Freitag, 20. Dezember 2024

Dacia Service damit der Komfort funktioniert?

 

Wie bekommt man Menschen dazu ihr Auto rechtzeitig für die regulären Wartungsdienste in die Werkstatt zu bringen? Reicht ein Zettel im Motorraum oder ein Aufkleber im Einstiegsbereich? Alternativ eine Erinnerungsmail oder Brief vom Autohaus das man doch mal wieder vorbeikommen sollte. Oder wie bei nahezu allen halbwegs modernen Autos eine Meldung im Kombiinstrument vom leuchtenden Schraubenschlüssel bis zur Restzeit-Anzeige. Irgendwann dürften die Autos so weit sein das sie autonom einen Termin buchen und dann einfach zum Servicezentrum fahren wenn der Hersteller meint es wäre an er passenden Zeit. Ja und dann gibt es da noch Dacia. Die sind anders. 


 

Wir wollten es erst gar nicht glauben als der Fahrer dieses 2018 Dacia Dokker auf uns zu kam ob er mit unserer Hilfe einen Service an seinem Auto machen könnte. Nicht das wir uns wundern warum jemand so ein Auto fährt oder warum es eine schlaue Idee ist den Ölwechsel nicht bis in alle Ewigkeit vor sich her zu schieben. Laut Aussage des Fahrers schalten sich nach und nach die Komfortfunktionen ab wenn man die Wartungserinnerung zu lange ignoriert. Also keine Sitzheizung, Einparkhilfe oder Tempomat bis dem Bordcomputer mitgeteilt wurde das alles wieder in Ordnung ist. 

 


Ob das wirklich so ist oder nur purer Zufall können wir nicht mit Sicherheit sagen, aber nachdem der Dacia mit fast drei Monaten Verspätung zur Vertragswerkstatt geschleift wurde, funktionierte alles wieder. Laut Aussage des Serviceberater wurde nichts das über den planmäßigen Wartungsdienst hinaus geht gemacht. Wir glauben das jetzt einfach und machen es heute genau so. Neben frischem Öl für den Motor gibt es auch noch neue Luft- und Innenraumfilter. Und so wie das Auto quietscht wenn man auf die Bremse tritt, auch noch neue Bremsscheiben und Beläge für die Vorderachse. Wenn schon denn schon.

 


Mit dem Dokker auf der Hebebühne erinnern wir uns mal wieder daran warum wir moderne Autos so ungerne bearbeiten; der Motorraum ist von unten vollflächig verkleidet. Nachdem ein gutes Dutzend Schrauben und Muttern gelöst sind, liegt die Ölwanne endlich offen vor uns. Da wir mit Renault bereits genügend leidige Erfahrung gemacht haben, besitzen wir natürlich mittlerweile auch das passende Spezialwerkzeug um die Ölablassschraube zu öffnen. Für das Kunststoff-Ölfiltergehäuse braucht es hingegen nur eine 27mm Nuss und etwas Kraft im Arm. Dafür dass beim Festziehen nur 25Nm nötig sein sollen ging das lösen ziemlich schwer. Positiv zu erwähnen ist noch das Filter und Ablassschraube so nah beieinander liegen das wir beides gleichzeitig leerlaufen lassen können. 

 


Während das Altöl munter aus dem Motor plätschert schrauben wir schonmal alle vier Räder ab. Offiziell arbeiten wir zwar nur an der Vorderachse aber die Ganzjahresreifen haben eine Rotation dringend nötig damit sie alle halbwegs gleichmäßig abfahren. Diese Arbeit kostet nicht viel Zeit, verlängert laut unserer kalkulation die Lebensdauer der Reifen aber mindestens bis zu dem Tag wenn der Dacia verkauft werden soll. So lange werden die Bremsen an der Vorderachse definitiv nicht mehr reichen. Also besorgen wir einmal neue Bremsscheiben und Beläge damit hier nichts mehr quietscht.

 


Der Bremssattel wird von zwei Führungsbolzen (7mm Inbus) und einem Drahtbügel gehalten. Sobald das alles aus dem Weg geschafft ist können wir den Sattel von seinem Halter abnehmen und die verschlissenen Bremsbeläge entfernen. Mit einem Bremskolbenrückstellwerkzeug drücken wir den Kolben zurück in den Bremssattel. Dabei achten wir darauf den Ausgleichsbehälter am Hauptbremszylinder unter der Motorhaube nicht zum Überlaufen zu bringen. Im Zweifel lieber etwas Flüssigkeit mit einer Spritze absaugen und später wieder ergänzen. 

 

 

Um die Bremsscheibe abzubekommen müssen zwei Schrauben am Bremssattelhalter und zwei Schrauben an der Bremsscheibe (TX40) gelöst werden. Und zumindest in unserem Fall war auch noch der Hammer von nöten um die innige Verbindung zwischen Nabe und Scheibe zu trennen. Damit das nicht beim nächsten Mal wieder so ist, entrosten wir die Radnabe und schmieren dünn Keramikpaste auf die Anlagefläche. Nun die Scheibe und den Sattelhalter anschrauben, die neuen Bremsbeläge an den Führungsnasen mit Keramikpaste dünn einschmieren und in den Sattel bzw. Sattelhalter einsetzen. 

 


Auch an die Führungsbolzen vom Bremssattel kommt nochmal etwas Keramikpaste dann dürfen sie zurück an ihren Platz. Die Gummistopfen der Führungsbolzen und den Drahtbügel wieder anbringen und die Bremse ist fertig. Da die Bremsscheiben dieses Herstellers nicht eingeölt sind, müssen wir hier auch nicht großartig mit Bremsenreiniger sauber machen. Nur das Rad wieder anbringen. Die Bremse ein paar mal betätigen und die Probefahrt kann losgehen. Ach ja vielleicht installieren wir vorher doch noch den neuen Ölfilter und füllen die nötigen 4,7l Motoröl (5W30) ein.

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