Montag, 31. Mai 2021

Tausche Kleinwagen gegen Motorroller

 

Was ist besser als ein Kleinwagen für den täglichen Weg zur Arbeit und zum Einkaufen wenn man in einer Großstadt wohnt? Ausser dem ÖPNV und vielleicht dem Fahrrad bleibt für uns nur eine echte Alternative: ein Motorroller. Ausser dem jährlichen Beitrag fürs Versicherungskennzeichen quasi keine Fixkosten und ein Spritverbrauch den kein anderes Fahrzeug unterbieten kann. Nur der Kaufpreis ist teilweise ganz schön hoch. Besonders wenn man einen Vespa Roller haben will.


 

Bloß gut das der Nissan Micra trotz des kleinen Blechschaden immer noch gutes Geld im Verkauf bringt. Trotzdem soll nicht der gesamte Profit in einen neuen Roller investiert werden - ein Gebrauchter reicht auch. Gerade jetzt im Frühjahr ist der Markt ziemlich heiß umkämpft. Auf der einen Seite stehen die Leute die sich bei bestem Wetter die Idee in den Kopf setzen doch auf zwei Rädern durch die Landschaft zu fahren und auf der anderen Seite stehen die Leute die schon seit Jahren kein neues Versicherungskennzeichen mehr gekauft haben und sich fragen wie lange ihr Roller noch in der Garage verstauben soll. Das jeder Inhaber eines normalen Autoführerschein Klasse B so ein Teil fahren darf macht die Sache nicht leichter.

 

 

Man muss sich nur finden und auf einen passenden Preis einigen. Grundsätzlich gelten die selben Maßstäbe wie beim Autokauf. Nur mit dem Unterschied das Roller bis 50ccm keine Hauptuntersuchung brauchen und man sich selbst vom technischen Allgemeinzustand vergewissern muss. Ausserdem stehen solche Fahrzeuge gerne mal etwas länger in der Ecke herum bevor sie gebraucht werden. Kaputte Batterien, steinharte Reifen und alte Bremsflüssigkeit gehören quasi zum Standard. 

 


Die gute Nachricht ist das so ein Roller im Gegensatz zu fast jedem Auto extrem simpel aufgebaut ist. Sofern der Rest in gutem Zustand ist, kann es sich lohnen einen "kaputten" Roller zu kaufen der nach längerer Standzeit einfach nicht sofort laufen will. Eine neue Zündkerze, frischer Sprit und vielleicht einmal den Vergaser säubern sind mit etwas Glück alles was zum erfolgreichen Start fehlt. Sofern man nicht selbst Hand anlegen will und alle Arbeiten in der Werkstatt gegen Bezahlung durchgeführt werden muss man sich schon ziemlich sicher sein ob diese Art die richtige ist.

 

 

Letztendlich fiel die Wahl auf einen 2011er Piaggio Vespa LX50 Touring mit Zweitaktmotor. Trotz des Alters hat dieser Roller erst knapp 10.000km auf der Uhr und wurde die letzten 7 Jahre fast gar nicht mehr bewegt. Wobei wenig immer noch besser als gar nicht ist - irgendwann wird Sprit auch schlecht und der Motor hat ein bisschen Bewegung nötig um keinen Rost anzusetzen. Ohne sichtbare Um- und Unfallspuren gibt es nicht viel Spielraum um die Preisvorstellung vom Verkäufer zu untergraben. Eine kaputte Hupe, Abblendlicht und Zeituhr sind die einzigen gravierenden Mängel die sich fanden. 

 

 

Für einen wirklich fairen Preis wechselt der Roller seinen Besitzer und wandert auf den Motorradanhänger. Theoretisch könnte man auch beim nächstbesten Versicherungsbüro ein Versicherugskennzeichen für etwa 60€ kaufen. In Anbetracht der Tatsache das es ein ziemlich weiter Weg bis nach Hause ist und der Roller ziemlich lange gestanden hat macht der Trailer wohl mehr Sinn. Sobald das Gespann zuhause ankommt wird die Vespa erstmal gründlich sauber gemacht, der Chrom aufpoliert und alles gründlich inspiziert. Erst wenn alles in Ordnung ist darf dieser Rolle in den Einsatz gehen.

 

 

Erfreulicherweise funktioniert der Vergaser und die Öleinspritzung ordentlich so das bis auf eine neue Zündkerze am Motor selbst gar nichts gemacht werden muss. Alle anderen Probleme und Defekte fokussieren sich auf die Frontmaske und den Lenkerbereich. Dann muss wenigstens nicht der ganze Roller zerlegt werden. Eine neue Glühlampe in den Hauptscheinwerfer eingebaut und schon leuchtet er wieder. Einmal mit dem Griff vom Schraubendreher ordentlich auf die Hupe gehauten und sie quäkt wieder. Und alles was der Digitaluhr im Cockpit fehlt ist eine neue Knopfzellenbatterie. Wenn doch alles im Leben so einfach wäre. 

 

 

Aus rein ästhetischen Gründen wird noch schnell das Schutzgitter vom Schalldämpfer schwarz überlackiert. Eigentlich war auch noch ein Set Chromleisten rundherum geplant. Leider waren die gebraucht gekauften Teile ziemlich verbogen und somit unbrauchbar. Bis auf weiteres bleibt diese Vespa also unberührt. Sofern das gute Wetter anhält steht einem Sommer voller Ausflüge auf zwei Rädern nichts mehr im Weg.   

 

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