Gemessen am Alter, der Laufleistung und vor allem dem Kaufpreis, macht uns dieser Ahlmann Radlader tatsächlich relativ wenig Probleme. Okay die Reifenpanne war selbst verschuldet und das ein Hydraulikzylinder irgendwann innerlich undicht wird und darum die Schaufel nicht mehr abgenommen werden kann ist irgendwo auch normaler verschleiß. Aber warum will die Maschine auf einmal nur noch vorwärts und nicht mehr Rückwärts fahren? DDR Navigationsgerät oder doch Getriebeschaden? Wir müssen es herausfinden.
Auch das Umschalten von schneller und langsamer Fahrstufe neben dem Lenkrad funktioniert augenscheinlich wie es soll. Aber wenn man den Rückwärtsgang einlegt (also den Schalter umlegt) passiert nichts. Man kann Gas geben aber die Maschine bleibt einfach stehen. Schade, das heißt wir müssen weiter suchen. Als nächstes prüfen wir den Ölstand im Hydrauliköltank dieses ist nicht nur für die Lenkung und den Hubarm zuständig sondern auch für den Fahrantrieb der hier Hydrostatisch funktioniert. Der Tank ist jedenfalls nicht leer, so viel können wir schon mal sagen. Wahrscheinlich liegt es also nicht am fehlenden Öl.
Was ist wenn der Schalter kaputt ist und beim Getriebe kein Signal ankommt? Dafür betätigen wir bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor nochmal den Wahlschalter. Sobald aus der Neutralstellung in Vorwärtsgang umgeschaltet wird hört man ein kurzes Klackgeräusch. Im Rückwärtsgang passiert das nicht. Das heißt es könnte am Schalter, dem Kabelbaum, der Steuerung oder einem Magnetventil unten am Getriebe liegen. Wir setzen unsere Suche bei den einfach zu prüfenden Dingen fort; die Sicherungen im Sicherungskasten. Dafür muss der Fahrersitz ganz nach vorne geschoben und ein Panel (zwei Schrauben) demontiert werden. Dahinter erwarten uns 21 Sicherungen und 2 Dioden. Irgendeine davon könnte fürs Getriebe zuständig sein.
Da wir gerade kein Werkstatthandbuch für diese Maschine parat haben, müssen wir klassisch auf die Suche gehen; mit der Spitzzange eine Sicherung nach der anderen herausziehen, schauen ob sie durchgebrannt ist und dann wieder einsetzen. Tatsächlich fand sich eine kaputte 15Amp Sicherung, sogar schon in der obersten Reihe. Wieder etwas Lebenszeit gespart. Leider haben wir keine neuen Ersatzsicherungen zur Hand, das heißt wir können nur irgendwo anders eine passende Sicherung herausziehen und hoffen das wir damit nichts anderes wichtiges ausser Funktion setzen. Irgend einen Tod muss man sterben und wir wollen auch mal weiter kommen. Also raus mit der kaputten und rein mit der neuen Sicherung. Zündung an, Rückwärtsgang einlegen. Patsch. Sicherung kaputt.
Das heißt wir müssen nochmal wiederkommen und mehr Sicherungen oder noch besser Automatik-Sicherungen mitbringen, die können ähnlich einem FI-Schalter im Haus einfach wieder reaktiviert werden. Am nächsten Tag machen wir genau das. Ohne sonstige Veränderungen testen wir unser Glück nochmal. Jetzt lässt sich der Radlader ganze 2m Rückwärts bewegen bevor die Sicherung wieder durchbrennt. Zusätzlich hören wir ein Surren aus dem Relaisträger. Eines der Relais ist glühend heiß. Hier fließen offensichtlich kurzschlussmäßig hohe Ströme. Wir haben da einen Verdacht; eines der Rücklichter ist (tatsächlich schon etwas länger) kaputt. Was ist wenn es hier durch Feuchtigkeit einen sporadischen Kurzschluss gibt und dieser die Sicherung durchbrennen lässt?
Tja was sollen wir sagen. Einfach mal ein neues heiles Rückfahrlicht einbauen und die Sicherung wechseln. Schon rennt der Ahlmann wieder. Da hätten wir auch eher drauf kommen können das es einen Zusammenhang zwischen Rückfahrlicht und Rückwärtsgang gibt. Naja, fürs nächste Mal wissen wir bescheid.
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