Freitag, 3. Mai 2024

Hitzewallungen im Clio - Runde 2: Zahnriemenwechsel am Austauschmotor

 

Die Fähigkeit in die Zukunft zu schauen haben wir leider noch nicht erworben. Aber manchmal können wir ganz gut abschätzen was wohl als nächstes passieren wird. Darum gelingt es uns manchmal Dinge vorzubereiten damit wir wenn es soweit kommt schon startklar sind. Zum Beispiel war uns irgendwie klar das die neue Zylinderkopfdichtung beim Kobold 2.0 nicht wirklich bis zum Ende aller Tage halten würde. Darum haben wir vom Kobold 1.0 auch den Motor ausgebaut und in Sicherheit gebracht.

 

 

Jetzt, nach über drei Jahren die wir den alten Motor vom grünen Clio schon vor unseren Füßen rumliegen haben, ist jetzt wohl endlich (leider) der Zeitpunktgekommen ihn einzusetzen. Alles fing mit einem erhöhten (im Sinne von jemals erforderlich was aufzufüllen) Kühlwasserverbrauch an. Mit der Zeit kamen noch Startschwierigkeiten und eine beträchtliche weiße Rauchwolke hinzu. Die letzte, wenig hoffnungsvolle, Idee war noch ein Satz neue Zündkerzen der zwar kurzfristig die Startprobleme verbesserte aber langfristig keinen Unterschied mehr machte. 

 


Da der Zylinderkopf bei der letzten Reparatur nochmal frisch geplant wurde um eine perfekte glatte Dichtfläche für die Kopfdichtung zu gewährleisten, haben wir keine wirklich gute Idee woran es liegen könnte. Das heißt wenn wir jetzt einfach so wieder eine neue Dichtung einbauen können wir absolut nicht mit gutem Gewissen davon ausgehen das es wieder länger als fünf Jahre hält. Wie gut das wir einen gut gewarteten und uns wohl bekannten Ersatzmotor haben. Bevor er unter die Haube kommt, wollen wir sicherheitshalber noch einen neuen Zahnriemen und Wassserpumpe installieren. 

 

 

Selbst wenn die Laufleistung noch lange nicht erreicht war, hat der Motor jetzt schon mindestens 6 Jahre Lebenszeit hinter sich gebracht. Und so teuer sind die Teile wirklich nicht. Ganz zu schweigen davon das es wohl nie wieder so bequem und einfach möglich sein wird den Riemen auszuwechseln wie jetzt wenn der Motor vom Auto getrennt auf dem Boden steht. Aus dem selben Grund wollen wir uns auch die Kupplung zumindest einmal anschauen. .Die Laufleitungsdifferenz beider Clio liegt nur irgendwo um die 36tkm, aber zumindest beim Grünen wissen wir das die letzten paar Kilometer doch ziemlich Materialmordend gewesen sein dürften.


 

Unser Plan sieht jetzt so aus den neuen alten Austauschmotor vorzubereiten und dann Zug um Zug mit dem kaputten Motor auzutauschen. Dann ist hoffentlich die Welt wieder ein besser Ort und der Clio kann endlich, nach über vier Monaten Standzeit zurück ins Rennen gehen. Die beiden größten Probleme dürften wohl die beegnten Platzverhältnisse und die fehlende Anleitung mit den nötigen Arbeitsschritten sein. Auch wenn wir selbst genau aus so einem Modell den Motor schon mal demontiert haben, ist das zum einen schon mehrere Jahre her und zum andern macht es doch einen gewaltigen Unterschied ob der Rest vom Auto im Anschluss in die Schrottpresse gehen soll oder nicht. 

 


Für den Zahnriemenwechsel solange der Motor sich noch im Auto befindet muss erstmal der Rippenriemen abgenommen werden. Dazu würden wir das Auto aufbocken, dsa rechte Vorderrad demontieren und mit einem möglichst langen 13mm Ringschlüssel die Spannrolle nach hinten drücken bis der Riemen sich von der Servopumpe abnehmen lässt. Anschließend den Riemen komplett rausfummeln und zur Seite legen. Danach muss der Motor irgendwie von unten oder oben abgestützt werden da jetzt das rechte Motorlager abgebaut werden muss. Anschließend die obere und untere Zahnriemenabdeckung entfernen. Mit einem Schlagschrauber die Zentralschraube der Kurbelwellenriemenscheibe entfernen, die Riemenscheibe abnehmen und die Schraube wieder von Hand eindrehen. 

 

 

Mit einem Schraubenschlüssel die Kurbelwelle so lange im Uhrzeigersinn drehen bis die Markierungen an der Kurbelwelle senkrecht nach unten und am Nockenwellenrad Senkrecht nach oben zeigt. Jetzt die Mutter der Spannrolle entfernen, den alten Riemen und Spannrolle entfernen. In unserem Fall tauschen wir auch noch die Wasserpumpe aus. Mangels neuer Papierdichtung kommt Dichtmasse zum Einsatz. Jetzt den neuen Riemen auflegen und die Spannrollle soweit verdrehen bis der Riemen halbwegs straff gespannt ist. Leider braucht man bei diesem Renault Motor ein Spezialwerkzeug um die Riemenspannung zu prüfen - das wir nicht haben. Darum haben wir uns daran orientiert wie der Riemen vorher gespannt war. Anschließend den Motor zwei Mal von Hand durchdrehen und prüfen ob alle Markierungen weiterhin richtig stehen. 

 

 

Sofern alles passt die Mutter der Spannrolle mit 50Nm festziehen. Anschließend alle Verkleidungsteile wieder anbringen. Die neue Schraube(!) der Kurbelwellenriemenscheibe bekommt 20Nm und 70° Anzugsmoment. Jetzt das obere Motorlager wieder montieren und den Flachriemen auflegen. Rad drauf und das verlorene Kühlwasser ergänzen. Beim nächsten Statusupdate sollte der alte Motor draußen sein und der Neue auf dem besten Weg an seinen neuen Arbeitsplatz sein. Wir bleiben gespannt.

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