Montag, 3. Mai 2021

Goodbye Polo, Hallo Golf

 

Auch ein schwarzes Schaf hat seinen Platz im SZK-Fuhrpark. Aber nur wenn dafür ein anderes Auto verschwindet. Das wirft die Frage auf: wann ist der beste Zeitpunkt sich von seinem alten Auto zu trennen und was ist ein adäquater Ersatzwagen? Als Studienobjekt wird der letzte Polo 6N aus dem weiteren SZK Bekanntenkreis herangezogen. So bleiben wir immerhin beim selben Hersteller, damit sollte der Umstieg etwas leichter fallen. 

 

 

Wie so oft in der Vergangenheit passiert, sollten wir ursprünglich nur ein bisschen Helfen einen nicht mehr ganz frischen Golf V aufzuhübschen und zu Verkaufen nachdem der Besitzer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst fahren kann. Nachdem die wichtigsten optischen und technischen Mängel beseitigt waren mussten wir feststellen das der Golf gar kein schlechtes Auto ist und vielleicht ein geeigneter Nachfolger für den blauen Polo werden könnte. Eigentlich läuft der Polo im Moment sogar ziemlich gut und hat in den letzten Jahren und Monaten diverse Ersatzteile bekommen die einen sorgenfreien Betrieb gewährleisten sollten. Aber zu einem guten Auto gehört mehr als nur jeden Morgen zuverlässig anzuspringen.

 


Es fängt ja schon damit an das inzwischen vier verschiene Schlüssel für ein Auto mit nur drei Türen gebraucht werden. Einer für jede Tür, einer fürs Zündschloss und einer für den Tankdeckel. Wenn die Türen offen sind, nimmt man auf einem durchgesessenen Fahrersitz platz und schaut auf ein nicht mehr taufrisch wirkendes Armaturenbrett dessen Tacho fast 280tkm anzeigt. Das abgegriffene Lenkrad fühlt sich in den Händen nicht mehr schön an und wenn der Motor gestartet wird rappelt das ganze Auto. So viel zum Thema viele neue Teile machen noch lange kein neues Auto aus einer alten Karre. 

 


Die guten Eigenschaften sind akutell die fast 16 Monate Rest-HU, ein zuverlässig laufender Motor ohne signifikaten Ölverbrauch und Reifen mit genug Profil für den nächsten Winter. Realistisch betrachtet sollte man den Wagen entweder genau jetzt verkaufen, bevor wieder irgendwas größeres kaputt geht was den ohnehin geringen Zeitwert weiter minimiert oder man fährt gnadenlos weiter bis zur nächsten Hauptuntersuchung und trennt sich nur wenn er die Plakette nur mit großen Investitionen bekommt. 

 

 

Die zweite Variante hat den Nachteil das man wenn sich rausstellt das der gemeinsame Weg zuende ist, ziemlich zügig ein neues Auto finden muss und damit direkt im harten Alltagsgeschäft leben muss. Dafür hat man (im Zweifelsfall) den größtmöglichen finanziellen Nutzen aus seinem Vehikel gewonnen. Wir sind keine Glücksspieler und wollen lieber kein Risiko eingehen und planen schon zu Lebzeiten welche Modelle überhaupt als Ersatzspieler in Frage kommen - wenn sich dann ein gutes Angebot auftut zögern wir auch nicht zuzugreifen. 

 


Abgesehen davon sind wir große Freunde der Theorie, das es gut ist Autos zu kaufen die irgendwo im weiteren Bekanntenkreis unterwegs waren. So kennt man zumindest den letzten Besitzer und hat hoffentlich auch einen ehrlichen Verkäufer vor sich. Dabei sind wir natürlich so ehrlich keine Freundschaft aufs Spiel zu setzen wenn kurz nach dem Kauf irgendwas kaputt geht von dem der Vorbesitzer wirklich nichts wissen konnte. Das Risiko trägt man halt wenn man ohne Gewährleistung von Privatpersonen ein Auto kaufen will. Aber damit können wir (bis jetzt) gut leben. 

 


So wurde der Kauf vom Golf und das Ende des Polo besiegelt. Selbst wenn es immernoch ein Volkswagen ist und viele Schalter ziemlich ähnlich aussehen, hat sich doch einiges geändert - nur die drei Türen sind leider erhalten geblieben. Dafür ist das neue Auto 7 Jahre jünger und hat fast 50tkm weniger auf dem Zähler. Bei gleichem Hubraum leistet der Motor 30PS mehr und braucht nicht mehr Benzin als der alte - ob wohl der Golf größer und schwerer ist. Jetzt sind so Annehmlichkeiten wie eine Klimaautomatik, Tempomat, elektrische Fensterheber und ESP an Bord. Dafür hat der Golf kein Schiebedach und keine 5000Watt Basemachine. 

 

 

Da der Golf die alten Kennzeichen  vom Polo tragen soll, muss dieser natürlich zuerst abgemeldet werden. Das wirft die Frage auf was mit dem Polo passiert. Eigentlich war geplant ihn eine Woche vor der Abmeldung im Netz zu inserieren und wenn sich bis zum Stichtag keiner meldet, auf eigener Achse zum Schrottplatz zu fahren. Wie so oft im Leben klappte dieser Plan nicht und der Polo stand vor unserer Haustür - ohne Nummernschilder - das internationale Erkennungszeichen für Autos die zum Verkauf stehen. 

 


Keine 5h nachdem der Polo abgestellt wurde stand schon ein fliegender Händler vor der Tür der uns nach langwierigen Verhandlungen 250€ zahlte und das Auto gleich mitnahm. Aufwand und Ertrag standen heute in einem guten Verhältnis für uns. Dafür haben wir in den letzten fünf Jahren genug Zeit und Energie in diesen VW investiert. Hier nochmal die Kurzversion: Januar 2016 Besichtigung und Kauf. Undichtes Schiebedach im Januar. Kaputtes Türschloss im Februar. Parkplatzrempler im Mai. Umbauten am Radio im Juli. Undichter Kühlwasserflansch im Januar 2017. Großer Service im Juli. Umfangreiche Mängelliste bei der HU im Juni 2018. Airbagfehler im Juni. Kaputtes Ausrücklager im Juni. 

 

 

Das bringt uns zur ersten großen Reparatur die wir in der Garage auf der Hebebühne durchführen mussten. Einfach das Getriebe ausbauen und die Kupplung sowie das Ausrücklager tauschen. Aus ungeklärten Gründen machte das Getriebe in kurzer Zeit aus dem neuen Lager Kleinholz. Auch das zweite neue Lager lebte nicht lange. Letztendlich brachte nur ein gebrauchtes Ersatzgetriebe langfristige Verbesserung. Neue Bremsen und gebrauchte Reifen im August. Erfolgreiche HU im September. Schweller geschweißt im Dezember. Neuer Endschalldämpfer im Mai 2019. Neuer gebrauchter Kotflügel und Rostreparaturen im Juni. Neues Radlager vorne, ABS Sensoren hinten und Rost am Schweller im Dezember. Verkauft im Mai 2021.

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