Montag, 1. Juni 2020

Anhänger Aktionstage 2020


Die Motorräder sind größtensteils schon über den Winter durchrepariert worden und bereit für eine weitere Saison. Jetzt steht Garten- und Heimwerkerarbeit bevor und dafür brauchen wir den Anhänger bestimmt auch das eine oder andere mal. Damit sind wir nicht ganz alleine und so stand bei einer ganzen Reihe von Trailern Arbeit für uns an. Also ran ans Werk.


Zwei Anhänger mussten im Frühjahr schon zur Hauptuntersuchung. Einmal der Eduard Autotransporter und der graue Fahrenhorst Anhänger. Das allein ist schon Grund genug sich mal wieder darum zu kümmern das die gesamte Beleuchtung korrekt funkioniert, die Bremsen eingestellt sind und die Radlager sowie Gestänge neu eingefettet werden. Je nach Anhängerhersteller sind diese Arbeiten mehr oder weniger auffwändig bzw. notwendig.


Der Eduard Anhänger hat Knott Achsen und der graue Fahrenhorst Anhänger hat (genauso wie Heini der Heinemann Anhänger) Achsen von Nieper installiert. Trotzdem haben alle drei Trailer die Trommelbremsen von Al-Ko verbaut und somit auch die selbe Nachstellmechanik drin. Einfach die Schraube (SW17) drehen bis die Einstellung passt. Das erleichtert uns zumindest schon mal diesen Arbeitsschritt ein kleines bisschen. Dazu kommt noch die Tatsache dass beide Anhänger die meiste Zeit des Jahres untätig rumstehen oder nur für kleine Touren im Umkreis genutzt werden ohne wirklich an die Belastungsgrenze zu kommen. Trotzdem wollen wir unseren Job richtig machen und testen die korrekte Einstellung der Bremse auf dem Hof bei einer Probebremsung respektive im Rahmen der HU auf dem Bremsprüfstand.


Bis auf eine kaputte Umrissleuchte vorne und Wackelkontakt im linken Rücklicht beim Eduard gab es, nachdem die Bremse eingstellt war, für eine erfolgreiche Hauptuntersuchung kein weitere Arbeit. Jedenfalls keine die unbedingt nötig wäre, dafür gibt es eine Sache die wir schon seit längerem ändern wollen; immer wenn geplant ist irgendwelche nicht fahrbereiten Autos mit dem großen Anhänger zu holen müssen wir mühsam die Batterie für die elektrische Seilwinde ausbauen und über Nacht ans Ladegerät hängen damit sie nicht plötzlich auf halbem Weg schlapp macht. Bisher mussten wir dafür einen 13mm Schlüssel, einen 12mm Schlüssel und zwei 10mm Schlüssel einstecken, damit die Batteriekabel und der Haltebügel gelöst werden können.


Absofort geht das alles auch ohne Werkzeug! Statt der normalen Muttern am Haltebügel kommen jetzt Flügelmuttern zum Einsatz und die standard Batteriepolklemmen werden durch Schnellverschlüsse aus dem Bootszubehör ersetzt. So dauert der Ein- und Ausbau nur noch Sekunden und wenn die Batterie doch mal spontan den Geist aufgibt kann einfach eine andere Batterie daneben gestellt und mit den extralangen Stromkabeln angeschlossen werden. Für die Zukunft planen wir noch einen Ladestromanschluss samt eigenem Steuerrelais damit die Batterie vom Zugfahrzeug während der Fahrt geladen wird.


Noch nicht reif oder fällig für die HU sind die beiden nächsten Anhänger, die beide im weiteren Sinne für den Garten+Landschaftsbau im Einsatz sind. Der eine wurde vor einem guten dreiviertel Jahr gebraucht gekauft und gründlich aufgemöbelt. Dieser Humbaur Trailer muss seitdem jeden Tag schwer schuften und wird des öfteren voll ausgereizt. Deshalb schauen wir lieber etwas öfter nach den typischen Verschleißteilen wie Bremsen, Reifen, Kupplung und Beleuchtung. Ein Rücklichtglas ist schonwieder kaputt und die Bremse dürfte auch ein bisschen bissiger zupacken. Bei über 2000kg Gewicht im Rücken merkt man doch sehr deutlich wenn die Bremse nicht so gut funktioniert wie sonst.


