Gefühlt haben wir uns seit der letzten Hauptuntersuchung überhaupt nicht mehr wirklich um unseren blauen Autogas-Siebener BMW E38 gekümmert. Das rächt sich jetzt in Form von diversen Problemen und Baustellen die es endlich mal zu bearbeiten gilt. Und dabei reden wir noch gar nicht von den bevorstehenden Karosseriereparaturen die durch starken Rostbefall erforderlich wurden.
Den ersten und wichtigsten Punkt auf der Liste haben tatsächlich nicht wir sondern eine auf Autogas Umrüstungen spezialisierte Fachwerkstatt (von denen es in unserer Region leider immer weniger gibt) erledigt; der Motor ging unterwegs, im Gasbetrieb, einfach aus. Die Ursache war letztendlich gar nicht bei der Gasanlage selbst zu finden sondern bei einem defekten Nockenwellensensor am Motor den das Gas-Steuergerät als Input benötigt damit es überhaupt weiß das der Motor noch läuft. Im selben Durchgang wurde auch der Filter für das Flüssiggas ausgewechselt. Jetzt kann man endlich wieder mit acht Zylindern durch die Landschaft fahren ohne an der Tankstelle jedes Mal einen Kleinkredit aufzunehmen.
Das nächste Problem ist die defekte Scheibenwaschanlage. Wenn man am Hebel zieht laufen zwar die Scheibenwischer an, aus den Spritzdüsen kommt aber keine Flüssigkeit. Da der Behälter gut gefüllt ist und die Leitungen alle dicht sind, vermuten wir einen defekt an der Pumpe selbst. Hauptsache es artet nicht so aus wie die Reparatur der Waschanlage beim schwarzen Golf V damals. Hier muss auch nicht die komplette Frontstoßstange demontiert werden sondern nur die rechte Radhausschale raus. Ob man dafür das Vorderrad abbaut oder drumherum schrauben will darf jeder selbst entscheiden. In jedem Fall müssen eine ganze reihe Schrauben in Richtung Stoßstange, Unterbodenverkleidung und Radhaus gelöst werden.
Anschließend wir die Schale bei der Radlaufkante aus ihrem Sitz gedrückt und aus dem Kotflügel genommen. Theoretisch reicht es auch wenn die Verkleidung nur im hinteren Bereich gelöst und hochgeklappt wird, aber so ist es definitiv einfacher und bequemer. Die Pumpe hat nur einen Schlauch und einen Stecker. Sobald der Schlauch abgezogen oder die Pumpe aus ihren Sitz (nur gesteckt) gezogen wird, läuft das Wischwasser einfach aus - also schnell sein. Den anschließenden Funktionstest mit neuer Pumpe schafft der BMW erfolgreich. Wieder eine Sache erledigt.
Auf den nächsten Missstand hat uns die Gasanlage Werkstatt hingewiesen: der obere Kühlerschlauch ist gefährlich stark aufgequollen und sollte dringend mal ausgewechselt werden. Ansonsten könne er demnächst einfach Platzen wenn der Druck im Kühlsystem nur hoch genug ist. Damit uns das nicht passiert wechseln wir ihn lieber jetzt aus. Dafür müssen wir eigentlich nur (bei kaltem Motor) den Deckel am Kühler aufdrehen um den letzten Druck entweichen zu lassen und eine große Auffangwanne unter den Motor zu stellen. Danach lösen wir beide Schraubschellen am Kühlerschlauch und ziehen ihn von den jeweiligen Stutzen am Motor und Kühler runter.
Dabei läuft sicherlich nochmal ein guter Liter Kühlwasser aus den Motor und in die Wanne. Mit dem neuen Schlauch an gleicher Stelle werden die Schlauchschellen wieder angezogen und das Kühlwasser kann wieder aufgefüllt werden. Im Anschluss lassen wir den Motor im Stand eine Weile laufen bis das Thermostat geöffnet hat und die Kühlflüssigkeit durch den Kühler zirkuliert. Sofern alles dicht ist sind wir hier für heute fertig. Apropos alles dicht; keine 10cm entfernt befindet sich die nächste und letzte Baustelle des Tages; undichte Leitungen am Ausgleichsbehälter der Servolenkung. Wieder so ein typisches BMW Problem das schon der letzte 735i hatte.
Letztendlich bleibt hier keine andere Wahl als beide Schläuche am Behälter zu tauschen. Wir haben uns für ein Komplettset inklusive Behälter entschlossen. Wie sich herausstellen sollte müssen wir dabei leider ein wenig selbst nacharbeiten damit es funktioniert. Bis dahin lösen wir erstmal vordere Unterbodenverkleidung und entfernen die dicke Leitung (SW24) an der Servopumpe. Wieder brauchen wir eine größere Auffangschale um das ATF Öl aufzufangen. Sobald hier nichts mehr aus der Leitung läuft machen wir am Kühler weiter. Hier gilt es die Schraube (SW13) der Halteklammer für die Hydraulikleitungen zu lösen. Wieder läuft ein bisschen Öl in die bereitgestellte Wanne. Wir empfehlen dieses Öl nicht wiederzuverwenden sondern Neues zu benutzen.
Sofern beide Enden den Leitungen gelöst sind können wir unten am Ausgleichsbehälter abgezogen werden. Oder man macht es wie wir und wechselt die ganze Einheit, dann können sie montiert bleiben und stattdessen wird die Halteschraube vom Behälter gelöst bis er samt Schläuchen nach oben herausgezogen werden kann. Hätte man neue passenden (originale) Leitungen könne jetzt alles einfach in umgekehrter Reihenfolge wieder montiert werden. Oder man hat die günstigere Bausatz-Version erwischt und muss erstmal die Metallsäge rausholen um die Verpressung an der pumpenseitigen Leitung aufzusägen so das der alte Schlauch vom Stutzen gezogen und der Neue aufgesteckt werden kann. Mit einer neuen großen Schlauschelle sollte alles halten und kann wieder von unten durch die Motorraum nach oben geschoben werden.
Immerhin passt die zweite Leitung auf Anhieb so wie sie soll. Nachdem alle Schrauben festgezogen sind wird der neue Ölbehälter in seine Halterung gesteckt und die beiden Schläuche angeschlossen. Jetzt müssen wir nur noch Öl auffüllen, den Motor starten und langsam von links nach rechts lenken damit die Luft entweichen kann. Sofern nichts mehr tropft kommt die Motorverkleidung wieder zurück an ihren Platz und wir sind fertig für heute.
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