Montag, 27. Mai 2024

Team Allradtomate fährt Rallye rund um Oelde

 

Ein Geländewagen muss nicht unbedingt im Wald bewegt werden um motorsportlich unterwegs zu sein. Manchmal reichen auch Landstraßen und Bauernwege aus um sich Pokale zu verdienen. So wie der 20. Ausgabe der Oldtimer-Rallye "Rund um Oelde" des Automobilclub Oelde, an der wir in der Youngtimer Klasse teilgenommen haben. Theoretisch haben wir uns nach besten Wissen vorbereitet, praktisch liegt die Wahrheit auf der Straße. Bleiben wir gespannt.


 

In der Vergangenheit wurden mit dem roten Suzuki Samurai aka Allradtomate schon mehrere ähnliche Veranstaltungen besucht. Wenn man die Creme 21 Rallye vom letzten Jahr mal nicht mit rechnet, da hier keine motorsporttypischen Aufgaben wie Gleichmäßigkeitsfahrten oder Orientierungsrätsel vorkamen, immerhin drei mal die "Familienfahrten" des  AC Oelde bei der man nicht viel Gewinnen aber dafür viel Erfahrung sammeln konnte. Zusätzlich wurden nochmal intensiv die Streckenbücher der vergangenen Jahre um sowohl das Prinzip der Aufgaben als auch beliebte Stolpersteine und Fallstricke zu verstehen. Wenn man weiß was man falsch macht ist man zumindest schon ein bisschen besser dran.

 


Mit an Bord ist neben der üblichen Besatzung aus dem Rappelmann noch ein weiteres Pärchen. Damit haben wir schon mal deutlich mehr Leute in unserem Team als die meisten anderen Teilnehmer. Eigentlich sollten Fahrer und ein Beifahrer ausreichend sein um gemeinsam alle Aufgaben zu meistern. Wir wollen lieber auf Nummer Sicher gehen und die Arbeit unter allen Mitfahrern aufteilen. Ob das am Ende mehr schadet oder nützt wissen wir selbst noch nicht. Allerdings musste dieser Plan eine Woche vorm Starttermin aufgegeben werden da der 1. Beifahrer krankheitsbedingt ausgefallen war. Also doch nur drei Leute im Suzuki. 

 


Das heißt der Fahrer fährt und hält nach Baumaffen ausschau, der Beifahrer navigiert und kontrolliert die Zeiten, das Backoffice trägt alles in die Bordkarte ein und achtet ebenfalls auf Baumaffen. Und die Versorgung mit Essen und Getränken erfolgt ebenfalls von hinten. Ansonsten haben wir nur noch unser Smartphone mit einer echt praktischen App und ein einfaches Navigationsgerät als Hilfsmittel dabei. Letzteres soll uns nicht den Weg ansagen sondern nur die aktuelle Position auf einer Karte anzeigen damit wir mit der Karte im Streckenbuch abgleichen können ob wir vorraussichtlich noch richtig fahren. 

 

 

Am Samstag morgen um 9h starten wir von Gütersloh nach Oelde. Am ersten Sammelpunkt erhalten wir zur vorgegeben Uhrzeit unsere Tasche mit den Startnummern und einenm Begrüßungsgeschenk. Damit keine Aufkleber direkt auf den Lack der Tomate geklebt werden müssen, haben wir Magnetfolie  dabei auf die der Aufkleber kommt. So kann später alles rückstandslos enternt werden. Das große Schild mit der Startnummer an der Front wird einfach mit Kabelbindern am Kühlergrill festgebunden. Um thermische Probleme machen wir uns bei der Tomate wirklich keine sorgen. Im Anschluss müssen wir wieder ein bisschen warten bevor wir zum "Parc fermé " weiterfahren dürfen. Hier stehen die Autos welche als nächstes zum Start vorfahren dürfen.

 


 Eine Viertelstunde vor unserer offiziellen Startzeit erhalten wir unser Streckenbuch und sehen zum ersten Mal wo wir überhaupt hin fahren müssen und welche Aufgaben uns unterwegs erwarten. Wie es aussieht besteht die komplette Orientierung aus stummen Karten auf denen wir selbst die optimale Route zwischen mehreren Punkten bzw. fixen Teilsektionen finden müssen. Zusätzlich gibt es diverse Sonderzeitprüfungen bei denen eine odere mehrere kurze Strecken auf die Sekunde genau mit einer bestimmten Sollzeit zurückgelegt werden müssen. Letzteres haben wir leider in keinster Weise irgendwie üben können und hoffen einfach mal das die Rallye-App uns dabei weiterhilft. Eine Stoppuhr manuell zu bedienen wäre zwar praktisch möglich aber ohne die zugehörige Durchschnittsgeschwindigkeit während der Fahrt auszurechen bzw. nachzurechnen ist uns dann doch zu hoch. 

