Freitag, 31. Mai 2024

Im Cadillac zum US Car Meet in Kaunitz

 

Wenn wir nicht gerade Rallyes fahren oder an Autos schrauben, ist es manchmal auch ganz schön einfach nur damit durch die Gegend zu fahren oder sie anzuschauen. Zum Beispiel beim US Car Treffen in Kaunitz. Seit über 15 Jahren kommen wir als Besucher hier hin, jetzt zum ersten Mal als Teilnehmer mit einem standesgemäßen Vehikel; ein 1970er Cadillac Miller Meteor Krankenwagen. Seit neuestem sogar mit Straßenzulassung. 

 


Tatsächlich war die Zulassung am Ende gar nicht mehr so schwierig. Nur die Ausnahme mit Rotlicht und Sirene am Auto fahren zu dürfen war ein bisschen aufwändig. Die Auflage ist das nur mit einer Abdeckhaube auf dem roten Blinklicht gefahren werden darf - und die Sirene dürfen wir natürlich auch nicht benutzen. Egal wie groß die Versuchung auch sein mag. Praktischerweise gilt diese Regel nicht sobald wir uns auf dem Gelände des US Car Meet befinden. Dann hält uns nichts mehr davon ab ein bisschen Radau zu machen. 


 

So kommt man auch durch die Fußgängermassen hindurch zum Parkplatz.Aber selbst wenn keine Passanten und anderen Besucher unseren Fahrwerg flankieren würden, wäre es ziemlich eng. Die Übersichtlichkeit dieses Krankenwagen is auch dank der kleinen Aussenspiegel eher bescheiden. Noch so eine Sache an die wir uns erstmal gewöhnen werden müssen. Immerhin hatten wir auf dem Weg hier her durchgängig breite Straßen vor uns so das es deswegen keinerlei Probleme gab. Die hatten wir nur kurz beim Start als der Motor zum ersten Mal nach einem Tag Pause gestartet werden sollte. Obwohl die Batterie noch gar nicht so alt ist und eigentlich gut im Saft steht, machte der Anlasser kurz anstalten den 7,7l großen V8 Motor nicht durchzudrehen.

 


In wie weit das normal ist oder ob noch Reparaturen am Anlasser bzw. Kabelbaum nötig werden, wollen wir jetzt noch nicht beurteilen. Am Ende springt der Motor dann doch an und läuft sofort rund. Für die knapp 10km weite Fahrt nach Kaunitz und bis auf die Ausweich-Wiese hinter dem eigentlichen Gelände reicht es jedenfalls. Nachdem direkt die ersten Gespräche mit Cadillac und Krankenwagen begeisterten Besuchern geführt wurden, können wir uns jetzt die anderen Autos anschauen die sich bei bestem Wetter hier versammelt haben. Offiziell sollen nur europäische Modelle bis BJ 1969 und amerikanisches Altblech bis Bj 1977 auf dem Hauptgelände stehen. Das verspricht jedenfalls der Veranstalter. 

 


Abgesehen von besagten Fahrzeugen stehen hier heute hauptsächlich Fressbuden und Verkaufsstände für Klamotten, Deko Gedönse und Modellautos. Dafür sind wir heute nicht hier her gekommen, insofern egal für uns. Wobei wir mit Sicherheit noch irgendwas zu Essen kaufen werden solange wir hier unterwegs sind. Ob es Pizza oder Burger oder doch nur Pommes sind, wissen wir jetzt noch nicht. Um das Futter zu verdienen müssen wir jetzt erstmal ein paar Meter laufen und das Gelände komplett besichtigen. Bedingt durch die Renovierungsarbeiten an der Ostwestfalenhalle kann man aktuell leider nicht einfach einmal ringsherum laufen. Das zersprengt die Veranstaltung irgendwie ein bisschen. 

 


So oder so sind auch am Sonntag mittag immernoch verdammt viele wirklich schöne und toll restaurierte Fahrzeuge auf und hinter dem Gelände. Egal ob 60er Jahre Flossenmobil mit passend lackiertem Wohnwagen oder leicht angestaubter Rennwagen aus den 30ern für jeden Geschmack ist irgendwas dabei. Selbst ein original amerikanischer Schulbus steht hier herum - und wird noch überragt von riesigen Wohnmobilen die mehr Platz und Luxus bieten als die meisten normalen Wohnungen. Aus aktuellem Anlass gilt unser Interesse heute speziell Einsatzfahrzeugen und Cadillacs. 

 


Leider fand sich ausser einem ziemlich modernen Ford CrownVictoria Streifenwagen und einem mit Flammen lackierten Cadillac Leichenwagen kein anderes Fahrzeug das zu unserer Hedwig gepasst hätte. In der Vergangenheit gab es hier mindestens einen weiteren amerikanischen Krankenwagen, der heute leider nicht da war. Vielleicht trifft man sich im nächsten Jahr wieder. Dafür lief uns der Besitzer eines 1962er Mercury Monterey über den Weg mit dem wir uns ausgiebig unterhalten konnten. Auch ein wirklich schöner Wagen und am heutigen Tag ziemlich exklusiv auf dem Gelände. 

 


Vor lauter Laufen und Reden haben wir uns jetzt ein Mittagessen verdient. Mit einer Portion Pommes in der Hand schauen wir uns die Live Musik und Tänzer vor der Bühne an bevor es wieder zurück auf Wanderschaft geht. Die Vielfalt an Farben und Formen bei allen Herstellern und Baujahren ist immer wieder bemerkenswert. Wer ändert schon für jedes Modelljahr Details am Exterieur? Sowas gibt es heute einfach nicht mehr. Andererseits macht man sich damit natürlich bei der Ersatzteilversorgung teilweise echt das Leben schwer. Es sei denn man fährt ein beliebtes Modell wie Mustang oder BelAir für das ein großteil aller nötigen Ersatzteile wieder neu hergestellt werden. 

 


Das dürfte auch die Erklärung sein warum genau diese beiden Modelle so stark vertreten sind. Im Zweifelsfall hilft eine eigenständige Lackierung immer noch weiter um das eigene Auto doch aus der Menge anderer Fahrzeuge herauszuheben. Für uns reicht es an dieser Stelle und wir machen uns auf den Heimweg. Unterwegs stoppen wir nochmal an der Tankstelle, natürlich auch um Sprit nachzufüllen. Aber in erster Linie weil sich das Brempedal auf der Hinfahrt ziemlich weit durchtreten ließ und jetzt eine rote Warnlampe im Kombiinstrument leuchtet. Ein Blick in den Hauptbremszylinder-Ausgleichsbehälter liefert die Erklärung; im hinteren Bremskreis fehlt Flüssigkeit. 

 

 

Für viel zu teuer Geld kaufen wir in der Tankstelle Nachschub. Damit ist schon mal die Lampe wieder aus und nach ein paar mal pumpen mit dem Bremspedal haben wir wieder einen festen Druckpunkt und ordentliche Bremswirkung. Auf dem Weg zurück zur Garage halten wir nochmal kurz in der heimischen Garage und kontrollieren die Bremsleitungen und Radbremszylinder. Auf den ersten Blick ist alles dicht. Am besten machen wir uns wohl demnächst nochmal die Arbeit und bauen die Bremstrommeln runter. Nicht das unserer Ambulanz beim nächsten Einsatz die Bremse flöten geht. Das wäre echt schadhaft.

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