Zum Einstellen der Trommelbremse bei diesem Humbaur muss zunächst das Schwenklager der Rückfahrautomatik mit einem 4mm Stift (oder alternativ Nagel) blockiert und der Nachsteller mit einem 8mm Schlüssel gedreht werden bis die Trommel ganz leicht zu schleifen beginnt. Wenn beim Zugversuch auf dem Garagenhof alle vier Räder am Anhänger blockieren können wir davon ausgehen das alles soweit in Ordnung ist. Wenn die Bremse zu stramm eingestellt ist könnte sie entweder heiß laufen oder beim Rückwärtsfahren das Gleichgewicht von Rückfahrautomatik und Rückfahrsperre gestört werden - dann schiebt man im schlimmsten Fall vier gebremste Räder vor sich her.


Der zweite Gartenbau-Anhänger ist etwas kleiner und älter aber die Probleme sind sehr ähnlich. Die Bremsanlage wurde schon seit langer Zeit nicht mehr geprüft oder gewartet. Jetzt bremst er irgendwie gar nicht mehr. Darüber berichten wir später nochmal ausführlich hier und jetzt wollen wir nur zeigen wie das dritte populäre Bremsensystem aussieht. Auch dieser Anhänger der Firma Koch hat eine Achse von Al-Ko montiert. Trotzdem sieht der Nachstellmechanismus der Trommelbremse ganz anders aus. Hier muss, wie bei der Feststellbremse im Pkw-Bereich, durch ein Loch auf der Rückseite vom Ankerblech der Zahnkranz vom Nachsteller gedreht werden bis der Bremsbelag die Trommel fast berührt.


Welches von den drei Systemen besser ist können wir nicht abschließend sagen. Wenn sie nicht regelmäßig benutzt und nachgestellt werden funktionieren sie jedenfalls alle irgendwann nicht mehr. Beim Koch Anhänger war der Leerweg inzwischen so groß dass der Nachsteller einfach aus seiner Führung gerutscht ist und durch das kleine Loch gar nicht mehr bewegt werden konnte. Das ist für manche Leute schon Grund genug sich lieber einen kleinere ungebremsten Anhänger zu kaufen - denn was nicht da ist kann auch nicht kaputt gehen.


Der beste Beweis dafür ist unser gelber Fahrenhorst Anhänger der mittlerweile seit rund 30 Jahren in der Familie seine Dienste tut und bis auf neue Reifen, den Holzboden und ein paar Leuchten noch keine größeren Reparaturen gebraucht hat. Trotzdem merkt man an der einen oder anderen Stelle das Alter. Die Plane ist schon verdammt hart und spröde geworden, die Gasdruckfeder welche den Deckel selbstständig öffnen sollte hat keinerlei Wirkung mehr und jetzt ist auch noch eine der Streben vom Spriegel gebrochen. Da die Plane fest mit dem Gestell verbunden ist müssen wir direkt am Objekt schweißen um diesen Schaden zu beheben.


Damit hier nichts anbrennt müssen ein paar Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Ein paar große Blechstücke sollten verhindern dass die Plane Feuer fängt oder verschmort. Die Bruchstelle und der umliegende Bereich wird soweit wie möglich blank geschliffen (Atemschutz erforderlich) und dann der Deckel geschlossen damit der Rahmen von Alleine wieder in die richtige Position kommt. Natürlich schweißen wir in dieser Zwangslage nicht die ganze Zeit. Nur ein paar Schweißpunkte ringsherum damit sich nichts mehr bewegt. Anschließend können wir durchgehend schweißen und zusätzlich noch ein paar Knotenbleche als kleines Upgrade in beide Richtungen. Das sollte jetzt wieder mindestens 40 Jahre halten. Bis dahin müssten wir uns wohl doch um eine neue Plane bemühen.


Trotzdem bekommt der gelbe Fahrehorst Anhänger zum Abschluss des Aktionstag noch ein kleines rein ästhetisches Gimmick verpasst; ein Blechschild im alten Stil der Firmenschilder aus der Zeit des Güterfernverkehrstarif mit dem Werbeslogan der Branche fern - schnell - gut. Genau so transportieren wir auch, nur nicht so oft oder so groß. Für solche Zwecke haben wir andere Anhänger.

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