Was haben wir schon richtig lange nicht mehr gemacht hier im Schlagzeilenkäfer? Richtig, ein Auto verkuppelt. Heute ist es endlich mal wieder soweit. Ein Opel Astra K Sportstourer von 2017 soll ein kleines Nutzwert-Upgrade bekommen. Bleiben wir mal gespannt ob der Einbau ähnlich leicht über die Bühne geht wie bei dem Opel Corsa D den wir vor ziemlich genau drei Jahren verkuppelt haben.
Der Opel bekommt eine starre Kupplung von Westfalia und einen 13poligen Elektrosatz von Jaeger Automotive. Wir hoffen einfach mal das die Teile von namhaften Herstellern bestmöglich gut passen und alles auf anhieb funktioniert wie es soll. Laut Anleitung muss zumindest nichts an dem Auto neu codiert werden um die Kupplung respektive die Anhängersteckdose benutzen zu können. Das ist schon mal ein riesengroßer Pluspunkt und bei modernen Autos leider keine Selbstverständlichkeit mehr.
Mit dem Astra auf der Bühne öffnen wir erstmal die Heckklappe und räumen den Kofferraum komplett bis aufs Bodenblech aus, inklusive der Abdeckung vom Reserverad und dem Batteriefach und dem Kofferraumrollo. Anschließend greifen wir durch die kleinen Klappen in der Seitenverkleidung links und rechts vom Kofferraum um die Plastikmuttern von beiden Rückleuchten zu lösen. Danach sollte sich das Rücklicht vom Auto abziehen lassen. Um den Stecker zu lösen muss erst die rote Sicherungslasche nach oben geschoben und dann die schwarze Haltenase eingedrückt werden.
Unter den Rückleuchten verbirgt sich jeweils eine Halteschraube, ausserdem zwei mittig unter der Stoßstange und eine Handvoll in jedem Radhaus. Sobald hier alles gelöst wurde kann die Stoßfängerverkleidung mit etwas sanfter Gewalt vom Radhaus aus in Richtung Rückleuchte nach aussen hin ausgerastet werden. Die beiden letzten Haltenasen unter den Rückleuchten leisten ein bisschen mehr Widerstand und müssen mit einem kleinen Hebelwerkzeug geöffnet werden. Danach kann die Verkleidung mit einem Helfer abgenommen und bei Seite gelegt werden. Dahinter kommt die eigentliche Stoßstange zum Vorschein. Auf jeder Seite drei Muttern lösen und ebenfalls abnehmen.
Bevor direkt die neue Anhängevorrichtung an der selben Stelle montiert wird, nutzen wir den gewonnenen Platz und ziehen das Kabel für die Anhängersteckdose durch die Gummitülle für PDC Sensoren. Mit selbstverschweißendem Isolierband verschließen wir hier alles wasserdicht. Anschließend entfernen wir mit Bremsenreiniger und einem Putzlappen das Rostschutzwachs aus den beiden Längsträgern. So kann die neue AHK nicht verrutschen oder sich die Schrauben ungewollt lösen weil das Schutzwachs verdrängt wird. In unserem Fall passten drei Löcher in der Karosserie nicht zu den Einschweißmuttern der AHK Traverse. Mit einer Feile und dem Druckluftschleifer konnten wir hier alles passend machen. Anschließend sprühen wir Rostschutzfarbe auf das blanke Blech.
Auf die Anlagefläche der Traverse zum Heckblech müssen jetzt nur noch die mitgelieferten Schutzfolien aufgeklebt werden, dann kommt sie schon ans Auto. Die Schrauben bzw. Muttern werden mit 55Nm angezogen. Jetzt folgt die Stoßfängerverkleidung. Mit einer Handsäge oder Teppichmesser schneide wir von unten einen passenden Ausschnitt für die Kugelstange und die Steckdose aus. Dann kann sie schon wieder zurück ans Auto gesteckt und festgeschraut werden. Die Schrauben für die Kugelstange bekommen 95Nm. Die nun folgende Fummelarbeit kostet uns einige Nerven aber am Ende sind doch alle 12 Kabel in der Steckdose korrekt angeschlossene und alles am Auto festgeschraubt.
Im Kofferraum entfernen wir die Ladekantenabdeckung (einfach nach oben abziehen), die Gummidichtung und die komplette linke Seitenverkleidung. Dafür sind die beiden Zurösen abzuschrauben (Torx Schraube under der Plastikabdeckung und zwei Torxschrauben und Abdeckungen oben auf Höhe des Koferraumrollo zu lösen. Mit sanfter Gewalt können wir die Verkleidung unten anpacken und zur Fahrzeugmitte hin abziehen. Aber nicht zu weit, die Stecker für Kofferraumleuchte und 12V Steckdose müssen vorher noch getrennt werden. Jetzt haben wir freien Durchblick vom Heckblech bis zur Batterie. auf dem Weg dorthin müssen wir unterwegs noch drei Anschlüsse machen.
Am Steuergerät der Einparkhilfe links nehmen wir einen Stromdieb und verbinden das grüne Kabel vom AHK Kabelstrang mit dem vierten Kabel des Steckers (Farbe grün). Daneben ist auch ein guter Platz für das neue AHK Steuergerät. Hätte dieser Astra keine PDC müssten wir ein Kabel entlang der Karosserie bis zur OBD2 Steckdose unterm Armaturenbrett ziehen. Entlang des originalen Kabelbaum geht es weiter zum Massepunkt beim linken hinteren Anschnallgurt. Im benachbarten Kabelstrang suchen wir ein lila Kabel mit weißer Markierung und verbinden es ebenfalls durch einen Stromdieb mit dem schwarz-gelben Kabel der AHK. Um kein Risiko einzugehen klemmen wir jetzt erst das Massekabel der Autobatterie ab und schließen dann das Pluskabel der AHK an den Pluspol an.
Bei dieser Gelegenheit verlegen wir auch noch eine zusätliche Leitung, mit eigener Sicherung, von der Batterie zur roten Leitung des AHK Kabelstrang, jetzt hat der Wagen auch Dauerplus auf seiner Steckdose. Bevor die Innenverkleidung wieder komplett montiert wird, prüfen wir einmal die Funktion der Steckdose mit unserem Licht-Test-Koffer. Zu unserem Glück funktioniert auch die automatische Nebelschlussleuchten-Abschaltung auf Anhieb. Anderenfalls müssten wir noch ein originales Kabel durchschneiden und das Y-Kabel der AHK einschleifen. Damit sind wir am Heck des Astra tatsächlich soweit durch mit der Arbeit. Aber das ist noch kein Grund Feierabend zu machen.
Als letzt Hürde bleibt noch die Kühlergrillblende welche wir entfernen müssen. Im Solobetrieb verbessert sie die Aerodynamik, aber mit einem größeren Anhänger hinten dran versperrt sie einen Großteil der Kühlluft für unseren Motor. Zum Ausbau kann man entweder die ganze Stoßstange abbauen, nur den Kühergrill ausbauen oder man macht es wie wir und löst erstmal alle kleinen Haltenasen von aussen und rupft den Rest nach innen heraus. Das klappt relativ gut wenn die obere Abdeckung rund ums Haubenschloss entfernt wird (nur ein paar Plastikclips) und die oberen Schrauben vom Stoßfänger zum Schlossträger herausgeschraubt sind. Wenn auch diese letzte Hürde überwunden ist können wir endlich den Feierabend einläuten.
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