Montag, 10. Juni 2019

VW Passat 3BG 1.9TDI Service


Irgendwie haben wir im SZK eine deutliche Häufung bestimmter Marken und Modelle zu beobachten. Egal ob BMW E38, Opel Omega B oder VW Passat B5/3B/3BG. Letztere auch noch vier mal in Folge mit dem (nahezu) identischen Motor; der 1.9l TDI. Anscheinend kein ganz schlechter Wagen. Wenn er nicht gerade geklaut wird oder die Steuergeräte absaufen, hält der Passat ein ganzes Autoleben lang durch und bringt uns bis nach Italien und wieder zurück



Heute ist wieder ein neues Exemplar in der Garage, nicht für irgendwelche Reparaturen sondern nur zum Service. Das machen wir doch gerne. Wobei dieser Passat nicht annähernd so schrauberfreundlich ist wie ein neuerer Golf VII 1.6 TDI. Aber davon lassen wir uns nicht abschrecken. Als erstes öffnen wir die Motorhaube und enternen die drei Muttern mit denen die obere Motorverkleidung festgemacht ist. Dann kann dieses Teil samt der darunter liegenden Dämmmatte entfernt werden.


Weiter geht es mit dem Luftfilter, dieser ist ein bisschen mehr verbaut als bei einem Audi A4 B5. Eine große Abdeckung (zwei Kreuzschlitzschrauben) oberhalb vom Luftfilterkasten, drei kleine Kreuzschlitzschrauben vorne beim Kühlergrill lösen. Dann den vorderen Luftkanal rausziehen, darunter verbirgt sich eine Schlauchschelle die ebenfalls gelöst werden muss. Nun ringsherum die Halteklammern am Deckel öffnen und jetzt sollte sich der Luftfiltereinsatz zur Seite hin herrausziehen lassen. Sofern der Platz nicht ausreicht kann man auch noch die Stecker vom Sensor und Magnetventil abziehen um den Deckel ganz abnehmen zu können.


Wenn alles wieder zusammengebaut ist, machen wir mit dem Innenraumluftfilter weiter. Dieser sitzt unterhalb der Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite. Hier braucht man tatsächlich gar kein Werkzeug. Es reicht die Gummidichtung nach oben abzuziehen und dann die große Plastikabdeckung vom Wasserkasten nach vorne hin wegzuheben. Jetzt sollte der Filter offen zugänglich sein. Nur eine kleine Haltenase die einfach abgezogen werden kann hält den Filter fest am Platz. Altes Teil raus, neues Teil rein und wieder zusammen bauen. Die größte Herrausforderung besteht darin den neuen Filter richtig herum einzusetzen (Pfeil zeigt nach unten).


Der nächste Punkt ist schon ein bisschen auffwändiger. Jetzt wollen wir den Kraftstofffilter und Motorölfilter auswechseln. Beide leben Seite an Seite unter der Motorabdeckung, die mit drei Schrauben fixiert ist. Der Motorölfilter (schwarzer Deckel) lässt sich dann mit mehr oder weniger viel Kraftaufwand aufschrauben und nach oben weg nehmen und der Filtereinsatz austauschen. Wenn man schon dabei ist empfiehlt es sich die Gummidichtung im Deckel zu erneuern damit hier keine Leckage entsteht. Der Deckel muss auch nicht wirklich fest angezogen werden damit alles dicht wird.


Weiter geht es mit dem Dieselfilter. Anders als beim letzten Mal gibt es hier keinen Filtereinsatz sondern das komplette Teil wird getauscht. Dafür sind drei Schläuche und eine Halterung zu lösen. Damit sich die Sauerei in Grenzen hält haben wir uns ein paar Klemmzangen besorgt um die Schläuche zu verschließen. Die eine durchgehende Leitung wird mit einem Sicherungsclip gehalten. Wenn alle Leitungen entfernt sind, muss die Schraube am Haltebügel gelöst werden, dafür benötigt man je nach Baujahr einen Inbusschlüssel oder Vielzahnbit. Sobald die Halterung gelockert ist, sollte sich der Filter nach oben raus ziehen und ersetzen lassen. Dann können die drei Schläuche auch wieder angeschlossen werden.


Der letzte Punkt auf der Tagesordnung ist der eigentliche Ölwechsel. Dabei dauert es wie so oft länger die Unterbodenverkleidung abzubauen als das eigentliche Öl abzulassen. Ringsherum an der Verkleidung sitzen Schrauben, teilweise auch an den Radhausschalen die wir alle entfernen müssen. Dann ist die Ablassschraube der Ölwanne auf der Beifahrerseite gut zugänglich. Nachdem das alte Öl abgelassen wurde kommt die Schraube mit einem neuen Dichtring wieder in die Ölwanne. Jetzt können wir das neue Öl der Viskosität 5W40 nach VW Norm 505.01 einfüllen (ca. 3,6l). Bevor der Motor im Anschluss das erste Mal gestartet wird, schalten wir die Zündung mehrmals ein und aus damit die Kraftstoffpumpe Zeit hat den Dieselfilter aufzufüllen. Andernfalls wird der Motor nicht anspringen.

Wenn das passiert, einfach noch ein paar Mal die Zündung ein und ausschalten und dann so lange den Anlasser betätigen bis der Motor anspringt. Dann schauen wir noch ein letztes Mal ob alles dicht ist und installieren die obere und untere Motorabdeckung wieder.

1 Kommentar:

  1. schöner Bericht.
    Mit dem 5w-40 bzw. 505.01 und 15.000 km Intervall wird der Motor ewig leben, mein Octavia hatte am Ende (vor dem Verkauf ;) ) 355.000 km runter. An dem Auto war eigentlich alles kaputt/ausgelutscht bis auf den Motor. Empofhlen wurde seitens VW/Skoda aber 5w-30 mit Longlife (ca. 25.000 km).

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