 


So müssen wir unter anderen drei Mal um eine große Lagerhalle herum fahren und in den aufeinander folgenden Runden drei unterschiedliche Sollzeiten fahren, also zur perfekten Hunderstel Sekunde durch die Lichtschranke fahren. Das klappt bei uns mal mehr oder weniger gut, auch wenn die App uns ziemlich gut sagt ob wir schneller oder langsamer werden müssen. Dafür gelingen die Orientierungsaufgaben zumindest subjektiv deutlich besser. Überlappungen zwischen der aktuellen ud der folgenden Seite im Streckenbuch erkennen wir direkt und wissen das an solchen Stellen eine Ehrenrunde erforderlich ist um wirklich alle Teile der roten Route abzufahren und sämtliche Baumaffen am Streckenrand aufzuschreiben. 


 

Natürlich verfransen wir zwischendurch auch immer mal wieder. Aber das gehört einfach dazu. Und wenn uns mal ein Pulk Teilnehmerfahrzeuge entgegen kommt, muss das nicht unbedingt heißen das wir falsch liegen. Vielleicht sind sie gerade ebenfalls auf einer Schleife um irgendwo ein zweites Mal lang zu kommen. Oder sie haben nicht bemerkt das die Straße auf der sie sich befinden eine imaginäre Einbahnstraße ist da wir im Roadbook drei Seiten zuvor hier schonmal in eine Richtung lang gefahren sind und jetzt kein zweites Mal in Gegenrichtung fahren dürfen. Solche Regeln zu kennen und zu befolgen ist genau der Grund warum wir versucht haben im Vorraus alte Streckenbücher zu bekommen.

 


Und weil das noch nicht kompliziert genug ist, müssen wir unterwegs ständig nach Baumaffen oder Stempelstellen ausschau halten die nicht immer direkt an der Straße liegen. Dafür das man nur im Auto sitzt und auf der Straße rumfährt ist es doch ganz schön ansträngend. Nach der Mittagspause auf einem Bauernhof bei Kaffee und Kuchen machen wir uns auf den Weg zur zweiten Hälfte. Die Pause haben wir wieder genutzt um eventuelle Fallstricke bei den bevorstehenden Sektionen zu finden. Als Spezialaufgabe muss auf dem Parkplatz eines Supermarkt nur anhand von Chinesenzeichen eine Route abgefahren werden. Ob wir die richtig getroffen haben wissen wir selbst nicht so genau. 

 


Den restlichen Nachmittag wird weiter fleißig navigiert, notiert und auf Zeit gefahren bis es irgendwann endlich heißt "sie haben ihr Ziel erreicht" sogar noch mit ein paar Minuten Reserve. Und das obwohl wir mit der Allradtomate wirklich nicht sehr schnell fahren konnten oder wollten. Nach einem Begrüßungsgetränk parken wir wieder im "Parc fermé " und begeben uns zum Restaurant wo ein leckeres Abendessen und die Bekanntgabe der Resultate auf uns warten. Das Futter bekommen wir sofort, auf die Zahlen müssen wir insgesamt knapp drei Stunden warten. Besonders schade aus underer Sicht war vorallem das viele Teilnehmer (die sich keine Siegeschancen ausgerechnet haben) schon abgereist sind so das wir zum einen einen Großteil der Autos die heute mitgefahren sind kein einziges Mal gesehen haben. 

 


Letztendlich haben wir mit dem 8. Platz in der Youngtimerklasse und dem 60. Platz gesamt ziemlich exakt das Mittelfeld gebildet. Unser internes Ziel war tatsächlich einfach nur die Rallye zu ende zu fahren und nicht disqualifiziert zu werden. Mit dem letzten Platz wären wir auch einverstanden gewesen aber offensichtlich waren wir doch besser als gedacht. Ob wir im nächsten Jahr in dieser  Konstellation wieder starten werden können wir jetzt noch nicht sagen. Auf jeden Fall ist die Allradtomate dann zu alt für die Youngtimerklasse. Vielleicht muss dann der Spezialpassat oder die heilige Kuh ran.

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