Im Mai und Juni gibt es fast an jedem Wochenende mindestens eine Oldtimer Veranstaltung. Egal ob Markenoffen oder speziell für Engländer, Franzosen, US Cars. Dazu kommen noch die monatlichen Stammtischtreffen und Oldtimerrallyes. Im Umkreis von 50km finden sich diverse mögliche Ausflugsziele die wir ansteuern könnten. Trotzdem machen wir uns auf den weiten Weg Richtung Norden und besuchen den Bockhorner Oldtimermarkt.
Da der Weg von Ostwestfalen ins Friesland doch recht weit ist und wir am Samstag Vormittag noch arbeiten müssen, nisten wir uns mal wieder für eine Nacht bei WW in Papenburg ein und starten von dort aus am Sonntag früh Richtung Bockhorn. Unterwegs machen wir einen kleinen Schlenker über Osnabrück und sammeln dort sowohl WW als auch seinen Roller ein, der leider mal wieder Probleme macht und nicht mehr richtig läuft. Wie gut das der Fiesta eine Anhängekupplung hat.
Nach einem netten Abend und kurzer Nacht in Papenburg machen wir uns am Sonntag nach dem Frühstück auf den rund 75km langen Weg nach Bockhorn. Da der Fiesta mittlerweile auch schon 28 Jahre alt ist, darf er (zumindest am Sonntag) im Rahmen der Youngtimer-Treffen mit aufs Gelände. Der einzige Nachteil dabei ist, das wir ganze 45 Minuten von der Schlange vorm Einlass bis zu unserem Parkplatz brauchen. Der Fiesta hat zwar keine thermischen Probleme aber längere Zeit im Stand zu laufen lässt ihn trotzdem ordentlich warm werden und alle 5 Minuten den Motor zu starten um wenige Meter weiter zu fahren würde die Batterie auch nicht ewig mitmachen. Der parallel stattfindende "Kult am Turm" in Meppen reduziert die Besucherzahl nicht signifikant.
Darum schieben WW und ich den Wagen einfach. Zunächst werden wir von den anderen Teilnehmern noch belächelt, bis sie selbst auch damit anfangen und irgendwann ein regelrechter Wettlauf stattfindet. So kommt man auch selbst ein bisschen in Bewegung und kann sich gut mit anderen oldtimerbegeisterten Leuten unterhalten. So haben wir beispielsweise gelernt dass der Mini Moke den Benzintank im linken Schweller verbirgt und auf der rechten Seite die Batterie und zwei kleine Staufächer. Irgendwann sind wir dann doch auf der weitläufigen Wiese angekommen und beginnen unseren Rundgang. Neben hunderten Autos verschiedenster Baujahre stehen hier auch eine beträchtliche Anzahl alter Feuerwehrwagen (über 40) und zu Wohnmobilen umfunktionierten Nutzfahrzeugen.
Auf der angrenzenden Fläche sieht es auch wie auf einem Campingplatz. Meist steht neben dem Oldtimer auch ein historischer Wohnwagen oder ein altes Wohnmobil. Wenn die Möglichkeit besteht tut man sicher gut daran das ganze Wochenende hier zu verbringen um den weitläufigen Teilemarkt vollständig abgehen zu können. Vielleicht schaffen wir das ja auch noch mal irgendwann.
Hier sind die Leute nochmal eine ganze Ecke entspannter als die anderen. So kommen wir mit dem Fahrer eines DKW Munga ins Gespräch, der Wagen war früher bei der Bundeswehr im Einsatz und hat einen Dreizylinder Zweitaktmotor. Damit sich das Benzin und Öl Gemisch im Tank nach langer Standzeit wieder trennt, ist ein Rührwerk eingebaut damit der Sprit wieder neu durchmischt werden kann bevor es losgeht. Sowas muss man auch erstmal gesehen haben.
Während wir uns diese Mischvorrichtung vorführen lassen wird ein paar Meter weiter krampfhaft versucht eine Mercedes S-Klasse zu starten. Auch mit Starthilfe von verschiedenen Fahrzeugen und Sprit direkt in den Motor, will die Maschine einfach nicht in Gang kommen. Das erinnert mich irgendwie an die Fehlversuche mit unserem Scheunenfund-Benz. Wir hoffen für alle Beteiligten dass der Fehler gefunden wurde und die Heimfahrt auf eigener Achse erfolgen konnte.
Und wenn nicht, dann bietet sich auf dem angrenzenden Teilemarkt höchstwahrscheinlich die Chance passende Ersatzteile zu finden. Auch wenn wir aktuell nichts bestimmtes suchen, schauen wir uns die dargebotene Ware dennoch genau an. Wer weiß was sich hier alles finden lässt. Nicht nur für Autos und Motorräder gibt es Teile und Werkzeug auch für Mofas, Stationärmotoren, Fahrräder und Landmaschinen. Wem das passende Fahrzeug fehlt um besagte Teile darin einzubauen kann
auf dem Verkaufsgelände auch komplette Autos und Motorräder kaufen. Alternativ kann man sich zur passenden Zeit die hier endende Oldtimerrallye anschauen. Für jeden ist hier was dabei.
Das vermooste Ford Escort Cabrio hat uns tatsächlich kurz nachdenklich werden lassen ob nicht noch Platz für einen weiteren Ford in der heimischen Garage ist. Aber die Vernunft hat am Ende doch gesiegt und so machen wir uns ohne großen Fang auf den Weg nach Hause. Ohne Ladung im Anhänger erzielt der Fiesta dabei einen Durchschnittsverbrauch von 6.8L, keine schlechte Leistung. Sofern im nächsten Jahr nichts dazwischen kommt, könnte man auch im Vectra oder Audi anreisen und wieder (am Sonntag) aufs Gelände kommen. Insgesamt sollen in diesem Jahr 40.000 Besucher, 5500 Autos und 2000 Motorräder im laufe des Wochenende gekommen sein. Wirklich kein Vergleich zu den typischen Veranstaltungen bei uns Zuhause.
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