Montag, 11. März 2019

Motorrad Service: Fit für die neue Saison


Das Wetter sieht schon ganz vielversprechend aus. Die Saisonzulassung ist endlich wieder gültig und eigentlich wollen wir direkt irgendwo hin fahren. Aber bevor es raus auf die Piste geht, müssen wir noch den planmäßigen Service an den beiden BMW GS Motorrädern machen.Natürlich bleibt es nicht bei einem einfachen Ölwechsel.



Seit ihrem ersten Auftritt im SZK hat die R1200er GS fast 4000km zurückgelegt, die Zeit ist reif für den Wechsel aller Betriebsstoffe. Im Gegensatz zur blauen R1100RS muss hier nur noch das Motoröl und Getriebeöl gewechselt werden. Der Kardanantrieb braucht keinen Ölwechsel mehr. Das spart uns zumindest ein bisschen Arbeit. Während die Motorradhebebühne aufgebaut wird, läuft das erste Motorrad schonmal warm.


Wir starten mit dem Getriebeöl. Diese soll standardmäßig ausgewechselt werden. Bei unserer R1100RS ist dieses Öl noch "Lebenslang" drin. Während das blaue Öl abläuft, lösen wir die Einfüllschraube und reinigen den eingebauten Magnet von Metallspänen. Da es nicht sonderlich viele Späne sind, machen wir uns erstmal noch keine großen Sorgen. Anschließend füllen wir neues 75W140 GL5 Getriebeöl auf, bis es aus der Einfüllöffnung wieder raus läuft (etwa 0,8l).


Bevor das Motoröl abgelassen werden kann, muss die Motorschutzwanne demontiert werden. Je nach Modell müssen drei bis vier Schrauben entfernt werden. Danach kommt man ordentlich an den Ölfilter und die Ablassschraube dran. Für den Filter benötigt man übrigens einen speziellen Ölfilterschlüssel. Der Schlüssel von der älteren R1100RS und der neueren F700GS passt nicht(!!). Sehr gut wenn man sowas erst hinterher merkt. Im Notfall klappt auch die Pfuschermethode mit dem Schraubenzieher durchs Gehäuse schlagen und dann los drehen.


Der neue Filter bekommt 11Nm Anzugsdrehmoment und die Ablassschraube von Motor und Getriebe jeweils 30Nm. Jetzt füllen wir 3,5l 15W40 Synthetiköl in den Motor und können nach einem kurzen Probelauf alles wieder zusammenbauen. Ganz fertig sind wir mit dem Service an der 1200GS aber doch noch nicht. Eine neue Batterie und Luftfilter müssen auch noch sein. Selbst wenn das ABS noch keine Probleme macht, wollen wir doch nichts riskieren und bauen jetzt schon eine Neue ein. Der Austausch ist kein großer Akt. Sitzbank abnehmen. Batteriepolklemmen und die Schraube vom Niederhalter lösen und schon kann das Teil herausgewuchtet werden.


Um an den Luftfilter zu gelangen müssen wir ein bisschen mehr tun. Besonders wegen dem Sturzbügel wird die Aufgabe teilweise erschwert. Die Schrauben der vorderen Seitenverkleidung müssen von vorne bis zur Sitzbank allesamt gelöst werden. Die Blechverkleidung muss nach vorne und die Kunststoffverkleidung nach hinten am Bügel vorbei gezogen werden. Jetzt kommt man an die Schrauben der seitlichen Tankverkleidung und kann diese entfernen. Dahinter verbirgt sich der Rüssel vom Luftfilterkasten. Er ist nur eingerastet und kann samt dem Deckel gelöst (zwei Klammern) und nach aussen weg genommen werden.


Mit dem neuen Filter an Ort und Stelle ist jetzt nichts mehr an der 1200GS zu tun ausser die Verkleidungsteil wieder festzuschrauben. Ach ja da ist noch eine Kleinigkeit; die Tankuhr ist kaputt, respektive der Tankgeber. Egal wieviel Sprit im Tank ist, die Anzeige steht immer auf Leer. Vermutlich ist der Geber selbst kaputt und muss getauscht werden. Damit müssen wir uns demnächst mal beschäftigen. Jetzt ist erstmal die graue F700GS an der Reihe. Sie hat in der letzten Saison ordentlich Kilometer gemacht (4300km) und braucht nun ebenfalls neues Motoröl und einen neuen Luftfilter.


Inzwischen wissen wir zumindest für den Ölwechsel genau was zu tun ist und kommen zügig vorran. Wobei die Demontage der Motorschutzwanne immernoch am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Aber ohne das Teil rumfahren wollen wir dann doch nicht. Wer schön sein will muss leiden. Der allerletzte Punkt auf dem Serviceplan ist nun der Austausch des Luftfilter. Dafür müssen einige Schrauben mit verschiedenen Werkzeugen und in verschiedenen Größen entfernt werden. Keine Ahnung warum die sich nicht auf ein Format einigen können. Das würde die Sache stark vereinfachen.


Wie dem auch sei. Erstmal müssen die vier Schrauben unseres Tankrucksack-Halter gelöst werden. Dann hebeln wir vorsichtig die schwarze Blende rund um das Zündschloss ab und lösen die drei Schrauben die sich darunter verbergen. Jetzt kann die komplette Abdeckung abgenommen werden. Unmittelbar hinter der Batterie sitzt der Luftfilterkasten dessen Deckel mit vier Schrauben gesichert ist. Auch diese müssen wir natürlich entfernen um an den Filter zu gelangen. Bevor Letzterer entnommen wird nehmen wir uns die Zeit alle toten Insekten mit dem Staubsauger aufzusaugen, damit bloß nichts in den Motor gelangt. Mit dem neuen Filter an seinem Platz wird alles wieder zusammengebaut.

Wer sich jetzt wundert warum wir überhaupt keinen Service an der blauen R1100RS gemacht haben; die Maschine soll nachwievor verkauft werden und hat dieses Jahr nur einige Bewegungsfahrten gemacht. Alles in allem nicht genug um den Aufwand eines kompletten Service mit allen Ölen zu rechtfertigen.

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