Montag, 16. März 2020

Neuer Anhänger - Zuwachs im SZK Fuhrpark

 
Die heutige Story trägt den Titel "der Preis war heiß" und handelt vom Glück der schnellen Kaufentscheidung wenn die Gelegenheit günstig erscheint. So kann man schon mal telefonisch einfach so einen neuen Anhänger kaufen. Auch wenn man noch nicht wirklich weiß wofür er überhaupt gebraucht wird. So begrüßen wir Heini den Tandemanhänger in der SZK Familie. Mit 2t zulässigem Gesamtgewicht hat er definitiv genug Zuladungsreserven für alles was wir mit den designierten Zugfahrzeugen bewegen können und wollen.


Heini wurde 1996 neu gekauft und diente bis zum heutigen Tag in einer Maschinenbaufirma. Genau so wie der gelbe und der graue Fahrenhorst Anhänger. Und genau so wie diese beiden Trailer wurde er irgendwann mangels Bedarf und in Anbetracht bevorstehender Reparaturkosten einfach ausgemustert. Was genau kaputt ist wurde uns vorher nicht mitgeteilt. Wir hatten nur die Möglichkeit ihn draußen auf dem Parkplatz zu besichtigen und ein verbindliches Kaufangebot abzugeben. Wie viel dieser Anhänger im aktuellen Zustand Wert ist, können wir nur schwerlich einschätzen. Auf der Plus Seite steht die Tatsache das es ein Markenprodukt mit Alu-Seitenwänden, hohem Planenverdeck, ordentliche Zuladung und das nahezu perfekte Format um viel zu transportieren ohne zu klobig zu sein.


Dem gegenüber steht die seit einem halben Jahr überfällige HU die er in diesem Zustand auch nicht bestehen könnte, ein kaputtes Rücklichtglas, zwei völlig verschlissene Reifen, eine aufgeschnittene Plane am Heck und offenbar dringend Einstellungsbedürftige Radlager und Bremsen. Im Idealfall keine Arbeiten die wirklich ins Geld gehen und hauptsächlich Arbeit machen. Unser Gebot liegt am unteren Limit von dem was wir für realistisch halten, in jedem Fall weniger als ein neuer 750kg Anhänger aus dem Baumarkt gekostet hätte. Wider Erwarten sind wir die Höchstbietenden und jetzt auch noch neue Besitzer eines wunderbaren und wartungsbedürftigen Tandemanhängers der uns auch noch bis nach Hause geliefert wurde. Und was jetzt?
 

Egal ob wir Heini behalten oder verkaufen wollen, er muss aufgemöbelt und durch die Hauptuntersuchung geboxt werden. Darum wollen wir jetzt erstmal die ganzen wichtigen und offensichtlichen Mängel beheben und danach unser Glück bei der HU versuchen. Dann schauen wir weiter wohin die Reise geht. Den Anfang macht das kaputte Rücklichtglas (24€) und ein paar Glühlampen. Dann folgen die zwei völlig verschlissenen und rissigen Vorderreifen. Eigentlich wollten wir versuchen die vier gebrauchten VW Passat Kompletträder dafür zu nehmen. Der Lochkreis und die Reifengröße wären genau richtig gewesen. Leider passt die Einpresstiefe nicht (ET30 zu ET45) und darum schleifen die Reifen auf der Innenseite am Anhänger. Also doch Neue besorgen.
 

Im Internet finden sich selbst 6 Jahre alte (neue) Reifen in dem benötigten Format selten unter 40€ pro Stück. Darum versuchen wir unser Glück beim örtlichen Autoverwerter wo uns zwei jüngere Gebrauchtreifen mit reichlich Profil für zusammen 40€ verkauft werden, nochmal 15€ fürs umziehen, auswuchten und die Entsorgung oben drauf und wir sind wieder im Rennen. Für 7€ bestellen wir jetzt noch zwei neue Unterlegkeile mit Halterung und dann fehlt gar nicht mehr so viel bis wir zur Prüfhalle rollen können. Der nächste Punkt auf dem Programm sind die Radlager und Radbremsen die wir alle nachstellen müssen. Die Räder haben merklich spiel wenn sie angehoben sind und die Bremse schafft es nicht den Anhänger in der Ebene gegen Wegrollen zu sichern. Das kann so nicht bleiben.



Wäre es nur die eine oder die andere Sache, könnte man vermutlich sogar die Räder am Anhänger lassen, aber weil wir die Gelegenheit nutzen möchten um die Bremse genauer zu inspizieren und die Radlager neu einzufetten, kommen die Räder samt Bremstrommel runter. Dazu drehen wir erstmal mit einer großen Wasserpumpenzange die Nabendeckel vorsichtig aus ihrem Sitz heraus. Dahinter befindet sich der Sicherungssplint für die Achsmutter, diesen biegen wir etwas zurecht und ziehen ihn mit einer Zange raus, nun die Mutter abschrauben und das äußere Lager rausziehen. Sofern die Bremse recht lose eingestellt ist (und die Handbremse nicht angezogen ist!) müsste es gelingen die Bremstrommel vom Achsstummel zu bekommen. Im Zweifelsfall mit einem 17mm Schlüssel die Schraube oben auf der Rückseite vom Ankerblech ein paar Umdrehungen lösen. Ausser viel Bremsstaub und einigen Spinnweben fanden wir nicht wirklich viel in der Bremsmechanik. Die Auflaufenden (hinteren) Bremsbeläge an allen vier Rädern sind ziemlich weit abgenutzt aber noch ausreichend für die nächste Zeit.


Somit reicht es aus den Bremsstaub mit Pressluft und Bremsenreiniger abzuwaschen (Staubmaske nicht vergessen bei dieser Arbeit) und die beiden Kegelrollenlager mit neuem Lagerfett einzuschmieren und alles wieder zusammenzubauen. Die Mutter am Radlager drehen wir gerade so weit fest dass die Räder immer noch ganz leicht kippen können - lieber etwas lose als zu fest! Dann einen neuen Splint durch und umbiegen, die Nabenkappe wieder drauf, fertig. Bei der Bremse dauert es minimal länger da hier ein bisschen rumprobiert werden muss bis alles richtig passt. Erstmal die Bremse lösen (wenn nicht ohnehin bereits passiert) und prüfen ob das Übertragungsgestänge lose ist. Laut Hersteller muss die Einstellschraube soweit angezogen werden bis sich das Rad nicht mehr weiter (in Fahrtrichtung) drehen lässt. Dann wieder 1/2 bis 1 Umdrehung zurückdrehen und schauen ob das Rad vollständig frei dreht, wenn nicht nochmal eine 1/2 Umdrehung zurück (insgesamt maximal 1,5 Umdrehungen), fertig.

Diesen Arbeitsschritt wiederholen wir an allen Rädern wobei darauf zu achten ist das überall gleichmäßig eingestellt wird. Warten wir mal ab was der Prüfer dazu sagt. Wir werden darüber berichten.  

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