Freitag, 15. November 2019

Querlenker und Drehmomentstütze erneuern am Audi A6


Was ist eigentlich besser; ein Auto mit mehreren Schwachstellen die hinreichend bekannt sind und regelmäßige Aufmerksamkeit benötigen oder solche die nur selten Defekte haben aber dafür richtig Arbeit bei der Diagnose und Beseitigung der Ursache machen? Bei diesem Audi A6 brauchen wir uns darüber garkeine Gedanken zu machen, er hat einfach beides.


Passend zur aktuell fälligen Hauptuntersuchung schauen wir uns den Wagen mal etwas genauer an. Typische Schäden bei diesem Modell sind gut bekannt und füllen in den entsprechenden Internetforen viele Seiten. Wichtig für uns sind erstmal nur die HU-relevanten Bauteile, also Lenkung Fahrwerk und Bremsanlage. Hier muss wirklich alles passen. Tatsächlich finden wir beim Fahrwerk nur einen Querlenker bzw Zugstrebe dessen Gummilager kaputt ist. Das Teil gibt es nur komplett und um daran zu kommen muss die sogenannte Arschlochschraube gelöst werden.


Diese Schraube sitzt oben im Achsschenkel und trägt ihren Namen absolut zu recht wie wir finden. Da die Schraube aus Stahl und der Achsschenkel aus Aluminium ist, oxidiert sie mit größter Zuverlässigkeit bombenfest. In so einem Fall braucht man entweder Glück, Geduld oder das passende Spezialwerkzeug zum auspressen der Schraube ohne den Rest zu beschädigen.


Das Spezialwerkzeug steht uns nicht zur Verfügung, daher müssen wir uns auf Glück und Geduld verlassen. Mit ordentlich Rostlöser und genug Zeit zum Einwirken erhöhen wir unsere Erfolgschance beträchtlich. Dann bleibt uns nichts anderes übrig als den Schlagschrauber anzusetzen, die Augen zu schließen und abzudrücken. Tatsächlich lässt sich die Mutter ohne Probleme lösen und die Schraube im Achsschenkel dreht sich auch. Mit ein bisschen drehen und drücken kommt die Schraube unerwartet schnell raus. Sehr schön, dann können wir jetzt die Kugelköpfe rausziehen und die karosserieseitige Befestigungsschraube der Zugstrebe entfernen.


Da niemand von uns große Lust hat diese Reparatur in naher Zukunft nochmal durchzuführen wollten wir eigentlich beide Streben auf dieser Seite erneuern. Leider wurde jeweils eine Strebe für links und rechts geliefert. Dafür haben wir immerhin hochwertiges Material gekauft und müssen diese Strebe in den nächsten Jahren wohl nicht nochmal erneuern. Beim Einbau gibt es nicht viel zu beachten; die neuen Streben einsetzen, Schrauben mit Fett einschmieren und einsetzen, Wagenheber unter den unteren Querlenker stellen und hochpumpen bis das Fahrwerk in Normallage ist. Erst dann dürfen die Schrauben der Gummibuchsen festgeschraubt werden!


Jetzt spricht eigentlich nichts mehr gegen die erfolgreiche Hauptuntersuchung. Aber das ist ja nur das Pflichtprogramm für uns. Nun folgt die Kür; Fehlerdiagnose im Antriebsstrang. Die Symptome bestehen schon seit dem dieser Wagen vor einem Jahr gebraucht gekauft wurde. Wenn man anfährt, spürt man starke Vibrationen im Schalthebel. Sobald der Wagen konstant rollt ist alles gut. Wenn man dann wieder stärker aufs Gas tritt, kommen die Vibrationen zurück. Eine erste Vermutung waren die hinteren Getriebelager doch ein Austausch brachte keine Verbesserung.


Kurzzeitig bestand schon Panik das die Ursache in der Kupplung bzw. Schwungscheibe liegen könnte. Das wäre eine sehr zeitaufwändige und teure Reparatur. Auch hier kommt uns die Beliebtheit dieses Modells und die Häufung bestimmter Defekte zu gute. So bekamen wir den Tipp uns mal das vordere Gummilager der Motor-Drehmomentabstützung anzuschauen. Offenbar wird es durch Ölnebel und die Hitze stark beansprucht und verschleißt entsprechend schneller als die anderen Gummis. Unter der Teilenummer 8D0 199 339 F gibts beim freundlichen Audihändler des Vertrauens passenden Ersatz. Für den Austausch müssen nur vier Schrauben vom Halter gelöst und dann der Brocken mit einem Montierhebel rausgedrückt werden. Neues Teil rein, Schrauben fest und weg sind die Vibrationen.

Damit ist unsere Arbeit für heute erledigt. Mittelfristig brauchen wir jetzt nur noch einen neuen Kotflügel der noch nicht so vom Rost zerfressen wurde. Aber auch das ist ja nichts ungewöhnliches bei Audis dieser Epoche.

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