Der Hundeanhänger ist nicht alleine zu uns gekommen. Seine Begleitung ist dieser kleine Blechanhänger aus DDR Produktion. Auch er soll nochmal hübsch gemacht werden und ein zweites Leben bekommen. Vielleicht findet sich jemand der genau so einen Stema HP350 Trailer gebrauchen kann.
An der Zugdeichsel befindet sich ein kleines Typenschild auf dem "Made in DDR" steht. Allein das sollte schon ein deutlicher Hinweis auf das Baujahr dieses Anhänger sein. Tatsächlich wurde er 1979 im VEB Stema in Großenhain gebaut und nach dem export in die BRD 1980 das erste und einzige Mal zugelassen. So blieb er bis 2018 in erster Hand und wird nun mangels Verwendungszweck verkauft. Noch ein bisschen Hintergrundwissen; VEB Stema steht für VolksEigener Betrieb Stanz und Emaillier Werk, das ist der selbe Hersteller wie schon beim Hundeanhänger. Nur liegen knapp 6 Jahre dazwischen.
Die grundsätzliche Konstruktion dieser beiden Anhänger ist sehr ähnlich; V-Deichsel die in einem Leiterrahmen mündet an dem die starre Achse über Gummifederelemente befestigt ist. Die Unterschiede beschränken sich auf den Aufbau und die zulässige Achslast. Beim EL400 mit Hundefänger-Aufbau betrug die zGM 400kg und beim HP350 nur 350kg. Damit sollte sich die Nomenklatur bei Stema Anhängern auch gleich erklärt haben.
Da dieser Blechanhänger immer in einer geschlossenen Garage gestanden hat, müssen wir uns um den sichtbaren Rostbefall keine Gedanken machen. Die Reifen haben im Gegensatz zu dem Hundeanhänger der immer draußen gestanden hat auch keine massiven Alterungssprungen, da diese hauptsächlich durch das Sonnenlicht respektive UV-Strahlung entstehen. Sofern der Prüfingenieur diese Einschätzung teilt, können wir uns dieses Mal den Reifenwechsel ersparen.
Dafür müssen wir, mal wieder, die Beleuchtung in Ordnung bringen. Am Heck ist eine der drei(!) Kennzeichenleuchten ohne Funktion. Ausserdem funktioniert ein Bremslicht nicht und das Rücklicht auf der Beifahrerseite scheint auch nicht immer ganz zuverlässig zu sein. Nach einem ersten Blick in die nicht originalen Rückleuchten sieht soweit alles ganz gesund aus. Alle Glühlampen sind intakt und die Kontakte noch nicht oxidiert. Ein weiterer Indiz dafür dass dieser Anhänger wirklich die meiste Zeit seines Lebens in der Garage verbracht hat.
Damit die Lampen wieder zuverlässig arbeiten, wurde ein neuer 7Pol-Stecker installiert. Das bot uns die Gelegenheit alle Kabel ein bisschen zu kürzen und die blanken Drähte mit neuen Aderendhülsen zu versehen. Hoffentlich wird sich der Nächste der hier arbeiten muss darüber freuen. So präpariert fuhren wir zur lokalen Prüfhalle um die ersehnte neue Plakette zu kriegen. Auf der Anfahrt brauchten wir uns kaum sorgen machen zu machen, dass die Polizei uns bei einer Verkehrskontrolle erwischt. Die letzte HU war 2012 fällig, dementsprechend hat der Anhänger eine grüne HU-Plakette - die selbe Farbe wie in 2018. Sehr praktisch das ganze.
Mit der neuen blauen Plakette auf dem Nummernschild ging es weiter zur Zulassungsstelle um den Anhänger abzumelden. Sehr schade daran ist, dass der Anhänger noch sein erstes Nummernschild im alten DIN-Format trägt und es nach der Abmeldung niemals wieder bekommen wird. Aber wenn der Anhänger ausserhalb des jetzigen Zulassungsbezirk angemeldet wird, wäre es ebenso erforderlich gewesen.
Nach dem die technischen Defekte behoben sind und einer neuerlichen Anmeldung nichts mehr im Weg steht, ist zum Abschluss der Anhänger-Aufbereitung noch ein neuer Farbanstrich in Rostschutz-Grau geplant. Nicht so sehr damit der Anhänger keine weiteren Rostprobleme bekommt, sondern weil er im jetzigen Zustand ziemlich schäbig aussieht. Ein halber Tag Arbeit geht dafür drauf den Deckel zu zerlegen, alle Oberflächen abzuschleifen, mit Pinsel und Farbrolle von innen und aussen neue Farbe aufzubringen und am Ende alles wieder zusammenzubauen. Für den Ratten-Look sah der Anhänger auch vorher schon zu gut aus.
Kurze Zeit später fand sich ein Kaufinteressent der genau so einen kleinen Anhänger mit Klappdeckel und Dachgepäckträger gesucht hat. Der Trailer soll hinter einem Citroen 2CV ("Ente") laufen und das nötige Gepäck für längere Reisen aufnehmen. Vom Alter passen Auto und Anhang schon mal gut zusammen.
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