleitungen zwischen Sattel und Schlauch nicht erneuert werden, müssen wir sie wiederverwenden. Solange der Rost hier noch keinen Schaden angerichtet hat, spricht da auch nichts gegen. Dafür am besten den alten Sattel im Schraubstock einspannen und alles abschrauben. Damit in der Zwischenzeit nicht die ganze Bremsflüssigkeit aus dem Schlauch auf den Boden tropft empfehlen wir das Bremspedal mit einem Holzstück etwas durchzudrücken so das die Nachlaufbohrung im Hauptbremszylinder verschlossen ist.

Alternativ muss man einfach nur schnell genug arbeiten. Aber Stress und Hektik haben für uns bei jeglicher Arbeit an der Bremsanlage nichts verloren. Im nächsten Schritt die beiden Schrauben vom Sattelhalter zum Achsschenkel lösen und abnehmen. Die Bremsscheibe wird nur noch von einer kleinen Schraube an der Radnabe gehalten die wir ebenfalls entfernen müssen. Bevor gleich die neue Scheibe wieder an ihren Platz darf nutzen wir den Augenblick und entrosten alles gründlich mit der Drahtbürste. Anschließend müssen eigentlich alle Arbeitsschritte nur in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. 

Bremsscheibe aufsetzen und festschrauben, Bremssattelhalter anschrauben, Führungsbolzen einfetten, neue Beläge an den Ecken mit Keramikpaste einschmieren und in den Halter stecken, Bremssattel aufsetzen und an den Führungsbolzen festschrauben, Bremsschlauch am Sattel anschließen. Zum Abschluss die Bremse manuell oder mit dem passenden Spezialwerkzeug entlüften. Wenn beim finalen Test alles dicht bleibt und das Pedal einen festen Druckpunkt hat, können die Räder wieder montiert und der Wagen zur Probefahrt gestartet werden.

***Exkurs Ende***