Freitag, 29. November 2019

Spezialpassat: Wildunfall auf der Autobahn


Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. Mal wieder hat ein Auto der SZK Familie einen Wildunfall erlitten. Ausser einem Schreck und Blechschaden (und einem toten Reh) gibt es keine schlimmeren Folgen. Trotzdem sieht der Spezialpassat jetzt aus wie das Gesicht eines erfolglosen Boxer nach der 12 Runde. Dabei haben wir doch gerade erst die letzten kosmetischen Mängel beseitigt.


Und doch, es hätte alles noch viel schlimmer werden können. Kurz vor Mitternacht auf einer leeren Autobahn in Deutschland kann und darf man ja meist (noch) so schnell fahren wie Mensch und Maschine mitmachen. Da es keinen Grund zur besonderen Eile gab, fuhren der Passat und der neue Clio (Kobold2?) nur mit knapp 110kmh über die A2 Richtung Dortmund als sich ohne Ankündigung ein lebensmüdes Reh auf die Fahrbahn begab. Zum Bremsen blieb nicht genug Zeit. Im Nachhinein vielleicht auch besser so. Statt auf die Haube und Frontscheibe zu treffen, wird das Tier vom Stoßfänger und Kühlergrill abgestoppt und überrollt.

Mit weniger Bodenfreiheit oder einem noch flacheren Auto würde die Sache vielleicht ganz anders aussehen. So blieb der Passat halbwegs intakt und konnte auf dem Standstreifen zum Stehen gebracht werden. Der Clio hatte ausreichenden Sicherheitsabstand und konnte dahinter anhalten. Zu dieser Uhrzeit ist nicht allzu viel los und offenbar sind keine anderen Fahrzeuge in das Reh geprallt. Noch bevor jetzt irgendwelche Schockreaktionen einsetzen, muss erstmal die Polizei informiert und die Fahrzeuge auf der Pannenspur mit Warndreiecken abgesichert werden. Also raus aus dem Auto, Warnweste an und 100m zurück laufen um das Dreieck aufzustellen. Derweil die 110 wählen und schauen an welchem Streckenkilometer der Unfall passiert ist.


Wenigstens ist es nicht sonderlich kalt und trocken noch dazu. So fällt die Warterei am Straßenrand (ohne Leitplanke) nicht ganz so schwer. Eine erste schnelle Inspektion des Spezialpassat mit der Taschenlampe gibt Hoffnung; keine Flüssigkeiten tropfen auf die Fahrbahn und bis auf ein paar kaputte Scheinwerfer und die Stoßstange hält sich der Schaden in Grenzen. Kaum 15 Minuten nach dem Anruf fährt auf der Gegenfahrbahn ein Streifenwagen der Autobahnpolizei mit Blaulicht vorbei. Kurze Zeit später ist kein Auto mehr auf der Fahrbahn Richtung Dortmund unterwegs. Irgendwann nähert sich eine Wand aus Licht, angeführt von der Polizei. Offenbar wurde der Verkehr angehalten um die Autobahn von Trümmerteilen und Tierresten zu befreien.


Die Beamten halten hinter den beiden Autos auf dem Seitenstreifen und bringen das verlorene vordere Kennzeichen vom Passat mit. Das ist sehr wichtig, sonst müssten wir neue (andere) Nummernschilder prägen lassen. Da die Unterhaltung auf der Standspur nicht sehr gemütlich ist und die nächste Abfahrt einen guten Kilometer entfernt ist, fahren erstmal alle von der Autobahn runter. Auf dem Parkplatz eines Autohofes folgt dann die Unfallaufnahme durch die Polizei und eine genauere Inspektion vom Passat im hellen Neonlicht. Die Motorhaube hat eine kleine Delle an der vorderen Kante bekommen, ansonsten sind nur noch der Kühlergrill, die Frontblende und die Kunststoffteile zwischen Stoßfänger und Kühler beschädigt worden. Am Kühler sind unten einige Kühlrippen verbogen, aber das ist kein Drama. Auch wenn das Licht nicht mehr ganz Heile ist darf die Fahrt bis nach Hause (über Landstraßen) fortgesetzt werden.


Am nächsten Werktag wird die Versicherung informiert und ein Schadengutachter einbestellt der die Schadenshöhe festlegen soll. Auch wenn der Spezialpassat einige Kampfspuren der letzten Jahre trägt, sollte es trotzdem noch lange kein Wirtschaftlicher Totalschaden werden. Mit gebrauchten Teilen vom Verwerter müsste es möglich sein den Wagen wieder aufzubauen. Darum werden direkt die ersten Bestellungen losgeschickt noch bevor die Versicherung bezahlt hat. Auf manche Teile musste gar nicht lange gewartet werden, andere Teile sind gebraucht gar nicht so einfach zu bekommen. Auf die Farbe der Anbauteile nehmen wir keine Rücksicht da der Wagen ohnehin mal stellenweise neu lackiert werden soll.


Letztendlich bekommt der Passat einen neuen Hauptscheinwerfer samt Stellmotor und Blinkerattrappe, neue Luftleitbleche, neue Stoßstange, neuen Kühlergrill samt Frontblende, neuen Blinker mit NSW-Attrappe und einen neuen gebrauchten Stoßstangenhalter/Rahmenende. Bei dieser Gelegenheit wurde auch noch ein Rostloch im Schweller entdeckt und geschweißt. Sobald der Lackierer seinen Job gemacht hat, sollte der Wagen wieder genau so gut dastehen wie vor dem Unfall, wenn nicht sogar besser. Bis dahin muss der Spezialpassat als Harlekin Sondermodell durchs Leben ziehen.

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